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Zauber einer Karibiknacht

Zauber einer Karibiknacht

Titel: Zauber einer Karibiknacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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Geschäft ist abgeschlossen.“
    Rafe und Lucas lachten erleichtert auf. „Warum hast du uns denn erst so auf die Folter gespannt, Mann?“, fragte Rafe.
    „Ich habe gewusst, dass du es schaffst“, lobte Lucas. „Erst gestern Abend habe ich noch zu Rose gesagt, dass niemand dem Charme des guten alten Sean widerstehen kann.“
    „Hmm …“ Vor ein paar Tagen hätte Sean seinem Bruder noch uneingeschränkt zugestimmt. Aber seit er Melinda Stanford getroffen hatte, musste er sich eingestehen, dass sein legendärer Charme offenbar doch Grenzen hatte. Sie hatte ihm ja nicht die Heirat vorgeschlagen, weil sie von seiner Intelligenz oder seinen Verführungskünsten so beeindruckt war. Und mit ihm schlafen wollte sie auch nicht. Noch nicht jedenfalls.
    „Schön“, sagte Rafe. „Jetzt zu den schlechten Neuigkeiten.“
    „Kann ja nicht so schlimm sein“, erwiderte Lucas fröhlich. „Hauptsache, das Geschäft ist abgeschlossen. Wir können sofort mit den Bauarbeiten beginnen und …“
    „Lass ihn ausreden!“, mahnte Rafe.
    Sean räusperte sich und schlug verlegen die Augen nieder. „Also – es sieht so aus, dass ich … äh … wohl heiraten werde.“
    Totenstille.
    Seine Brüder sahen ihn an, wechselten kurz einen Blick und starrten dann wieder auf ihn.
    „Heiraten?“, fragte Rafe ungläubig.
    „Bist du verrückt geworden?“, stieß Lucas hervor.
    „Die schwarzhaarige Frau?“, fragte Rafe weiter.
    „Genau die“, antwortete Sean. „Melinda Stanford.“
    „Walters Enkelin. Deshalb hattest du mich angerufen und dich nach ihr erkundigt.“
    Sean sah Lucas an und nickte.
    „Du hast sie kennengelernt, dich in sie verliebt und ihr einen Heiratsantrag gemacht – und das alles in ein paar Stunden?“, bohrte Rafe nach. Er war ganz außer sich.
    Sean zuckte zusammen. „Moment, wer hat was von Liebe gesagt?“
    „Was sollte das ganze Manöver sonst für einen Sinn haben?“
    „Ich, äh, ich habe eine Abmachung mit Melinda getroffen. Wir heiraten, und die Kings bekommen das Land.“
    „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, rief Rafe empört.
    „Deine Opferbereitschaft in allen Ehren“, kommentierte Lucas, „aber geht das nicht ein bisschen zu weit?“
    Sean rieb sich die Stirn und betete, dass die Kopfschmerztabletten bald ihre Wirkung entfalten würden. „Jetzt ist es sowieso zu spät. Ich habe mich einverstanden erklärt und bleibe dabei.“
    „Warum hast du das nur getan?“
    „Weil ich keine andere Möglichkeit gesehen habe, an das Land zu kommen. Es gibt, sagen wir, persönliche und juristische Gründe dafür, aber die Einzelheiten erkläre ich euch später.“
    „Du bist komplett durchgeknallt.“
    „Bin ich nicht“, erwiderte Sean verärgert. „Die ganze Sache ist zeitlich begrenzt. Nach zwei Monaten lassen wir uns wieder scheiden. Aber das Land können die Kings natürlich behalten.“
    Lucas schüttelte nur stumm den Kopf.
    Rafe hingegen konnte seinen Redefluss kaum bändigen. „Das kannst du nicht machen, Sean. Denk doch mal nach. Du heiratest in der Gewissheit, dass du dich wieder scheiden lässt. Das ist doch nicht …“
    „Du meinst, das ist nicht richtig?“
    „Nein, das ist nicht das, was ich mir für dich gewünscht hätte. Eine Eheschließung ist ein großer Schritt. Er sollte etwas bedeuten.“
    Sean hätte dazu einiges zu sagen gehabt, aber er verkniff es sich. Lucas und Rafe waren beide verheiratet, mit Frauen, die sie abgöttisch liebten. Sie würden seine Sichtweise niemals verstehen. Wie konnten sie auch? Sie wussten ja nicht, dass er schon einmal verheiratet gewesen war. Niemand wusste von dieser sehr kurzen, katastrophalen Ehe samt Scheidung, und so sollte es auch bleiben.
    Auch ein King machte mal einen Fehler. Aber er redete anschließend nicht lang und breit darüber und heulte sich erst recht nicht aus. Sean hatte damals einen Fehler begangen, aber er hatte die Sache in Ordnung gebracht. Es würde niemandem nützen, wenn er die Geschichte jetzt auf den Tisch brachte.
    „Ihr dürft das nicht als Ehe sehen“, sagte er schließlich. „Betrachtet es als, äh, geschäftlichen Zusammenschluss.“
    „Eine komische Art, Geschäfte zu machen“, murmelte Lucas.
    „Komisch oder nicht, immerhin kriegen wir, was wir wollen“, erklärte Sean. Das musste auch er sich immer wieder einreden: Er tat es für die Kings. Für ihre Zukunft. Mit diesem Prachtbau für ihren Cousin Rico würden sie ihr Renommee als Baufirma noch weiter steigern. Das war jedes Risiko wert.

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