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Zauber der Vergangenheit

Zauber der Vergangenheit

Titel: Zauber der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Goldbach
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wir uns einen Weg durch die immer noch singende und klatschende Menge.
    Draußen war es angenehm kühl. Drew hakte sich bei mir unter und führte mich ein Stück am Haus entlang über den Rasen. Das Licht aus dem Gasthaus erleuchtete schwach die Umgebung.
    »Warte mal kurz«, sagte ich und blieb stehen.
    Drew hielt an. Ich konnte meine Füße kaum noch spüren.
    »Ich muss aus diesen Schuhen raus«, seufzte ich und ließ mich ins Gras plumpsen.
    Drew setzte sich neben mich.
    »Darf ich?«, fragte er und zeigte auf meine Pumps. Ich nickte.
    Vorsichtig befreite er meine Füße aus den unbequemen Schuhen und stellte sie auf dem Rasen ab. Es war die reinste Wohltat das weiche Gras zwischen den Zehen zu spüren. Ich schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Der Tag war wunderbar gewesen, aber er hatte mich auch ganz schön geschlaucht.
    Ich legte den Kopf in den Nacken und blickte zum Himmel hinauf. Über mir funkelten Abermillionen von Sternen.
    »Ich habe die Sterne noch nie so hell leuchten gesehen wie hier«, bemerkte ich erstaunt.
    »Heute Abend überstrahlst du sie bei weitem«, bemerkte Drew leicht verlegen. Ich sah ihn verwundert an. Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Ich musste lachen. »Drew, das ist die unverschämteste Lüge, die ich je gehört habe.« Doch Drew stimmte nicht mit ein. Sein Blick ruhte weiter auf mir.
    »Ich meine es so, wie ich es gesagt habe«, entgegnete er ruhig. Ich sah ihn nun genauer an. Seine bernsteinfarbenen Augen schienen wie flüssiges Gold und ein verträumter Ausdruck lag in ihnen. Eine seiner kurzen, blonden Haarsträhnen war ihm ins Gesicht gefallen, doch er schien es gar nicht zu bemerken. Zögerlich hob ich meine Hand und strich sie zur Seite. Seine Augen blickten mich forschend an. Als ich seinem Blick begegnete, beugte er sich ganz langsam und vorsichtig zu mir herüber, bis ich seinen warmen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte. Seine Lippen suchten nach einem Kuss. Ich erstarrte und grub meine Hände in das kühle Gras. Auf so etwas war ich nicht vorbereitet gewesen. Ich zögerte. Was sollte ich tun? Da ich mich eigentlich nicht sonderlich für Jungs interessierte, hatte ich auch noch nie einen geküsst und somit überhaupt keine Ahnung, was von mir erwartet wurde. Drew schien meine Unsicherheit zu bemerken und legte eine Hand an meine Wange. Seine Finger waren kühl, doch sie hinterließen heiße Spuren auf meiner Haut, dort wo sie mich berührten. Ich starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Er blickte zurück, so als wartete er auf meine Erlaubnis für irgendetwas. Ich schloss die Augen. Drew führte mein Gesicht ganz behutsam an seines heran. Als ich die sanfte Berührung seiner Lippen spürte, die sich zärtlich auf meine legten, begann mein Herz schneller zu schlagen. Er küsste mich langsam und zärtlich, ohne mich zu drängen. Drews Kuss schmeckte nach Freiheit und Abenteuerlust. Ein Gefühl wie von tausend Schmetterlingen breitete sich in meinem Magen aus. Ich schoss alle Zweifel in den Wind und legte ihm meine Arme um den Nacken. Mit der einen Hand streichelte Drew noch immer mein Gesicht, mit der anderen drückte er mich eng an sich. Berauscht von diesem einmaligen Gefühl ließ ich mich langsam ins kühle Gras zurücksinken und zog ihn mit mir. Mein Ring begann hell zu leuchten, doch ich ignorierte ihn. Er war mir gerade völlig egal. Dort, wo Drews Fingerspitzen mein Gesicht berührten, glühte meine Haut und mein Herz sprang aufgeregt in meiner Brust auf und ab. Es war einfach wundervoll.
    Als wir uns nach einer gefühlten Ewigkeit wieder voneinander lösten, stützte sich Drew mit einem Arm im Gras ab und blickte auf mich herunter. Die Knöpfe seiner Weste schimmerten silbrig im Mondlicht und seine goldbraunen Augen funkelten, wie die Sterne über ihm.
    »Danke«, sagte ich noch etwas atemlos und hielt mich dabei am Kragen seines Hemdes fest. Ich war noch völlig überwältigt von diesem neuartigen Gefühl.
    »Wofür?«, fragte er verwundert.
    »Für meinen ersten richtigen Kuss«, antwortete ich und lächelte. Er betrachtete mich eingehend und strich mir sanft übers Haar.
    »Gern geschehen«, sagte er und lachte dabei leise. Dann beugte er sich erneut zu mir herunter und gab mir einen weiteren Kuss. Ich schloss die Augen. Vom Gasthaus klang gedämpfte Musik zu uns herüber.
    »Ich schätze, wir sollten jetzt wieder reingehen«, bemerkte Drew schließlich mit einem breiten Grinsen. »Wenn uns hier jemand so sieht, könnte er noch auf die

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