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Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Titel: Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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verletzter Blick. Sie wollte ihn nicht sehen. Er verdiente es nicht, dass sie seinen Schmerz sah oder gar darauf reagierte. Aber sie hatte ihn schlicht und einfach damit verletzt, dass sie sich ihre Furcht hatte anmerken ließ.
    »Tut mir leid, Sasha.« Sie biss die Zähne zusammen, weil sie sich über die Worte ärgerte, die ihr herausgerutscht waren. »Vermutlich kennen wir beide einander wirklich nicht mehr besonders gut. Es ist viel Zeit vergangen. Ich habe einige traumatische Erlebnisse gehabt, und ich bin nicht mehr so stark wie früher. Vielleicht geht es dir genauso.«
    Sie weigerte sich, ihm in die Augen zu sehen. Sie würde sich nicht von ihm hypnotisieren lassen. Sie würde ihm nicht glauben, und sie würde sich auch nicht von seiner starken Persönlichkeit oder seiner ungestümen Zielstrebigkeit blenden lassen. Sie musste sich darauf konzentrieren, womit sie leben konnte und womit nicht. Aleksandr Volstov war ein wunderschöner Traum gewesen, eine Ausgeburt ihrer Fantasie. Der Mann, der jetzt bei ihr war, war hart und unerbittlich und würde alles und jeden für seine Ziele opfern. So und nicht anders musste sie ihn sehen, denn sonst würde sie sich selbst wieder verlieren.
    Abigail sah über den Rand ihres Kajaks und ließ ihren Blick über das Wasser gleiten. In der Höhle war es dunkler, und die Schatten erschwerten es, mit den Augen die Oberfläche zu durchdringen. Ein Loch in der Decke nicht weit von der Rückwand ließ etwas Sonnenschein auf das Wasser strömen. Sie paddelte langsam umher und hielt sich von Aleksandr fern. Sie bemühte sich, an nichts zu denken und nichts zu fühlen. Es gab so viele Ritzen und Spalten, und der Tang bewegte sich mit den Wellen und machte es nahezu unmöglich, etwas zu sehen.
    »Was ist das?« Er deutete direkt links neben sie.
    Abigail bewegte sich ein klein wenig von der Stelle. Der Tang
verbarg und enthüllte abwechselnd einen Gegenstand, der in der Sonne glitzerte. »Ich kann es nicht erkennen.«
    »Es ist etwas Schimmerndes. Es könnte Metall sein.«
    Es stellte keine leichte Aufgabe dar, den Gegenstand an sich zu bringen. Hätten sie offene Kajaks gehabt, dann hätten sie herunterspringen und im Wasser fischen können. Aber mit den geschlossenen Kajaks war das schwieriger. »Willst du es haben?«, fragte sie.
    »Ich hole es«, sagte er.
    Abigail ignorierte ihn und beugte sich so weit wie möglich hinaus. Sie hielt ihr Paddel fest in einer Hand, während sie den anderen Arm nach dem Gegenstand ausstreckte, die Augen schloss und danach tauchte. Ihre Hand landete ungeschickt darauf und sie packte zu, als sie zur Rolle ansetzte und mit dem Ding in der Hand tropfnass wieder auftauchte.
    »Angeberin«, murrte Aleksandr. »Was ist es?«
    Sie öffnete die Faust. »Eine Armbanduhr.« Sie hielt ihm die Uhr hin. »Erkennst du sie?«
    Aleksandr drehte sie in seinen Händen um. »Das war Danilovs Armbanduhr. Diese Schurken müssen sie ihm abgenommen haben, ehe sie ihn erschossen haben.«
    »Tut mir leid, Sasha. Weshalb sollten sie ihm die Uhr abnehmen? «
    »Wir tragen manchmal Vorrichtungen zur Positionsbestimmung. Danilov hatte dieses System in seiner Armbanduhr.«
    »Woher hätten sie das wissen sollen?«
    »Es könnte eine bloße Vermutung gewesen sein.«
    Seine Stimme klang so fern, als sei er in Gedanken weit weg. Der enge Knoten in ihrem Innern geriet in Bewegung und löste sich. Und das war erschreckend, denn sie musste ihre Abwehr aufrechterhalten. Sein Kummer, seine Wut und all seine Gefühle nagten an ihr, bis sie an nichts anderes mehr denken konnte als daran, ihn zu trösten. Sie verabscheute ihre Einfühlsamkeit, die sie nie unter Kontrolle hatte.

    »Was für ein Mensch war er?«
    Aleksandr schwieg lange. Das Meer schlug dröhnend gegen die Felsen, während die Wellen endlos ein- und ausliefen. Er seufzte. »Ich habe mit ihm zusammengearbeitet, Abbey. Ich hatte keinen privaten Umgang mit ihm. Ich wünschte, ich hätte mich über diesen Teil von mir hinwegsetzen können – der Junge, der vom Staat erzogen worden ist, um für den Staat zu arbeiten und niemals jemandem zu trauen –, aber das habe ich nur ein einziges Mal getan.« Er fuhr sich mit einer Hand durch das Haar, ein Zeichen seiner Aufgewühltheit, das sie kaum jemals an ihm gesehen hatte. »Ich hätte mehr mit ihm reden sollen. Er hatte eine Familie, Menschen, die ihm nahe standen.« Aleksandr fluchte in seiner Muttersprache und wandte den Blick von ihr ab.
    Abigail dachte an all die Zeit zurück,

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