Zauber des Blutes (German Edition)
an.
"Ich bin ein Mensch."
"Blödsinn! Dein Blut ist stärker als das jedes Menschen." Bei den Worten zucke ich unwillkürlich zusammen.
"Raina bitte. Eric weiß nichts von sich."
"Dann müssen wir es erforschen!"
"Raina das müssen wir auf später verschieben. Jetzt muss erst einmal geklärt werden, wer dich angegriffen hat. Und aus welchem Grund. Kannst du dir etwas denken?" Mischt sich Lexus ein, kommt langsam näher, bis er hinter mir steht und eine Hand auf meine Schulter legt.
Nur widerstrebend willigt Raina ein, das erkenne ich an seinem Blick. Am liebsten würde er sich auf mich stürzen.
"Vor vierhundert Jahren ungefähr hatte ich eine Auseinandersetzung mit einem Hexenzirkel. Immer wieder haben sie mich angegriffen, aber nie so wirksam wie jetzt."
"Was war der Auslöser für deinen Krieg?"
"Verdammt Lexus, für was hältst du mich? Ich habe diesen Schwachsinn nicht angefangen." Rainas Gesichtsausdruck verdunkelt sich schlagartig.
"Das ist eine Angelegenheit, die ich nicht erklären möchte."
"Was du willst oder nicht, steht hier nicht zur Debatte. Hier geht es um dein Leben und das deiner Zöglinge!"
"Lexus." schallte ich mich leise ein. Die Qualen, die sich in Rainas Gesichtszügen spiegeln, lassen mich nicht kalt. Verwundert blicken mich alle an, denn was ich als Nächstes mache ist für jeden unvorstellbar.
Stelle mich vor Raina und lege ihm vorsichtig eine Hand an die Wange, lehne die Stirn gegen seine und schließe die Augen.
Im Raum herrscht gespannte Stille. Keiner wagt etwas zu sagen, bis ich mich seufzend zurücklehne. Erwartungsvoll sehen Rainas Augen tief in Meine.
Unerwartet erfasst ein Zittern meinen Körper und bevor ich es richtig realisieren kann, knicken die Beine ein und ich wäre zu Boden gegangen, wenn mich nicht jemand aufgefangen hätte.
"Was hast du getan?" Nachdem ich sitze umfasst Reno mit den Händen mein Gesicht.
Intensiv durchbohrt mich das Grau-grün seiner Augen, doch ich schrecke nicht zurück.
"Ich weiß nicht was ich getan habe oder warum. Aber ich weiß, was ich erfahren habe." Zögernd gleitet mein Blick zu Raina, der noch immer wie erstarrt dasitzt. Lexus beugt sich zu ihm runter, spricht leise mit ihm.
"Eric bitte was ist geschehen? Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen?"
"Das habe ich auch. Aber bitte, ich möchte zuerst mit Raina allein reden."
"Aber ..."
"Nein Reno. Ich kann deine Sorge verstehen, aber das, was eben passiert ist, ist nichts, was ich erzählen möchte. Raina soll wissen, was gerade vorgefallen ist." Seufzend zieht mich Reno an seine Brust. Verbirgt das Gesicht in mein Haar und atmet einige Male tief durch, bevor er aufsteht und geht. An der Tür bleibt er noch einmal stehen und sagt, ohne sich umzudrehen.
"Lexus komm. Eric will allein mit Raina sein. Geben wir ihm einige Minuten."
Ohne auf Antwort zu warten, verschwindet er. Ungläubig dreinschauend folgt ihm der Engel.
Mit vorsichtigem Schritt näher ich mich dem Vampir auf dem Bett. Lege ihm sanft eine Hand auf die Schulter. Erst nachdem er zu mir aufsieht, setze ich mich.
"Was ist gerade geschehen?"
"Ich weiß es nicht Raina. Ich habe instinktiv gehandelt, so wie ich dir vorhin das Handgelenk dargeboten habe."
Intensiv ist Rainas Blick, bis er schließlich nickt.
"Ich habe gespürt, wie du die Gedanken von mir gelesen hast."
"Nein Raina, keine Gedanken. Es war eine Erinnerung, die dich in diesem Moment gequält hat."
"Was hast du gesehen?"
"Nur eine Frau. Keine zusammenhängenden Ereignisse. Ein Porträt. Wer ist sie gewesen?"
"Sie ist der Auslöser des Krieges. Susanna war meine Gefährtin." Mitfühlend lege ich ihm eine Hand auf den Unterarm.
"Erzähl mir von ihr." Und in diesem Moment bricht der Damm.
"Sie war gerade einmal dreizehn gewesen, als ich ihr begegnete. Die Chemie zwischen uns stimmte. Aber ich übte mich in Geduld. Wir verbrachten soviel Zeit wie möglich miteinander, ohne etwas vom anderen zu erfahren. Und doch wussten wir alles über uns. Als sie erwachsen wurde, offenbarte ich ihr mein Geheimnis. Die einzige Reaktion von ihr war, als sie sagte, dass sie das vom ersten Augenblick an wusste. Keine Scheu oder Ablehnung. Ich wunderte mich nicht darüber, bis ihre Mutter zu mir kam."
Eine lange Pause entsteht, doch ich sage kein Wort. Lasse Raina in seinen Erinnerungen.
"Ihre Mutter sprach davon mich zu verfluchen, wenn ich Susanna auch nur ein Haar krümme, ihr Blut vergieße oder sie gar wandel. Ich erwiderte, dass die Entscheidung bei ihrer Tochter liegt und sie es nicht
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