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Zauber-Schloss

Titel: Zauber-Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
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erschauerte. »Dieses Gift!« jammerte er, dann zerbrach er in zahllose Geröllstücke.
    »Das muß aber wirklich ein ganz schön starkes Gift gewesen sein!« rief Dor.
    »War es auch«, stimmte das Geröll ihm zu und wurde zu einem Haufen Sand.
    »Was könnte Gift einem Zombie anhaben?« fragte Hüpfer.
    »Wahrscheinlich nichts. Wie kann man ein Ding töten, das bereits tot ist?«
    »Dann können wir den Hornwurm getrost ignorieren.«
    Verblüfft mußte Dor zustimmen. »Wir müssen nur eine Warnung für Millie und den Zombiemeister hinterlassen, damit sie einen Zombie als Vorhut losschicken.« Er schritt zurück und stellte eine magische Warnmarkierung auf. Wenn sie die wahrnahmen, würden sie Egor den Oger losschicken, um die Falle auszulösen. Wenn der Hornwurm schlau war, dann machte er, daß er dann möglichst schnell verschwand!
    Das Tal erstreckte sich in ein Feld, das mit grasähnlichem Gewächs und vereinzelten mundanischen Bäumen übersät war. Es war eine hübsche Landschaft, die immer schöner wurde, je weiter sie kamen.
    Da erkannte er die Pflanzen. »Flockenhafer!« rief er froh. »Wenn er reif sein sollte –«
    »Was ist denn Flockenhafer?« schnatterte Hüpfer.
    »Eine Getreideart. Wenn man die Flocken in Wasser oder Milchkraut einweicht, dann wird daraus ein ausgezeichneter Haferflockenbrei.« Er schüttelte einige Ähren und fing die flachen Körner auf. Dann sammelte er noch einige Nüsse von einem Mischnußbaum. »Jetzt brauche ich nur noch Wasser.«
    Das Feld neigte sich zu einem Fluß hinab, in dem fröhlich miauende Katzenfische herumschwammen, bis sie von einem Rudel Seehunden gewittert wurden, die bellend hinter ihnen her jagten. Das Wasser war also offenbar genießbar.
    Dor tauchte seine Mischung ins Wasser und erhielt sofort eine teigige Masse. Er bot Hüpfer etwas davon an, doch die Spinne lehnte dankend ab und zog es vor, den Fluß nach Krebsen abzusuchen. Zufrieden aß Dor seine Haferflocken.
    Dieser ausgezeichnete Pfad wurde allerdings von eben diesem Fluß unterbrochen. Der Strom war zwar schmal, aber tief: für Hüpfer und Dor kein Problem, für die marschierenden Zombies jedoch verheerend.
    Zwar wäre es möglich gewesen, einige Bäume zu fällen, um den Fluß damit zu überbrücken, aber das hätte Zeit gekostet und möglicherweise feindselige Magie auf den Plan gerufen. Also folgten sie lieber dem Flußlauf und suchten nach einer geeigneteren Furt.
    Doch anstatt an eine Brücke oder einen Übergang zu kommen, erreichten sie einen Hügel. Der Fluß floß fröhlich die Steigung empor und strömte auf der anderen Seite wieder hinab. Ratlos musterten Dor und Hüpfer die Szene.
    »Vielleicht könnte ich sie ja nacheinander mit einem Seidenseil auf die andere Seite schwingen«, meinte Hüpfer.
    »Das würde dich völlig auslaugen und ewig dauern«, wandte Dor ein. »Und außerdem müßten wir dann hier auf die Zombies warten, anstatt die vor uns liegenden Gefahren auszukundschaften. Nein, wir brauchen eine Brücke oder eine Furt.«
    Sie folgten dem Fluß den Hügel empor. »Ob wir ihn wohl für eine Weile umleiten könnten?« schnatterte Hüpfer.
    »Die Zombies müßten wir trotzdem irgendwie ans andere Ufer bringen«, warf Dor ein. »Es sei denn, wir könnten ihn dazu bringen, eine Schlaufe zu machen und sein eigenes Bett wieder hochzuströmen – und das erscheint mir doch ziemlich unwahrscheinlich.«
    Auf dem Hügel krähte ein Hahnfisch. »Ach, halt’s Maul!« sagte Dor. Doch es war ein Lebewesen und gehorchte ihm folglich auch nicht.
    Auf der anderen Seite des Hügels erblickten sie unten einen Pruster: ein riesiges fettes Wasserungeheuer, dessen Maul von Zähnen geradezu überquoll. Also auch keine geeignete Stelle!
    Sie kehrten zur Spitze des Hügels zurück. »Das ist an sich ein ausgezeichneter Weg für Zombies, wir müssen nur eine Möglichkeit für sie finden, ans andere Ufer zu gelangen«, sagte Dor.
    »Wie fließt der hügelaufwärts?« wollte die Spinne wissen.
    »Durch Magie natürlich. Irgend etwas hier im Boden läßt ihn scheinbar herabstürzen, während er in Wirklichkeit steigt.«
    »Der Fels hier hat eine andere Struktur. Ist es das?«
    »Möglich. Verzaubertes Gestein. Die Magie kann nicht im Wasser selbst sein, sonst würde es direkt in den Himmel emporströmen. Aber wenn wir das Gestein entfernen, sucht der Fluß sich einfach nur ein neues Bett, und der Pruster da sitzt auf dem Trockenen. Das wird ihm gar nicht passen, und er wird uns einen Besuch abstatten

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