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Zauber-Schloss

Titel: Zauber-Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich bin doch nicht auf Eurer Seite!« platzte Dor heraus. »Ich will, daß König Roogna gewinnt!«
    »Natürlich wollt Ihr das. Alle rechtschaffenen Leute tun das. Zum Glück für mich gibt es mindestens genauso viele Unrechtschaffene wie Rechtschaffene. Aber Ihr werdet doch wohl einsehen, daß Unwissenheit meinen Zielen dient und nicht den seinen. Nur eine säuberliche Auflistung aller Tatsachen kann zu einem stabilen Königreich führen.«
    »Warum wollt Ihr dann diese Information haben? Wollt Ihr mir vielleicht etwas antun?« Dors Hand berührte den Knauf seines Schwertes.
    »Magier tun anderen Magiern nichts«, erinnerte ihn Murphy. »Nicht direkt jedenfalls. Ich will Euch persönlich nicht übel. Ich versuche vielmehr, zu einer Einschätzung zu kommen, was Eure Anwesenheit hier betrifft. Wenn noch ein weiterer Vollmagier in die Gleichung miteinbezogen werden muß, dann könnte das das Ergebnis unseres Wettbewerbs beeinflussen. Wenn Eure Kraft ausreichen sollte, die Waage zugunsten von Roogna ausschlagen zu lassen, und ich das nicht zunichte machen kann, dann müßte ich ihm den Thron ohne jedes weitere Getue abtreten, um uns allen viel Ärger zu ersparen. Deshalb sind Roogna und ich beide daran interessiert, frühzeitig und genau über Euch Bescheid zu wissen. Warum, glaubt Ihr, hat er Euch wohl mit mir geschickt?«
    »Ihr seid die beiden merkwürdigsten Feinde, denen ich je begegnet bin! Ich kann den Windungen Eures Spiels nicht ganz folgen.«
    »Wir halten uns lediglich an die Regeln. Ohne Regeln gibt es auch kein Spiel.« Murphy reichte ihm ein Glas Zider. »Erzählt mir die ganze Geschichte, Dor, dann werden wir zu einer Einschätzung kommen. Daraufhin steht es Euch frei, alles dem König zu erklären.«
    Dor schien keine Wahl zu haben. Er wünschte, daß Hüpfer hier wäre, um ihm Rat zu spenden, oder Grundy der Golem; er hatte einfach nicht genug Vertrauen in seine eigene Urteilsfähigkeit. Und doch fühlte er sich bei der Wahrheit immer am wohlsten. Also erzählte er dem Feindmagier so viel, wie er nur zusammenbringen konnte: von seiner Suche nach einem Hilfsmittel, um einen Zombie wiederherzustellen, vom Abenteuer des Wandteppichs.
    »Den Zombiemeister ausfindig zu machen ist nicht das Problem«, meinte Murphy, »bloß, ob er Euch helfen wird.«
    »Aber nur er weiß, wie man Zombies wiederherstellen kann, nur er kennt das Geheimnis! Das ist doch der ganze Zweck meiner –«
    »Er mag es vielleicht wissen«, sagte Murphy, »aber er wird es nicht verraten. Er tut nichts für andere Leute. Deshalb lebt er ja auch allein.«
    »Ich muß ihn trotzdem fragen«, beharrte Dor. »Und was ist jetzt überhaupt mit Euch? Jetzt, da Ihr wißt, daß König Roogna das Schloß vollendet hat… ich meine, vollenden wird –«
    »Das ist wirklich eine ziemlich schwerwiegende Sache. Aber es gibt da einige Punkte, die man berücksichtigen muß. Erstens könnte es ja sein, daß Ihr gar nicht die Wahrheit sagt.«
    Dor ärgerte sich über diese Bemerkung, und seine Hand griff wie automatisch nach dem Schwert, um auf ihre Weise darauf zu reagieren.
    Murphy hob ohne jede Beunruhigung seine Hand. »Ihr klingt so unsicher, und doch reagiert Euer Körper so aggressiv! Das würde sich natürlich mit Eurem Bericht decken. Zwingt mich nicht, meine Magie gegen Euch einzusetzen. Es würde Euch ein Unglück passieren, noch bevor Ihr das Schwert gezückt hättet. Ich habe Euch keinen Lügner genannt. Ich habe lediglich daran gedacht, daß man Euch vielleicht falsch informiert hat. Die Geschichtsschreibung ist berüchtigt deswegen. Das Schloß, das Ihr kennt, hätte ebensogut ein Jahrhundert später erbaut werden und aus politischen Gründen nach Roogna benannt werden können. Woher wollt Ihr wissen, daß dem nicht so war?«
    Dor war verblüfft. Daran hatte er noch gar nicht gedacht.
    »Aber es gibt auch noch andere Aspekte«, fuhr Murphy fort. »Angenommen, daß Eure Version der Geschichte stimmt, was ja durchaus der Fall sein könnte. Jetzt seid Ihr zurückgekehrt. Was könntet Ihr denn tun – außer Eure Geschichtsschreibung zu verändern? In dem Fall ist Eure Anwesenheit bestenfalls als neutral zu bewerten, schlimmstenfalls würdet Ihr den Ausgang des Wettbewerbs, der zwischen Roogna und Murphy stattfindet, umkehren. Also könnte es auch sein, daß Euer Ausflug mir gute Dienste erweist. Ich habe wirklich nicht vor, mich in Eure Angelegenheiten einzumischen! Ich glaube, daß es mein Talent gewesen ist, das Euch hierhergeholt hat, um

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