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Zauber der Vergangenheit

Zauber der Vergangenheit

Titel: Zauber der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Goldbach
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um nachzudenken.«
    »Ein wirklich schöner Platz«, sagte ich anerkennend.
    »Ja, das ist er. Aber ich schätze ihn vor allem wegen seiner Ruhe und Abgeschiedenheit. Hier kann ich ganz für mich allein sein.«
    »Oh!« Ich sah betreten zu Boden. Vielleicht sollte ich ihn jetzt doch besser einen Moment allein lassen. Ich wandte mich zum Gehen, doch er hielt mich zurück.
    »So habe ich das nicht gemeint, Miss Violet.« Er hielt meine Hand leicht in seiner und zog mich zurück. Wieder spürte ich dieses Prickeln auf meiner Haut. Er kam auf mich zu. Ich machte instinktiv einen Schritt zurück, bis ich mit dem Rücken gegen den Stamm der Weide stieß. Mist! Ich hatte mich mal wieder buchstäblich mit dem Rücken an die Wand manövriert.
    »Halten Sie ganz still«, sagte er und beugte sich näher zu mir heran. Er hatte doch nicht etwa das vor, was ich dachte? Ich schluckte und hielt den Atem an. Er kam mit seinem Gesicht ganz nah an meines heran, bis ich seinen Atem auf meiner Wange spüren konnte, und sah mir in die Augen. Wieder war ich gefangen in dem Blick seiner tiefblauen Augen, unfähig mich zu bewegen. Mein Herz schlug unregelmäßig und mir wurde heiß. Ich war wie paralysiert.
    »Nicht bewegen«, hörte ich ihn leise sagen. Er hob eine Hand an mein Gesicht, doch er berührte mich nicht. Stattdessen nahm er eine meiner Haarsträhnen und pflückte ein Blatt heraus, das sich dort verfangen hatte.
    »So, das hätten wir«, sagte er und rückte wieder ein Stück von mir ab.
    Ich atmete aus. Meine Brust hob und senkte sich schnell. Ich lehnte noch immer am Baumstamm, da meine Beine mich komplett im Stich gelassen hatten. Hatte ich denn überhaupt keine Kontrolle mehr über meinen eigenen Körper? Ich ärgerte mich ein bisschen über mich selbst, dass ich nicht standhafter war.
    »Ich glaube, ich weiß jetzt, was Sie meinen«, sagte ich zögerlich. Mir war bewusst, dass er die Situation ganz einfach hätte ausnutzen können, doch er hatte es nicht getan. Er lächelte zufrieden.
    »Vielleicht sollten wir noch einmal ganz von vorne anfangen, was meinen Sie?«, fragte er. »Mein Name ist Anthony Clark, aber es reicht, wenn Sie mich Anthony nennen. Diese ganzen Förmlichkeiten werden meiner Meinung nach völlig überbewertet.« Er sah mich freundlich an.
    »Ich bin Violet. Violet Harrison.« Ich schenkte ihm ein zurückhaltendes Lächeln.
    Er nahm meine Hand. »Also gut, Violet, ich denke wir sollten jetzt so langsam wieder zurückgehen. Wir wollen doch nicht, dass dein Cousin sich Sorgen macht.«
    Ich nickte. Ich hatte Drew für einen Moment völlig vergessen. Auf dem Rückweg war ich diejenige, die ihn beobachtete, während er pfeifend neben mir herging. Ich konnte es selbst nicht genau sagen, woher dieses Gefühl kam, doch es gab etwas an ihm, das mich anzog, ob ich es mir nun eingestehen wollte oder nicht. Ich versuchte den Gedanken zu vertreiben. Ich musste einen klaren Kopf behalten.
    Als wir wieder vor dem College angekommen waren, sah ich, wie Drew gerade durch das Eingangstor trat. Das nannte man wohl perfektes Timing. Er kam zielstrebig auf mich zu und strahlte mich an. Offensichtlich hatte er gute Nachrichten mitgebracht. Als er Anthony entdeckte, gefror seine Miene jedoch zu Eis.
    »Wie ich sehe, hast du Gesellschaft«, sagte er kühl. Seine Hände steckten in den Taschen seines Gehrocks, doch es war deutlich zu erkennen, dass er sie zu Fäusten geballt hatte, während sein Blick starr auf Anthony ruhte.
    »Ja, ich habe zufällig Anthony getroffen. Na ja, genau genommen, habe ich ihn eigentlich über den Haufen gerannt«, plapperte ich los.
    »Anthony?« Seine Stimme war eisig und er sah mich fragend an. Doch es war nichts Freundliches mehr in seinen Augen.
    »Ja, Anthony Clark. Du erinnerst dich doch …«, sagte ich zögerlich.
    »Ich erinnere mich«, schnitt er mir das Wort ab.
    So feindselig hatte ich Drew noch nie erlebt. Was war denn bloß in ihn gefahren? Anthony zeigte sich indessen unbeeindruckt.
    »Ihre Cousine und ich haben einen kleinen Spaziergang durch den Park gemacht«, sagte er und bedachte mich dabei mit einem freundschaftlichen Blick.
    »Wie erfreulich«, entgegnete Drew knapp. Der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören. Sein Blick wanderte zu mir. Ich schenkte ihm ein vorsichtiges Lächeln.
    Dann wandte er sich wieder an Anthony. »Wir müssen jetzt leider gehen. Sie entschuldigen uns also.« Er packte mich bestimmend am Arm. Ich machte einen Knicks, der jedoch leicht

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