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Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Titel: Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sickern und sich um ihr Herz zu schlingen. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, ob Aleksandr seine eigene Magie besaß, denn sie konnte nicht verhindern, dass sie jedes Mal, wenn sie seine Stimme hörte, auf ihn reagierte. »Ein bisschen. Ich war schon längere Zeit nicht mehr mit dem Kajak draußen und bin nicht mehr in Form. Was ist mit dir?« Er wirkte nicht ermattet, sondern erweckte vielmehr den Eindruck, als kostete er diese Unternehmung aus. Die Gischt sprühte um seine Beine auf, doch sie konnte sehen, wie sich die kräftige Muskulatur seines Rückens und seiner Arme bewegte, während er das Kajak durch das Wasser trieb.
    »Du hast gesagt, du hättest Prinzipien, Abbey. Stimmt das?« Die Frage schien aus heiterem Himmel zu kommen und sie suchte krampfhaft nach einem Motiv, das dahinterstecken könnte. Er wusste ganz genau, dass sie einen Ehrenkodex hatte, an den sie sich so weit wie möglich hielt. Was auch immer der Grund für seine Frage sein mochte, sie wollte nicht darauf eingehen.
    Eine sanfte Brise fand sie zwischen den Felsen, glitt über Abigail und streifte ihre Wange, sodass sie ihn fast nicht gehört hätte. Es waren gar nicht einmal so sehr die Worte, sondern eher, wie er sie gesagt hatte. Diese Stimme hatte sie noch aus Moskau in Erinnerung, als sie ihn geliebt hatte. Als sie alles für ihn getan hätte. Als er ihr das Gefühl gegeben hatte, sie sei die einzige Frau in seiner Welt. Und etwas ganz Besonderes, unvorstellbar einzigartig. Sie wusste zwar, dass sie besser beraten war, wenn sie den Mund hielt, doch sie hob trotzdem ihr Kinn und schöpfte Trost aus der Brise. »Ich weiß, dass ich einen klaren Standpunkt
habe, was sich mit meiner Ehre vereinbaren lässt. Was ist mit dir? Hast du Prinzipien, Sasha?«
    »Allerdings. Und ich lebe danach, Abbey.« Sein Blick glitt über sie. »Das weißt du doch selbst. Ich werde niemals von einem Pfad abkommen, wenn ich weiß, dass es der richtige ist.«
    »Und es war richtig, mich für deine Karriere zu opfern?« Warum konnte sie keine Ruhe geben? Sie hörte, wie sie sich innerlich anschrie, sie solle den Mund halten, aber sie wollte ihn verletzen, und dabei verletzte sie immer nur sich selbst.
    »Nein. Doch nicht für meine Karriere. Niemals. Für die Leben der anderen Kinder, die dieses Ungeheuer ermordet hätte. Ich wollte mein Glück oder deines nicht mit den Leben von Kindern erkaufen.« Er sprach mit ruhiger Stimme, doch seine Augen waren tiefblau und aufgewühlt. »Ich kann nichts daran ändern, wer ich bin, Abbey. Ich kann die Dinge, die ich in meinem Leben getan habe, nicht ungeschehen machen. Ich kann dir nur sagen, dass ich dich liebe und mein Leben mit dir verbringen möchte.«
    Sie wandte ihren Blick von ihm ab, von seiner tiefen Überzeugung, von seinem Mangel an Reue. Abigail schluckte mehrfach, bis sie sicher sein konnte, dass sie ihre Stimme wieder vollständig unter Kontrolle hatte. »Das ist die letzte Landspitze vor Noyo Harbor. Wenn wir nicht finden, was du suchst, werden wir an einem anderen Tag einen weiteren Versuch unternehmen müssen und vom Hafen aus an der Küste entlang weiter nach Süden paddeln.«
    »Glaubst du wirklich, ich hätte die falsche Entscheidung getroffen? «
    Sie hörte auf zu paddeln und verstellte umständlich ihren Sitz. Als sie aufblickte, sah sie ihm bewusst in die Augen. »Ich will wissen, ob du von meiner Gabe wusstest, bevor wir uns persönlich begegnet sind.«
    »Ja, ich wusste davon.«
    Der Schmerz traf sie aus heiterem Himmel und überrumpelte
sie. Sie konnte sich tief in ihrem Innern gequält aufschreien hören, wo kein anderer ihren Schrei vernahm. Sie sagte sich, dass sie diese Antwort erwartet hatte, aber das linderte den erbarmungslosen, stechenden Schmerz nicht. Sie hatte ihm alles gegeben, was sie war, alles, was sie jemals sein wollte. Sie hatte so viel von dem gegeben, was sie war, dass nichts von ihr übrig gewesen war, als er sie achtlos fortgeworfen hatte.
    Abigail strengte sich nach Kräften an, damit er nicht merkte, dass er sie wieder einmal tief getroffen hatte. Sie verbot sich sogar, weitere Fragen zu stellen. Sie wollte das volle Ausmaß seines Verrats gar nicht erst ergründen, aber sie war schon immer stur gewesen und hatte ihren Stolz gehabt. »Und als ich dich fotografiert habe, war das nichts weiter als ein zusätzlicher Bonus? Eine Möglichkeit, mich anzusprechen, damit du mich ausnutzen kannst?«
    »Ja.«
    Abigail wandte sich von ihm ab und glitt mit sicheren Paddelschlägen

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