Zauber des Blutes (German Edition)
Verzögerung.
"Reno hält nichts davon. Er ist ein Wächter. Das ist er immer gewesen. Er schützt das Gebiet, hat dadurch mehr als jemanden zu wandeln. Reno ist ein Mann, der das Leben liebt. Ob absichtlich oder nicht, sein Blut ist noch nie durch die Kehle eines anderen Wesens geflossen."
"Und wie viele hat Raina gewandelt?" Stellt er Jenna die entscheidende Frage.
"Vielleicht hundert." Sie seufzt.
"Der Letzte ist jetzt hundertvierundsiebzig. Ich glaube Raina ist des Wandelns müde geworden."
"Dann mach dich auf den Weg Jenna. Du musst zum Erzengel. Drachenblut ist das Einzige, was hilft. So wie ich es an Reno erkenne, ist Rainas Blut vergiftet worden. Es kann die gesamte Blutlinie ausrotten." Ohne ein weiteres Wort erhebt sich Jenna und verlässt die Wohnung.
Ruhig liegt Reno da, schmerzverzerrt das Gesicht.
"Erst wenn Raina geheilt ist, wird es Reno besser gehen. Ich kann ihn nur in einen Schlaf versetzen, um die Schmerzen zu lindern.
"Wie kann man einen Vampir vergiften und was hast du ihm gegeben?" Auch wenn die Wut verraucht ist, lässt mich die Angst um Reno noch immer zittern. Behutsam legt mir Lexus eine Hand auf den Arm.
"Ich bin in keinster Weise eine Gefahr für dich oder die Geschöpfe. Du erinnerst dich daran, dass ich dir sagte, ich bin ein Hüter." Ja daran erinnere ich mich, nicke bestätigend.
"Man könnte auch Heiler sagen. In unserer Welt ist das miteinander verbunden. So wie Reno ein Wächter und Lehrmeister ist, bin ich Hüter und Heiler. Engel haben bestimmte ... ich sag mal Gaben. Und bevor du noch einmal fragst. Reno hat eine Mixtur bekommen und ein paar leise Worte, damit er schläft."
An Arbeit ist für mich nicht mehr zu denken. Nachdem Lexus und Samuel ins Wohnzimmer gegangen sind, habe ich mich neben Reno ausgestreckt. Eine Hand auf seinem Herzen. Sein ruhiger Herzschlag lullt mich ein und schon bald finde ich mich in einen abartigen Traum voller Blut wieder.
Ein unerwarteter Druck auf dem Oberkörper und ein Stechen im Hals lassen mich aufschrecken und schreien. Wild um mich schlagend, versuche ich den Angreifer los zu werden.
"Eric halt still!" schreit mich Lexus über die eigene schrille Stimme hinweg an.
"Erinnere dich Eric! Atme tief durch und halte Reno. Er tut dir nicht mit Absicht weh." Zuerst halte ich Lexus für bekloppt, doch dann lege ich die Arme um den großen Körper, eine Hand auf Renos Hinterkopf. Mit sanftem Druck halte ich ihn fest. Nur zu deutlich spüre ich die Zähne im Hals, die Lippen darauf und das saugen, als Reno die warme Flüssigkeit gierig in sich aufnimmt. Ob ich Reno oder auch mich damit beruhigen will, weiß ich nicht, als die Hand in sein schwarzes Haar greift und immer wieder hindurchfährt.
Das Zeitgefühl ist mir abhandengekommen. Meine Muskeln beginnen zu zittern und die Arme sinken zu Boden. Das Blickfeld verkleinert sich, alles wird dunkel.
"Reno", flüster ich. Zuerst kommt keine Reaktion, doch nur wenige Augenblicke später löst sich der Druck am Hals.
Eigentlich sollte mir kalt sein, doch wärme hüllt den Körper ein.
"Es tut mir so leid." Renos reumütige Stimme, leichte Küsse auf der Haut. Dann ist alles still.
"Was hat Jenna dir erzählt?" Leise dringen die Stimmen an mein Ohr. Wie lange habe ich geschlafen?
"Jenna hat die Erzengel erreicht und das Blut bekommen. In den nächsten zwei Stunden müsste sie bei Raina sein und ihm das Mittel geben."
Zwei Stunden? Wie viel Zeit ist vergangen? Schwerfällig setze ich mich auf, vom Blutverlust noch geschwächt.
Reno und Lexus sitzen im Wohnzimmer, ob Samuel auch da ist weiß ich nicht. Ungewollt dringt ein Stöhnen aus meiner Kehle, was das Gespräch im Nebenzimmer verstummen lässt. Sekunden später stehen alle drei Männer bei mir.
"Eric es tut mir so leid was ich dir angetan habe." Merke, wie unruhig Reno ist. Er traut sich nicht, mir in die Augen zu blicken.
"Reno alles ist in Ordnung. Mir geht es gut und ich hoffe dir auch." Schwankend stehe ich auf, was meine Worte lügen strafft. Lexus greift sofort nach meinem Arm, um mich zu stützen.
"Reno sieh mich an." Bleibe vor ihm stehen. Langsam strecke ich die Hand nach seiner Wange aus. Rechne damit, dass er wegzieht, doch als die Finger seine warme Haut berühren und er sich dagegenlehnt atme ich erleichtert auf. Im nächsten Moment schlingt er die Arme um meine Taille und zieht mich fest an sich. Schmiegt das Gesicht an meinen Hals und holt tief Luft, was mir eine Gänsehaut bereitet.
"Wie kann es sein, das Reno auf den Beinen ist? Du
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