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Zauber einer Karibiknacht

Zauber einer Karibiknacht

Titel: Zauber einer Karibiknacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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als Mitglied der Familie King nur zu gut nachempfinden. Dieser unbedingte Siegeswille. Aber das hieß natürlich nicht, dass die kommenden zwei Monate einfach sein würden. Er begehrte Melinda ja schon jetzt, und sie als Ehefrau an seiner Seite zu haben, ohne sie berühren zu dürfen – das könnte ihn in den Wahnsinn treiben.
    Tief sog er die frische Seeluft ein und sagte sich, dass das alles nicht so schlimm war. Er würde es überleben. Die Kings überlebten immer.
    In ein paar Monaten würde er wieder ein freier Mann sein.
    Und Melinda Stanford, gesegnet mit Schönheit, Intelligenz und einer schier unglaublichen Sinnlichkeit, wäre dann nur noch eine ferne Erinnerung.

5. KAPITEL
    Die Gäste applaudierten.
    Melinda nahm es kaum wahr. Zu sehr war sie gefesselt vom Blick in diese tiefblauen Augen. Die Augen ihres Ehemanns.
    Ein warmes Gefühl durchrann sie. Sean hatte einen Arm um ihre Hüfte gelegt, mit der anderen Hand hielt er ihre Hand. Sie waren einander ganz nahe.
    Jetzt wurde Musik gespielt, ein alter Song von Ella Fitzgerald, und Melinda traten Tränen in die Augen. Noch immer konnte sie kaum glauben, dass es vollbracht war. Sie war verheiratet.
    „Bräute sollten doch nicht weinen“, flüsterte Sean.
    „Ich weiß“, erwiderte sie und blinzelte, um die Tränen zu vertreiben, „die ganze Situation ist nur so …“
    „Komisch?“, ergänzte er fragend und führte sie auf die Tanzfläche.
    „Ja, genau, komisch.“ Sie konnte den Blick nicht von ihm lassen und nahm die zahllosen Hochzeitsgäste nur schemenhaft wahr.
    Sean lächelte sie an. „Immerhin wirkt dein Großvater richtig glücklich.“
    Sie sah sich um und entdeckte Walter am Rand der Tanzfläche. Er strahlte übers ganze Gesicht.
    „Ja, so glücklich und zufrieden habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen.“ Plötzlich verspürte sie ein bohrendes Schuldgefühl. Sie hatte den alten Herrn glücklich gemacht, indem sie ihm etwas vorgelogen hatte. Und sie mochte sich gar nicht seine Reaktion vorstellen, wenn sie ihm in zwei Monaten beichtete, dass sie sich scheiden lassen würde. Traurig schlug sie die Augen nieder.
    „Tut dir die ganze Aktion schon leid?“, fragte Sean.
    Sollte sie ihn jetzt etwa auch noch anlügen? Nein, was sollte das bringen? „Ein bisschen“, gestand sie ihm. „Und dir?“
    „Auch ein bisschen“, gab er zurück. Fest zog er sie an sich.
    Als ihre Hüften sich berührten, spürte sie seine Erregung, seine Härte. Überrascht und auch ein wenig erschrocken sah sie ihn an.
    Er zuckte nur mit den Schultern und lächelte vielsagend. „Mir tut vor allem ein anderer Teil unserer Abmachung leid. Einer, der mich und meine Bedürfnisse betrifft.“
    Keinen Sex.
    Je mehr sie seine Erregung spürte, desto heißer wurde ihr, und desto erregter wurde auch sie. Falls er ihre Reaktion bemerkte, ließ er sich auf jeden Fall nichts anmerken. Er tanzte schwungvoll weiter, als ob nichts wäre.
    Die Musik spielte, und Melinda musste an die kurze Hochzeitszeremonie im Stanford-Hotel zurückdenken. Wie stolz ihr Großvater gewesen war, als er sie zum Altar geführt hatte! Und Sean gab wirklich einen prächtigen Ehemann ab. Anerkennend, ja bewundernd hatte er sie angesehen, als sie ihm am Arm ihres Großvaters entgegengekommen war. Und dieser Blick hatte wiederum sie erfreut.
    Mehr als nur erfreut, er hatte sie geradezu angeheizt. Sein offenkundiges Begehren ließ auch sie nicht kalt. Und sie fragte sich, ob es wirklich klug gewesen war, dass sie auf der Keinen-Sex-Regel bestanden hatte.
    Doch schnell wischte sie den Gedanken beiseite. Sie dachte an Steven zurück, an den Mann, der eigentlich ihr Ehemann hätte werden sollen. Den Mann, den sie geliebt hatte und der plötzlich und unerwartet bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen war. Eigentlich hätte der Tag ihrer Hochzeit ein Tag der Liebe sein sollen. Und nicht der Tag einer nüchternen Geschäftsabmachung.
    „Zieh doch nicht so ein Gesicht“, flüsterte Sean ihr zu. „Unsere Gäste werden sich fragen, ob ich dir irgendwas getan habe.“
    „Bitte?“ Seine Worte hatten sie aus den Gedanken gerissen. Sie versuchte sich auf ihren frischgebackenen Ehemann zu konzentrieren.
    „Lächle, Melinda. Wir sind verheiratet. Du hast gewonnen. Du hast alles bekommen, was du dir gewünscht hast.“
    „Nicht alles“, murmelte sie.
    „Was fehlt denn?“
    Noch immer hielt er sie fest an sich gepresst, sie spürte seine Wärme, seine Hitze, und in ihr regten sich Gefühle, die

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