Zauber des Blutes (German Edition)
Oberschenkel legt, drehe ich mich ihm zu.
"Fahren wir los. Es ist ein weiter weg."
Bis auf die Richtungsangaben ist es in den nächsten zwei Stunden still. Keiner von uns wagt es zu reden.
"Vorsicht!" In dem Moment, in dem Reno schreit, stehe ich auf der Bremse. Erst da realisiere ich, was vor mir steht. Wutschnaubend schnalle ich mich ab und bin im Begriff auszusteigen, als Reno mich am Arm festhält.
"Nein Eric, er ist kein Mensch."
"Es ist mir egal. Entweder er macht den Weg freiwillig frei, oder ich helfe nach." Damit stoße ich die Tür endgültig auf und reiße mich von Reno los. Laut fluchend steigt er auf seiner Seite aus und stellt sich schützend vor mir.
Ein Knurren ist die einzige Warnung, als sich das Wesen laut schreiend auf Reno stürzt. Unsanft stößt er mich zur Seite, genau in dem Moment, als das Ungetüm ihn berührt.
Die Krallen reißen sein T-Shirt entzwei. Wütend schreit Reno auf, greift seinerseits an und erwischt den Angreifer am Hals. Innerhalb weniger Minuten liegt der Fremde am Boden. Seine Kehle ist aufgerissen, schwarzes Blut fließt aus den Wunden. Röchelnd ringt er um Atem.
"Wer hat dich geschickt?" Langsam stelle ich mich neben Reno, als das Wesen keine Gefahr mehr für mich darstellt. Lege Reno behutsam den Arm um die Taille.
"Was ist er?" hauche die Frage geradezu.
"Später", faucht er mich an, doch sein Blick ist weiterhin auf den Fremden gerichtet und sanft streicht seine Hand über meine Schulter.
"Wer hat dich geschickt?" bellt Reno die Frage erneut. Die Lippen des Mannes bewegen sich, aber kein Ton ist zu vernehmen.
Wenn es sich überhaupt um einen Mann handelt.
Ungefähr drei Meter groß. Kräftig, haarig und nackt. Unweigerlich gleiten die Augen auf den Unterleib, aber bei all dem Fell kann man nichts erkennen. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich gesagt er ist ein Yeti mit braunem Fell.
Mein Blick wandert wieder zum Hals des Wesens und ich staune nicht schlecht, denn die Wunde ist im Begriff sich zu schließen. Auch Reno hat es bemerkt, denn er schiebt mich hinter sich.
Die Augen auf uns gerichtet steht der Fremde langsam auf, bedacht die Bewegung ruhig auszuführen. In gebeugter Haltung geht er rückwärts und da Reno ihm nicht folgt, dreht er sich um und verschwindet im Wald.
"Reno?" behutsam lege ich eine Hand auf seinen Oberarm. Im Bruchteil einer Sekunde liegen seine Arme um meine Mitte und er verbirgt das Gesicht in meinem Haar.
"Lass uns von hier verschwinden. Wir müssen aufpassen. Es wird nicht der einzige Angriff gewesen sein."
"Reno wer war das und warum?"
"Er ist eurem Big Foot sehr ähnlich. Es gibt keine Bezeichnung. Diese Wesen sind nur Haustiere. Dressiert und abgerichtet zum Töten."
"Aber er hat nicht wieder angegriffen."
"Das ist richtig, denn sie lieben das Leben. Ich hätte ihn töten können und er greift uns nie wieder an. Ich bin der Stärkere."
"Wer hat ihn geschickt?" seufzend schüttelt Reno den Kopf.
"Ich weiß es nicht. Diese Kreaturen können nicht so sprechen wie wir. Und da ich ihm die Kehle aufgerissen habe ..."
"Wie konnte er dann so schnell heilen?"
"Zauber. Normalerweise wäre er gestorben. Hier ist Magie im Spiel, was mich dazu bringt zu glauben, dass dieser Angriff mit dem auf Raina zusammenhängt. Komm lass uns weiterfahren."
Ohne ein weiteres Wort steigen wir ein.
"Lexus wir haben ein Problem!" Höre im Hintergrund wie Reno telefoniert. Seit zwei Stunden sind wir wieder unterwegs. Reno fährt, damit ich mich ausruhen kann.
"Wir wurden angegriffen. Es ist die gleiche Magie im Spiel wie bei Raina." Was Lexus am anderen Ende sagt, kann ich nicht verstehen.
"Ich werde auf ihn aufpassen. Schätze in zwei Stunden sind wir da, wenn nicht wieder etwas dazwischen kommt. Pass auf euch auf." Mit einem Klick ist das Telefonat beendet.
"Schlaf etwas Eric." Sanft legt sich Renos Hand auf meinen Oberschenkel.
"Ich wecke dich, wenn etwas sein sollte." Nur widerstrebend gebe ich mich der Müdigkeit hin und schlafe binnen Sekunden ein.
Rainas Vergangenheit
"Raina verdammt noch mal was ist geschehen?" Kaum das wir bei seinem Meister angekommen sind, stürzt Reno auf ihn zu. Schlingt die Arme um den im Bett sitzenden Mann.
Halte mich dezent im Hintergrund und beobachte das Ganze geschehen.
Auch Lexus und Jenna ziehen sich zurück. Gönnen den Zweien etwas Privatsphäre.
Obwohl ich von Renos Erzählungen weiß, dass Raina nicht auf Männer steht, bereitet es mir einen Stich im Herzen, die beiden so vertraut zu sehen.
Über was sie sich
Weitere Kostenlose Bücher