Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauber einer Winternacht

Zauber einer Winternacht

Titel: Zauber einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
ihre Position, sodass ihr Körper verlockend über seinen rieb. »Aber ich suche das Modell aus.«
    Sein Puls dröhnte. Als sie den Kopf senkte, um seine Brust mit Küssen zu bedecken, schloss er die Augen. »Laura.«
    »Nein, Mrs. Drumberry. Ich habe sie vorhin kennengelernt.«
    Er schlug die Augen auf. Sie streifte mit den Zähnen eine Brustwarze, und er bäumte sich unter ihr auf. »Mabel Drumberry ist hundertfünf.«
    »Genau.« Schmunzelnd setzte sie ihre Erkundung fort, mit wachsender Entdeckerlust und einem Gefühl von Macht. »Glaubst du etwa, ich würde dich mit einer kurvenreichen rothaarigen Sexbombe in deinem Atelier allein lassen?«
    Er wollte lachen, doch heraus kam ein Stöhnen, denn ihre Hand wanderte jetzt abwärts. »Meinst du nicht, ich könnte einer rothaarigen Sexbombe widerstehen?«
    »Natürlich, aber sie dir nicht.« Sie rieb ihre Wange über sein Kinn, an dem sich bereits die ersten Morgenstoppeln zeigten. »Du bist so schön, Gabriel. Wenn ich malen könnte, würde ich es dir beweisen.«
    »Was du da tust, treibt mich in den Wahnsinn.«
    »Das hoffe ich«, murmelte sie und legte die Lippen auf seinen Mund.
    Sie hatte nie den Mut besessen, die Initiative zu übernehmen, war sich ihrer Fähigkeiten und Vorzüge nie sicher gewesen. Doch jetzt genoss sie es, ihn herauszufordern, mit ihm zu spielen.
    Ihre Selbstsicherheit wuchs, und indem sie ihn entdeckte, entdeckte sie auch sich selbst. Hier und jetzt war sie seine Partnerin, gleichberechtigt in jeder Hinsicht. Trotz ihrer Erregung nahm sie mit bestechender Deutlichkeit wahr, wie sie ihn schwach machen, ihn zur Verzweiflung bringen, ihn erzittern lassen konnte.
    Auf dem Flur schlug die Wanduhr gerade fünf, als sich ihr ein leises triumphierendes Lachen entrang. Dann schlang er die Arme um ihren Hals. Er spürte, dass dies nicht mehr die scheue, unschuldige Frau war, die er geheiratet hatte. Dies war eine Frau, die ihm alles an wilder Leidenschaft entlockte, wozu er fähig war. Sein Mund presste sich ungestüm, fast schmerzhaft auf ihre Lippen. Was sie dabei durchzuckte, war keine Angst, nicht die leiseste Spur davon, sondern ein atemberaubendes Gefühl des Sieges.
    Wie im Rausch rollten sie über das Bett, fordernd, nehmend, mit einer Begierde, die sie an nichts anderes denken ließ als daran, einander Lust zu bereiten. Laura fühlte gar nicht, wie er ihr hastig, ohne Rücksicht auf den zarten Stoff und die feinen Spitzen, das Nachthemd vom Körper streifte. Seine Hände waren überall, und sie nahmen sich, was sie wollten.
    Es gab keine Scham. Es gab keine Scheu. Dafür gab es Freiheit, eine andere Art von Freiheit als die, die er ihr bereits gezeigt hatte. Als er zu ihr kam, durchliefen Vibrationen ihren Körper, schockartig, Welle auf Welle.
    Als sie sich ihm hingab, mehr forderte und mehr bekam, wurde Laura endgültig klar, dass es tatsächlich ein Glück gab, das die Zeit zum Stehenbleiben bringen konnte.

10. K APITEL
    Als der Himmel sich verdunkelte, war Laura im Garten. Sie hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, dort den Morgen zu verbringen, während das Baby im Sonnenschein schlief oder in seiner Schaukel saß. Irgendwie fand sie drinnen nur selten etwas zu tun, denn das Haus schien sich selbst in Ordnung zu halten, und Gabriel neigte nur im Atelier zu Schlampigkeit, was sie ihn bereits hatte wissen lassen.
    Außerdem gab es zu viele Räume, in denen sie sich noch nicht zu Hause fühlte. Im Kinderzimmer, das sie selbst eingerichtet hatte und in dem sie Tag und Nacht eine Menge Stunden verbrachte, fühlte sie sich wohl. Der Rest des Hauses, mit seinen Erbstücken, prachtvollen alten Teppichen, polierten Parkettböden und verblichenen Tapeten, blieb ihr fremd.
    Aber im Laufe des Frühlings hatte sie eine Begeisterung und ein Talent fürs Gärtnern entdeckt, für die Weite und Frische des Gartens. Sie mochte den Sonnenschein und die Art, wie die Erde in ihren Händen duftete und sich anfühlte. Sie verschlang Bücher über Pflanzen, so wie sie es über Schwangerschaft und Geburt getan hatte. Bald waren ihr die Blumen und Sträucher und die Pflege, die sie brauchten, wohlvertraut.
    Die Tulpen begannen zu blühen, und die Azaleen trugen schon schwer an ihren Blüten. Zwar hatte jemand anders sie gepflanzt, aber Laura schloss sie alle dennoch ins Herz. Schließlich blühten sie jedes Jahr aufs Neue. Unbekümmert setzte sie mit Löwenmäulern und Beetrosen ihre eigenen gärtnerischen Akzente.
    Schon plante sie, im Herbst neue Zwiebeln und

Weitere Kostenlose Bücher