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Zauber-Schloss

Titel: Zauber-Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
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spazieren lassen. Sie mußten die ganze Nacht daran gearbeitet haben. Das war wirklich gefährlich.
    Da schlugen die Ungeheuer zu. Der Herr des Dschungels hatte wirklich etwas auf die Beine gestellt! Er führte den Angriff selbst an und kam mit einem entsetzlichen Gebrüll aus dem tiefen Wald gestürmt. Seine Feuerrülpser umhüllten sofort den Holzturm. Hinter ihm kamen ein Greif, ein vierbeiniger Wal, mehrere fleischfressende Hasen, ein paar Trolle, ein Donnervogel, eine Schlitzkatze, ein Hippogreif, ein Flügelpferd, ein Satyr, ein Pantheon, ein Monoceros, eine Feuerschlange, drei Schlingpflanzen, ein Doppeladler, ein Zyklop, eine Schar Klettengänse, eine Schimäre und einige weniger bekannte Wesen, die Dor in der Eile nicht identifizieren konnte.
    Die Mundanier waren allerdings alles andere als feige, und sie waren in der Überzahl. Sie stellten sich in neuer Schlachtformation auf, um sich dem Angriff zu stellen: die Schwertträger in vorderster Reihe, die Bogenschützen dahinter. Dor, Millie, Hüpfer und der Zombiemeister blickten von den Zinnen aus verwundert und zufrieden zu, als die Schlacht um das Schloß herum tobte, ohne sie miteinzubeziehen. Gelegentlich brummte ein Flugungeheuer sie an, wich aber sofort aus, sobald es ihre grünen Binden erblickte. Die Armee des Drachenkönigs war offensichtlich hervorragend diszipliniert! Dor war froh, daß er einmal mehr den Wert der Zusammenarbeit vor Augen geführt bekam. Diese Ungeheuer waren ja nicht einmal mit Gold aufzuwiegen!
    Doch war dies nicht ein Ergebnis seines eigenen Vorgehens und nicht Millies? Würde es sich am Ende doch noch als ungültig herausstellen? Millie hatte den Zombiemeister dazu bewegt, König Roogna zu unterstützen, das war also auch gültig – doch wenn dieser nur mit Dors Hilfe rechtzeitig am Ziel eintraf? Galt es auch dann noch etwas? Schwer zu sagen.
    In der Zwischenzeit konnte er nur darauf hoffen, daß Murphy sich irrte, während er die Schlacht genoß. Der Drachenkönig setzte den hölzernen Wagenturm vollends in Flammen und zermalmte den Balken mit einem einzigen Biß. Es ging doch nichts über einen Drachen, wenn es ums Kämpfen ging! Die mundanischen Bogenschützen ließen einen wahren Pfeilregen auf seine polierten Schuppen niedergehen, doch die Pfeile glitten harmlos ab, ohne sichtbaren Schaden anzurichten. Die Schwertkämpfer hieben auf die gepanzerte Haut ein, doch damit stumpften sie nur ihre Waffen ab. Der Drache ließ seinen glitzernden Schwanz herumwirbeln und fegte die Männer brutal zu einem Gewirr von Armen und Beinen zusammen. Die Schnauze drehte er dabei zur Seite, um einen anderen Gegner braun zu rösten.
    Doch auch die anderen Ungeheuer waren nicht faul. Das Flügelpferd stampfte und trat wild um sich. Die Hasen bissen sich in Beine fest, der Doppeladler pickte säuberlich Augäpfel aus ihren Höhlen und schluckte sie einfach herunter, während der Satyr – Dor starrte ihn einen Augenblick lang wie angewurzelt an, dann zwang er sich, den Blick abzuwenden. Das hätte er sich nicht mal im Traum vorgestellt, daß man jemanden auf diese Weise umbringen konnte! Die größeren Ungeheuer ließen es sich ebenfalls gut gehen und genossen die Metzelorgie. Jahrhundertelang hatten sie sich bremsen müssen, um sich nicht allzu heftig auf Menschen zu stürzen, weil diese recht rachsüchtige und sture Wesen sein konnten. Jetzt hatten sie endlich die Erlaubnis, zu tun, was sie schon immer wollten. Und vielleicht war es das einzige Mal!
    Doch die Mundanier waren zäh. Sie besaßen zwar keine eigene Magie, machten dies aber durch extreme Kampfdisziplin und durch ihren hervorragenden Umgang mit ihren Waffen wieder wett. Als sie schon bald erkannt hatten, daß sie auf dem offenen Schlachtfeld weder siegen noch fliehen konnten, suchten sie natürliche Hindernisse als Deckung. Der brennende Wagen gab eine ausgezeichnete Barrikade ab, und dahinter war gleich der Graben. Der Drache hatte mit seinem peitschenden Schwanz Dreck und Erdreich aufgewirbelt, und hinter diesen Erdklumpen ließ es sich gut in Deckung gehen. Von dort aus machten die Bogenschützen den kleineren Ungeheuern den Garaus: den Klettengänsen und den Hasen, während sie den Donnervogel und die Schlitzkatze verwundeten. Die Schwertkämpfer hatten mittlerweile gelernt, wie sie ihre Klingen unter die Schuppen der gepanzerten Wesen schieben mußten, um bis zu ihren lebenswichtigen Organen vorzustoßen. In den ersten Augenblicken der Überraschung war vielleicht ein Viertel

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