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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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als erste in ihre Gewalt gebracht. Es war äußerst knapp. Tatsächlich befanden sich eure beiden Talente im Patt-Zustand. Aber jetzt verfügt die Koralle durch den Besitz der Flasche über Crombie und mich. Unsere ganze Kraft steht jetzt zu ihrer Verfügung, also hast du verloren.«
    Chester stellte sich neben Bink. »Dann sind Sie also zum Feind geworden«, sagte er schleppend.
    »Nicht wirklich. Nun, da wir die Sicht der Koralle kennen, wissen wir, daß sie auf der Seite der Vernunft ist, Bink, deine Suche ist gefährlich, nicht nur für dich, sondern für das ganze Land Xanth. Du mußt aufgeben, glaub mir!«
    »Ich glaube Ihnen nicht«, erwiderte Bink grimmig. »Jetzt nicht mehr, wo Sie zur anderen Seite übergewechselt sind.«
    »Ich auch nicht«, sagte Chester. »Zaubern Sie sich in die Flasche zurück, dann werden wir die Flasche einholen und Sie in unserem Namen freilassen. Wenn Sie das Ganze dann noch einmal wiederholen, dann werde ich Ihnen auch zuhören.«
    »Nein.«
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte Chester. »Ich habe diese Mission in ihrem Dienst unternommen, Magier, aber ich habe nie meine Antwort von Ihnen eingefordert. Ich kann Ihren Dienst jederzeit quittieren, wenn ich will. Aber ich werde diese Suche nicht einfach preisgeben, nur weil irgend so ein verstecktes Ungeheuer Sie so erschreckt hat, daß Sie es sich anders überlegt haben.«
    »Deine Haltung ist verständlich«, sagte Humfrey überraschend milde. »Ich habe, wie du richtig sagst, keinen Anspruch auf deine Dienste. Aber ich bin dazu verpflichtet, euch beide darauf hinzuweisen, daß wir, wenn wir euch nicht mit Vernunftgründen überzeugen können, euch mit materiellen Mitteln an der Ausführung eures Planes hindern müssen.«
    »Sie würden richtig gegen uns kämpfen?« fragte Bink ungläubig.
    »Wir würden es vorziehen, nicht zur Gewalt greifen zu müssen«, sagte Humfrey. »Aber es ist von größter Wichtigkeit, daß ihr aufgebt. Hört auf, brecht eure Suche ab, dann wird nichts geschehen.«
    »Und wenn wir nicht aufgeben?« fragte Chester und blickte Crombie kampflustig an. Es war offensichtlich, daß der Zentaur nichts dagegen gehabt hätte, sich mit dem Greif zu messen.
    »In diesem Fall müßten wir euch ausschalten«, sagte Humfrey ernst. So klein er von Statur auch sein mochte, blieb er doch immer noch ein Magier, und sein Satz jagte Bink einen häßlichen Schauer über den Rücken. Niemand konnte es sich erlauben, die Drohung eines Magiers zu mißachten.
    Bink stand zwischen unschönen Alternativen. Wie konnte er gegen seine Freunde kämpfen, die er doch so verzweifelt zu retten versucht hatte? Doch wenn sie unter dem Zauber des Feindes standen, wie konnte er es sich dann leisten, ihrer Forderung nachzugeben? Wenn er doch nur bis zu der Gehirnkoralle vorstoßen könnte, um sie zu vernichten, dann würden seine Freunde von ihrem unheilvollen Einfluß frei sein! Doch die Koralle befand sich tief unter dem giftigen Wasser und war unerreichbar. Es sei denn –
    »Juwel!« rief er. »Schick den Schaufler hinunter, um die Koralle zu durchbohren!«
    »Das kann ich nicht, Bink«, erwiderte sie traurig. »Der Schaufler ist nicht wiedergekehrt, nachdem wir ihn hinter der Flasche hergeschickt haben. Jetzt stehe ich mit meinem Eimer voller Edelsteine hier.« Wütend schleuderte sie einen Diamanten ins Wasser. »Nicht einmal vernünftig einpflanzen kann ich sie jetzt noch!«
    »Der Wurm ist fortgeschickt worden«, sagte Humfrey. »Nur die Vollendung eurer Suche kann die Koralle vernichten – zusammen mit ganz Xanth. Geht jetzt, oder ihr tragt die Konsequenzen!«
    Bink blickte Chester an. »Ich will ihm nicht weh tun. Vielleicht kann ich ihn ja zu Boden schlagen und aus der Reichweite der Koralle zerren –«
    »Während ich mich um Vogelschnabel kümmern muß«, sagte Chester mit geheuchelter Trauer.
    »Ich will kein Blutvergießen!« rief Bink. »Es sind unsere Freunde, die wir retten müssen.«
    »Ja, wahrscheinlich«, sagte Chester zögernd. »Ich werde versuchen, den Greif zu lähmen, ohne ihm allzu sehr weh zu tun. Vielleicht rupfe ich ihm ja nur ein paar Federn aus.«
    Bink begriff, daß das der größte Kompromiß war, zu dem er Chester bewegen konnte. »Also gut. Aber hör auf, sobald er aufgibt!«
    Dann drehte er sich wieder zu Humfrey um. »Ich beabsichtige, meine Suche fortzusetzen. Ich fordere Sie auf, zu gehen und uns nicht aufzuhalten. Es schmerzt mich, auch nur an einen Kampf zwischen uns zu denken, aber –«
    Humfrey

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