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Zauber einer Karibiknacht

Zauber einer Karibiknacht

Titel: Zauber einer Karibiknacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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Ärger einhandeln.“
    „Mach dir keine Sorgen, es wird alles glattgehen.“ Allerdings musste sich Melinda eingestehen, dass die heftige Reaktion ihrer Freundin sie doch ein wenig verunsicherte.
    Andererseits war es klar gewesen, dass Kathy so reagieren würde. Sie und ihr Mann Tom liebten sich abgöttisch. Da war es nur zu verständlich, dass sie eine arrangierte Ehe nicht guthieß.
    „Sean King könnte jede Frau haben“, dozierte Kathy. „Ich meine, wir leben auf einer Insel am Ende der Welt, und selbst wir wissen, wer er ist.“
    „Ja, schon, aber …“
    „Er ist reich, sieht gut aus – und wahrscheinlich ist er wie alle Männer dieses Schlags ein arroganter …“
    „Ja, ja, du kennst ja so viele reiche Männer wie Sean King.“
    „Ich muss einen Menschen nicht unbedingt persönlich kennen, um ihn einschätzen zu können“, betonte Kathy und nahm einen Schluck Kaffee. „Ich meine ja auch nur, dass du dich da auf etwas einlässt, dessen Folgen du noch gar nicht absehen kannst.“
    Als die kleine Danielle unruhig auf ihrem Schoß hin und her zu rutschen begann, ließ Melinda das Mädchen herunter, und es tapste zu seinem Spielzeugherd in der Küchenecke.
    Melinda und Kathy waren seit fünfzehn Jahren befreundet. Kathy war mit ihrer Familie auf die Insel gezogen, als ihr Vater Geschäftsführer des Inselhotels geworden war. Als Kathy einen Einheimischen hatte heiraten wollen, hatte Melinda sie unterstützt und sich für sie eingesetzt. Obendrein war sie Patin der beiden Kinder.
    Kathys Haus, so chaotisch es auch sein mochte, war für Melinda ein Rückzugsort und ein zweites Zuhause. Es hatte nichts von der gediegenen Eleganz der Hotelsuite, in der Melinda aufgewachsen war und noch immer wohnte, dafür strahlte es Liebe und Wärme aus.
    Es hatte Zeiten gegeben, da hatte Melinda sich genau das gewünscht – so ein Haus, so ein Leben. Mit einem Ehemann, der sie liebte, mit Kindern. Aber dieser Traum war vor mehr als einem Jahr zerbrochen. Mit Stevens plötzlichem Tod. Und nun hatte sie den Traum begraben, nun wollte sie lieber ihre Unabhängigkeit. Die Chance, so zu leben, wie es ihr vorschwebte, ohne die ständige liebevolle Einmischung ihres besorgten Großvaters.
    „Glaub mir, ich weiß, was ich tue.“
    Kathy seufzte. „Na hoffentlich. Wann soll die Hochzeit stattfinden?“
    Melinda lächelte. „Kommenden Samstag. Und du sollst meine Trauzeugin sein.“
    „Was, Samstag schon?“, rief Kathy erschrocken. „In den paar Tagen kann ich doch keine zehn Pfund mehr abnehmen!“
    Versonnen schmunzelnd hörte Melinda zu, wie ihre Freundin sofort alles plante: Wo sie sich die Hände maniküren lassen wollte, dass sie sich ein neues Kleid kaufen müsste, wer auf die Kinder aufpassen sollte.
    Kathy würde immer für sie da sein, auch wenn ihr ihre Pläne nicht gefielen. Und das bereitete Melinda Kopfzerbrechen. Was, wenn ihre Freundin recht hatte? Vielleicht war die Idee mit der Heirat doch nicht so toll, wie sie behauptet hatte. Sie begann zu grübeln …
    Die folgenden Tage vergingen wie im Fluge.
    So kam es Sean jedenfalls vor. Er bekam Melinda in dieser Zeit nicht oft zu Gesicht, aber wozu auch? Schließlich handelte es sich um eine rein geschäftliche Transaktion, wenn auch unter reichlich ungewöhnlichen Umständen. Um sich von dem Gedanken abzulenken, dass er tatsächlich heiraten würde, erkundete er ein wenig die Insel.
    An einem Tag suchte er die Baufirma auf. Ein eher kleines Unternehmen, aber die Leute kannten die Insel in- und auswendig und verstanden ihr Handwerk. Sie würden bei dem Projekt, das für sie allein eine Nummer zu groß gewesen wäre, durchaus wichtig und nützlich sein. Außerdem konnte es dem Ansehen der Kings auf der Insel, wo sie gewissermaßen Eindringlinge waren, nur guttun, wenn sie Einheimischen Arbeit gaben.
    Bei seinen Erkundungstouren begann er sich in die Insel zu verlieben. Es gab durchaus öde, trockene Landstriche auf Tesoro, aber der Großteil der Insel war üppig bewachsen. Einen Flughafen gab es hier nicht, aber Sean konnte sich denken, dass seine Brüder hier gerne einen bauen würden – einen kleinen, nur für Privatflugzeuge. In der Nähe des Hotels gab es eine Lichtung, die ideal dafür wäre – wenn sie Walter die Genehmigung dafür abschwatzen konnten. Bisher konnte man die Insel nur erreichen, wenn man nach St. Thomas flog und dann eine Fähre nach Tesoro nahm. Die Fähren waren zwar schnell, aber mit einem Privatflughafen direkt auf der Insel würde

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