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Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Titel: Zauber der Versuchung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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vergangenen zehn Jahren meiner Witwenschaft legte ich stets großen Wert auf Diskretion, Mylord, verbrachte sie jedoch nicht…«, sie suchte nach dem richtigen Wort, » allein , falls Sie verstehen, was ich meine.«
    »Dessen bin ich mir bewusst«, sagte er schlicht. Ihm war durchaus bekannt, dass Lady Chester seit dem Tod ihres Gatten keineswegs im strengen Zölibat gelebt hatte. Einer seiner ältesten Freunde pflegte vor mehreren Jahren eine Liaison mit ihr, und, sei es ihr Verdienst oder seiner, betrachtete sie bis heute als eine gute Freundin.
    »Ich möchte wetten, dessen ist sich jedermann in London bewusst. Wie gesagt, mein Leben ist ein viel gelesenes Buch.« Sie breitete die Hände aus. »Warum also nennen Sie mich geheimnisvoll?«
    »Vielleicht weil ich nie zuvor einer Dame begegnet bin, auf die ich die Beschreibung beängstigend anwenden würde.«
    Für eine Weile schien dieser letzte Satz gleichsam zwischen ihnen zu schweben und dabei eine Bedeutung zu gewinnen, die Gideon nicht beabsichtigt hatte. Er war entschieden zu aufrichtig gewesen.
    Dann holte sie tief Luft. »Darf ich Ihnen etwas gestehen?«
    »Ist es etwas, das ich hören möchte?« Er trat einen Schritt näher zu ihr. »Oder wollen Sie mich in meine Schranken verweisen? Haben Sie vor, mich fortzuschicken, auf dass ich mich im stillen Kämmerlein der Überreste meines gebrochenen Herzens annehme?« Er zwang sich, möglichst gelassen zu klingen.
    »Ich wage zu bezweifeln, dass irgendeine Frau die Macht besitzt, Ihr Herz zu brechen«, erwiderte sie trocken. »Sie sind der allseits geachtete Viscount Warton, bekannt für seinen scharfen Verstand, seinen Sarkasmus und seine spitze Zunge. Man hält Sie für unnahbar und arrogant...«
    »Arrogant?« Unterbrach er sie mit gespieltem Entsetzen.
    Sie nickte. »Ganz gewiss arrogant. Und man sagt, Sie wären uns Normalsterblichen weit überlegen.«
    »Ich versichere Ihnen, dass es nie in meiner Absicht lag, ein solches Bild zu vermitteln.« Er grinste. »Nun, zumindest nicht in dieser Schärfe.«
    »Dann leugnen Sie weder Ihr arrogantes Auftreten noch Ihr überhebliches Gebaren?«
    »Ich sollte es eigentlich wollen, aber« – er zuckte mit den Schultern – »nein. Ich bin mir meiner Fehler ebenso bewusst wie meiner wünschenswerteren Charaktermerkmale. Merkmale, übrigens, die zu zahlreich wären, um sie hier im Einzelnen aufzuzählen, wenn ich das hinzufügen darf.«
    Sie schien amüsiert. »Ach ja?«
    »Die Bescheidenheit verbietet mir, jetzt näher darauf einzugehen.« Er grinste kein bisschen bescheiden. »Allerdings wäre ich mehr als glücklich, Ihnen bei Gelegenheit eine detaillierte Liste meiner löblichen Eigenschaften zu präsentieren.«
    Sie lachte.
    »Obwohl ich Sie warnen muss, denn neben anderen findet sich unter diesen Qualitäten auch Hartnäckigkeit.« Er machte eine kurze Pause. »Erwähnten Sie nicht etwas von einem Geständnis?«
    »Tat ich das?«, fragte sie unschuldig. »Es muss mir entfallen sein. Ich erinnere mich beim besten Willen nicht, was ich Ihnen gestehen wollte.«
    »Dann wollen Sie mir nichts gestehen?« Er trat noch näher. »Gar nichts?«
    »Rein gar nichts.«
    Er nahm ihre Hand und hob sie an seine Lippen.
    »Sind Sie sicher? Gibt es kein Geheimnis, das Sie einem mitfühlenden Ohr anvertrauen möchten?«
    »Wie mitfühlend Ihr Ohr auch sein mag, glaube ich doch kaum, dass ich Sie gut genug kenne, um Ihnen irgendetwas anzuvertrauen.«
    Er strich mit den Lippen über den Stoff ihres Handschuhs und wünschte, er könnte ihr in die Augen sehen. Dafür jedoch war es hier viel zu dunkel. Welch ein Jammer. Ihre Augen waren blau, soweit er sich erinnerte, ein klares, dunkles Blau. »Andererseits fällt es bisweilen leichter, sich einem Fremden gegenüber eine Last von der Seele zu reden.«
    »Nur vorausgesetzt, der Betreffende bleibt auch künftig ein Fremder.« Da war ein interessanter Unterton in ihrer Stimme – Provokation, Aufforderung oder einfach Amüsement?
    »Meine liebe Lady Chester.« Er drehte ihre Hand und küsste die Innenfläche. »Ich hege wahrlich nicht die Absicht, ein Fremder zu bleiben.«
    »Und welche Absicht hegen Sie stattdessen?«
    »Das hängt ganz von Ihnen ab.« Er fragte sich, was sie wohl täte, wenn er sie in die Arme nähme. Das wäre natürlich höchst unangemessen, waren sie sich im Moment doch noch entschieden zu fremd.
    »Tut es das?«, fragte sie nachdenklich. »Ich weiß nicht.«
    »Was?« Er konnte sich nicht erinnern, jemals eine Fremde

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