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Zauber-Schloss

Titel: Zauber-Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
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ja«, meinte Dor.
    »Da wir Ungeheuer zwar nicht an eurem Kampf teilnehmen werden, aber durchaus etwas gegen Kobolde und für Harpyien auch nichts übrig haben, nehme ich mir die Freiheit heraus, eine Bemerkung zu machen«, sagte der Drache und blickte Dor mit einem funkelnden Auge an. »Diese Schlacht um das Zombieschloß war nur eine Vorübung für die eigentliche Belagerung. Die Kobolde sind zäher als Menschen. Bereitet euch gut darauf vor – besser als diesmal, sonst seid ihr verloren.«
    »Zäher als Mundanier? Aber die Kobolde sind doch so klein –«
    »Schlag meine Warnung nicht in den Wind. Wiedersehen.« Der Drachenkönig machte sich auf die Suche nach einer weiteren saftigen Leiche.
    Dor schüttelte beunruhigt den Kopf. Wenn der Drache die nächste Schlacht für noch schlimmer hielt…
    Sie kehrten ins Schloß zurück, wo der Zombiemeister unermüdlich damit beschäftigt war, eine neue Zombiearmee aufzustellen. Er arbeitete bis zur Erschöpfung, bis schließlich auch die letzte Leiche umgewandelt worden war. Dann fiel er in einen totenähnlichen Schlaf, und auch Dor und Hüpfer legten sich zur Ruhe.

9
Die Reise
    Am nächsten Morgen machten sie sich auf den Weg zu Schloß Roogna. Der Zombiemeister hatte derart lange als Einsiedler gelebt, daß er die Gegend nur ungenau kannte, und Dor hatte bei seiner Hinreise das Gelände nicht im Hinblick auf seine Passierbarkeit für eine Zombiearmee begutachtet. Die Zombies neigten dazu, die Füße über den Boden zu schleifen, was dazu führte, daß sie ständig über Wurzeln und Unterholz stolperten und sich zum Teil sogar die Füße dabei abrissen. Die meisten waren zwar intaktere Mundanierzombies, aber wenn sie auch kräftiger waren als die anderen, waren sie doch auch ungeübter und unfallanfälliger. Deshalb mußten sie zuerst passende Wege erkunden: möglichst flache, ohne gefährliche Magie und einigermaßen kurz.
    Dor und Hüpfer übernahmen die Aufgabe des Kundschaftens, wobei Dor die Bodenbeschaffenheit überprüfte und die Spinne das Gelände aus den Baumwipfeln begutachtete. Wenn sie eine geeignete Strecke ausgemacht hatten, stellten sie magische Markierungen auf, denen die Zombiearmee folgen konnte. Dabei mußten sie nur darauf achten, daß sie hinreichend Vorsprung behielten, um gegebenenfalls die Route noch nachträglich abzuändern.
    Eines der ersten Hindernisse, auf das sie stießen, war Stinkende Hundskamille. Die Pflanzen hatten offenbar ein Nickerchen gehalten, doch als Dor in sie hineinstolperte, wurden sie schnell wach. Zuerst bellten sie ihn nur an, doch dann wurden sie mutiger und schnappten nach ihm. Wütend schlug Dor mit seinem Schwert um sich und säuberte ein kreisförmiges Stück Gelände. Doch als die Wesen dann heulten und winselten, tat es ihm leid, denn für ihn stellten sie ja gar keine wirkliche Gefahr dar. Jeder der Hunde wuchs an einem im Boden verwurzelten Stengel und konnte sich kaum frei bewegen. Die Zähne der Wesen waren zu klein, um echten Schaden anrichten zu können.
    »Aber ein Tier, das Fremde beißt, muß eben auch die Konsequenzen tragen«, schnatterte Hüpfer tröstend.
    Da fühlte Dor sich schon besser. Irgendwie schaffte Hüpfer es immer, ihn aus mißlichen Lagen zu retten, aus körperlichen wie geistigen. »Weißt du, Hüpfer, wenn diese Suche vorbei ist und wir in unsere Welten zurückkehren –«
    »Das wird ein trauriger Abschied«, schnatterte Hüpfer. »Aber du mußt eben dein Leben leben und ich meins.«
    »Ja, natürlich. Aber wenn wir irgendwie in Kontakt bleiben könnten –«
    Dor brach ab, denn plötzlich stießen sie auf die größte Pflanze von allen. Sie war ebenso umfangreich wie Dor selbst, besaß einen stammartigen Stengel und hielt den gehörnten Kopf gesenkt, um auf der nahegelegenen Wiese zu grasen.
    »Oh, ein vegetabiles Lamm«, sagte Dor. »Ein historisches Tier, das bei uns ausgestorben ist. Es bringt Wolle hervor, aus der man Decken herstellen kann. In meiner Zeit züchten wir natürlich Deckenbäume.«
    »Aber was passiert denn, wenn es alles in seinem Stengelumkreis abgegrast hat?« wollte Hüpfer wissen.
    »Keine Ahnung. Vielleicht sind sie deswegen ausgestorben.«
    Sie gingen weiter. Die Gegend hier war einigermaßen eben, so daß die Zombies keine Probleme mit dem Gelände haben dürften. Dor markierte den Weg, überzeugt, daß die Strecke ungefährlich war. Sie gelangten an einen Wald, dessen Bäume große bunte Blüten trugen, die angenehm, aber keineswegs betäubend

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