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Zauber der Vergangenheit

Zauber der Vergangenheit

Titel: Zauber der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Goldbach
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verunglückte, weil Drew mich bereits mit sich zog.
    Anthony verbeugte sich knapp. »Auf Wiedersehen, Violet. Es war mir eine Freude.«
    Ich sah über meine Schulter zu ihm zurück und lächelte ihn an.
    »Das hab ich gesehen«, sagte Drew und sah mich aus böse funkelnden Augen an.
    »Na und?«, gab ich zurück.
    Drew zog mich um die nächste Ecke in eine kleine Seitenstraße hinein.
    »Hast du den Ring noch?«, fragte er und hielt mich mit beiden Händen an den Schultern fest, während er mich mit seinem Blick durchbohrte.
    »Ja, natürlich. Hier ist er.« Ich zeigte ihm meine Hand. Der Ring schimmerte in der Sonne. »Warum machst du eigentlich so einen Aufstand?«
    »Weil du unvorsichtig bist. Ich lasse dich nur für einen Moment alleine und schon lässt du dich von irgendeinem Typen dazu überreden mit ihm mitzugehen. Dir hätte Gott weiß was passieren können.« Er war außer sich.
    »Er ist ein Herzog«, entgegnete ich entrüstet.
    »Ja, ein Herzog, der dich gefangen gehalten hat«, blaffte er mich an.
    »Er hat sich dafür bei mir entschuldigt«, verteidigte ich Anthony.
    »Und ich nehme mal an, das macht ihn über jeden Zweifel erhaben, oder was?«
    »Wir sind doch nur ein Stück durch den Park gegangen. Mehr nicht.« Gut, das war jetzt ein ganz kleines bisschen gelogen, aber das musste er ja nicht wissen.
    Drew sah mich verständnislos an und schüttelte den Kopf.
    »Versprich mir einfach, dass du in Zukunft vorsichtiger bist«, forderte er. Ich nickte.
    Er sah sich um. Außer uns war niemand in dieser Gasse.
    »Ich habe etwas herausgefunden. Es ist nur ein kleiner Anhaltspunkt, aber es ist besser als nichts«, flüsterte er.
    »Was ist es?«, fragte ich neugierig.
    »Ich habe eine Arbeit von einem ehemaligen Studenten gefunden, der sich mit Theorien zum Thema Zeitreisen beschäftigt hat. Daraufhin habe ich mich bei den Studenten ein bisschen umgehört und den Tipp bekommen, dass er in einem Dorf südöstlich von Oxford leben soll. Und da gehen wir jetzt hin.«
    »Der Typ hieß nicht zufällig Emmet Brown?«
    »Nein, wieso?« Drew verstand den Witz nicht. Hatte er denn nie den Film »Zurück in die Zukunft« gesehen?
    »Na ja, der könnte uns in seinem DeLorean einfach mit zurück in die Zukunft nehmen«, versuchte ich es mit einem weiteren Hinweis.
    Nun war der Groschen offenbar gefallen. Er verdrehte die Augen. »Ich bewundere deinen Sinn für Humor, Violet. Bitte sag mir, dass das kein erstes Anzeichen für krankhaften Schwachsinn ist.«
    Ich kicherte. »Nein, so weit ist es noch nicht.«

KAPITEL 5
HEXENFEUER

    Unser Weg führte uns durch die zahlreichen Gassen Oxfords. Ich verließ mich dabei voll und ganz auf Drew, da ich keine Ahnung hatte, wo wir entlanggehen mussten. Mein Orientierungssinn war einfach jämmerlich unterentwickelt. Außerdem erkannte ich nichts wieder. Es sah aber auch alles so anders aus, als in unserer Zeit. Es gab keine großen Kaufhäuser und keine öffentlichen Verkehrsmittel wie Busse oder Taxen, die einen automatisch dorthin brachten, wohin man wollte. Es gab nur altertümliche Kutschen, die gemächlich über das Kopfsteinpflaster ratterten, so als gäbe es nichts in der Welt, das sie aus der Ruhe bringen könnte. Überhaupt tickten die Uhren hier viel langsamer. Gelegentlich konnte ich eine Hand oder die Spitze eines Hutes aus einer Kutsche hervorlugen sehen, doch einen genaueren Einblick gewährten die Vorhänge der Kabinen leider nicht. Eine Fahrt konnten sich offenbar nur die besser Betuchten leisten. Die Ärmeren mussten wohl oder übel zu Fuß gehen, so wie wir. Ich sah mir die Leute, die uns entgegenkamen, genauer an. Die meisten trugen schlichte Kleidung ohne jeglichen Schmuck und viele zogen mit kleinen Karren umher, auf denen sie ihre Waren wie Obst, Gemüse, Eier und Kartoffeln anboten. In einer der Straßen, die wir passierten, gab es ein paar kleine Läden, in denen man Kleider und Handwerk kaufen konnte. Ich war fasziniert und zugleich zutiefst erschrocken über die Art und Weise, wie die Menschen ihr Leben hier bestritten. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie sie ohne Technik auskamen. Sie mussten alles, was sie brauchten, selbst herstellen. Ich bewunderte sie insgeheim dafür.
    Es dauerte fast eine Stunde, bis wir den Stadtrand erreicht hatten, und noch einmal eine halbe Stunde, bis wir über die steinige Landstraße in dem Dorf ankamen, in dem der mysteriöse Student leben sollte. Schon von weitem hörten wir das Geräusch einer johlenden Menge.
    »Was ist

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