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Zauber-Schloss

Titel: Zauber-Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
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erklären? »Das dachte er, ja. Also hat er mich nicht angegriffen. Es war unfair, ihn zu schlagen.«
    »Aber sie wollten doch das Schloß stürmen! Du mußtest einfach kämpfen! Sonst wären wir doch alle –« Sie zappelte umher und versuchte, irgend etwas Scheußliches anzudeuten. Doch das gelang ihr nicht. Sie war einfach entzückend.
    »Aber ich bin kein Killer!« protestierte Dor heftig. »Ich bin erst zwölf Jahre –« Er brach ab, wußte aber nicht, wie er seinen Versprecher rückgängig machen konnte.
    »Seit zwölf Jahren Kriegsveteran!« rief sie aus. »Da hast du doch bestimmt schon öfter getötet!«
    Das war zwar ein gewaltiges Mißverständnis, aber ihre Sympathie war ihm reichliche Entlohnung. Sein ermüdeter Körper reagierte: Sein linker Arm umarmte ihre Hüfte und drückte sie an seine Seite. Oh, welch ein Po!
    »Aber Dor!« sagte sie, erstaunt und erfreut. »Du magst mich ja!«
    Dor zwang sich, seinen Arm wieder sinken zu lassen. Was hatte er da vor, sie derart zu berühren? Vor allem in der Gegend ihres kissenweichen Hinterteils? »Mehr, als ich dir sagen kann.«
    »Ich mag dich auch, Dor.« Sie setzte sich auf seinen Schoß, und ihr Hinterteil fühlte sich plötzlich doppelt so weich und nachgiebig an wie vorher. Wieder reagierte sein Körper und umarmte sie. Noch nie hatte Dor so etwas erlebt und spüren können. Plötzlich begriff er, daß sein Körper schon wissen würde, was er tun mußte, sofern er ihm nur freien Lauf ließ. Und daß sie willig war. Daß dies eine Erfahrung sein könnte, wie er sie sich in seinem jungen Leben nie hätte vorstellen können. Er selbst war zwölf Jahre alt, doch sein Körper war älter. Der konnte es tun.
    »O Dor«, murmelte sie und beugte den Kopf vor, um ihn auf den Mund zu küssen. Ihre Lippen waren so köstlich, daß er –
    Der Floh hieb ihn kräftig aufs linke Ohr. Dor schlug nach ihm – und patschte sich selbst aufs Ohr. Es war ein kurzer, aber heftiger Schmerz.
    Er stand auf und stellte Millie grob auf die Beine.
    »Ich muß mich ausruhen«, sagte er.
    Sie gab keinen Ton von sich, sondern stand einfach nur mit gesenkten Augen da. Er wußte, daß er ihr entsetzlich weh getan hatte. Sie hatte die Todsünde eines jungen Mädchens begangen: sich anzubieten und zurückgestoßen zu werden. Doch was sollte er tun? Er existierte doch gar nicht in ihrer Welt! Schon bald würde er wieder fortgehen und sie achthundert Jahre lang allein lassen. Und wenn sie einander dann wieder begegneten, war er ein zwölfjähriger Junge. Er hatte kein Recht auf sie!
    Aber, ach, was hätte doch sein können, wenn er mehr von einem Mann an sich gehabt hätte!
     
    Es erfolgte kein Angriff, weder in der Nacht noch am Morgen – doch die Belagerung war keineswegs aufgehoben worden. Die Mundanier bereiteten einen erneuten Sturm vor, und die Verteidiger mußten einfach darauf warten. Während die kostbare Zeit verstrich und die Situation für König Roogna immer schlimmer wurde. Der Magier Murphy lachte sich bestimmt eins ins Fäustchen.
    Dor stellte fest, daß Millie und der Zombiemeister beim gemeinsamen Frühstück saßen. Sie schnatterten fröhlich vor sich hin, hörten aber abrupt auf, als er sich zu ihnen gesellte. Millie errötete und wandte das Gesicht ab.
    Der Zombiemeister furchte die Stirn. Wenn man sich erst einmal an sein hageres Aussehen gewöhnt hatte, war er sogar halbwegs attraktiv. »Dor, unsere Unterhaltung war völlig harmlos, aber es sieht so aus, als wäre zwischen Euch und dieser Dame irgend etwas im argen. Soll ich lieber den Raum verlassen?«
    »Nein!« sagten Dor und Millie wie aus einem Munde.
    Der Magier sah sie verblüfft an. »Ich habe lange keine Gesellschaft mehr gehabt. Vielleicht habe ich meine Umgangsformen verlernt. Deshalb muß ich eine etwas direkte Frage stellen: Würde es Euch etwas ausmachen, Dor, wenn ich mich für die Dame interessieren sollte?«
    Wie von einem gelben Eiszapfen der Eifersucht gestochen, zuckte Dor zusammen. Er wehrte ihn ab, war aber unfähig zu sprechen.
    Millie richtete ihre großen Augen mit einem stummen Flehen auf ihn, das er beinahe verstehen konnte. »Nein!« sagte er. Millie senkte verletzt den Blick. Nun hatte er sie bereits zum zweiten Mal von sich gestoßen.
    Der Zombiemeister zuckte die knochigen Schultern. »Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll. Fahren wir mit der Mahlzeit fort.«
    Ein Zombie trat ein. »Nnngrrrrffff«, rasselte er. »Stnnnnddd.«
    »Danke, Bruce«, sagte der Zombiemeister. Er drehte

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