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Zauber-Schloss

Titel: Zauber-Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Grundy. »Ich spreche nur deine Sprache, wie es meinem Talent entspricht. Ich bin mit meinem Freund Dor gekommen, um ihm zu zeigen, wie man die Aufmerksamkeit eines Magiers erringt.«
    »Dor braucht keine Aufmerksamkeit eines Magiers. Er ist selbst ein Magier. Was er braucht, das ist eine Aufgabe, eine Suche. Er sollte mal ausziehen, um das Geheimnis zu entschleiern, wie man Zombies wieder menschlich macht. Damit tut er Millie dem Gespenst einen großen Gefallen. Außerdem bin ich nicht richtig angezogen für einen Empfang. Meine Socken –«
    »Zum Teufel mit deinen Socken!« rief Grundy. »Der Junge ist den ganzen Weg hierher gewandert, um hinter dieses Geheimnis zu kommen, und du mußt ihm eine Antwort geben.«
    »Zum Teufel mit meinen Socken? Nicht bevor sie gewaschen sind! Ich will nicht mit schmutzigen Socken erwischt werden!«
    »Also gut, Gnom, ich hol’ dir deine Socken«, sagte Grundy. »Bleib du hier auf der Treppe und unterhalte dich mal mit Dor, in Ordnung?« Er sprang hinunter und eilte aus dem Raum.
    »Äh… es tut mir leid –« stammelte Dor.
    »Grundy hat wirklich eine ganze Weile gebraucht, um zu kapieren, worum es geht. Aber Golems haben ja auch nur eine sehr begrenzte Denkfähigkeit. Jetzt, wo er uns verlassen hat, kann ich mich endlich als Privatmann äußern.«
    »Oh, Grundy stört mich nicht –«
    »Dor, es ist ja so, daß du dazu bestimmt bist, der nächste König von Xanth zu werden. Nun könnte ich dir für meine Antwort ja den üblichen Preis abfordern, aber das wäre wohl nicht besonders höflich, besonders falls du König werden solltest, bevor ich sterbe. Meinen Informationen zufolge wird das aber der Fall sein. Natürlich kann man sich über die Zukunft nie ganz sicher sein. Die Zukunftsgeschichtsschreibung ist beinahe genauso unzuverlässig wie die Texte über die Vergangenheit. Aber warum sollte man solch ein Risiko eingehen? Das wäre ziemlich dumm. Du bist ein voller Magier, deine Macht ist genauso groß wie meine und von ähnlicher Art. Irgendwann wirst du einmal genausoviel wissen wie ich. Es ist wichtig, daß man mit Magierkollegen auf gleicher Stufe verkehrt. Außerdem könnte es sein, daß es auf irgendeine Weise eine Gefahr für deinen Vater Bink sein könnte, wenn du in diesem Stadium einen Jahresdienst bei mir ableistest. Dein Vater hängt sehr an dir, und es wäre nicht auszudenken, wohin das führen könnte. Ich erinnere mich noch, wie ich einmal versucht habe, sein Talent zu entdecken. Da ist der unsichtbare Riese hier vorbeigestampft. Sein Tritt war noch schlimmer als der eines Ogers und hätte fast das Schloß zum Einsturz gebracht. Aber das steht auf einem ganz anderen Blatt. In diesem Fall kann ich dir sowieso nicht die vollständige Antwort geben, denn die Quellen sind da etwas zweideutig. Es scheint, daß es sich dabei um das Geschäftsgeheimnis eines anderen Magiers handelt. Bist du bereit, ein Geschäft mit mir zu machen?«
    »Ich… öh…« Dor war zwar nicht sonderlich begeistert, aber überwältigt. Zukunftsgeschichte? Königswürde in vorhersehbarer Zukunft? Ein geheimnisvolles Talent seines Vaters? Noch ein Magier?
    »Also gut. Was du brauchst, das ist das Elixier der Wiederherstellung. Was ich brauche, das sind historische Informationen über eine gefährlich unklare, aber äußerst wichtige Welle in der Geschichte Xanths. Das Elixier gleicht dem Heilelixier, das heute ja ziemlich weit verbreitet ist, aber es ist besonders auf Zombies zugeschnitten. Nur der Zombiemeister der Vierten Welle kennt seine Formel. Wenn ich es dir ermögliche, mit ihm zu reden, wirst du mir dann über alle deine Abenteuer in dieser Zeit berichten?«
    »Die… die Vierte Welle? Aber –«
    »Abgemacht!« sagte Humfrey. »Dann unterschreibe diese Vollmacht hier, dann kann ich meinen Geschichtstext an den Zauber koppeln.« Er schob Dor eine Feder und ein bedrucktes Pergament hin, und Dor unterschrieb wie im Traum. »Macht wirklich Freude, mal mit einem vernünftigen Magier Geschäfte zu machen. Ah, da sind ja auch endlich meine Socken! Wurde aber auch Zeit!« Der Golem war wieder aufgetaucht und schien unter seiner Last beinahe zusammenzubrechen.
    Humfrey beugte sich vor und quetschte seine großen Füße in die Socken. Es war kein Wunder, daß sie immer so schnell schmutzig wurden, dachte Dor. Der Magier wusch sich ja vorher nicht einmal die Füße! »Das Problem mit der Vierten Welle menschlicher Eroberung Xanths liegt darin, daß sie vor etwa achthundert Jahren stattgefunden

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