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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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nestelte an seinem Flaschengürtel und holte ein Fläschchen hervor. »O nein!« rief Bink und machte einen Satz nach vorn. Doch der Abscheu, seinen Freunden körperliche Gewalt antun zu sollen, bremste ihn, so daß er zu spät kam. Der Korken sprang aus der Flasche, und der Rauch verdichtete sich zu einem – grünen Poncho, der flatternd zu Boden fiel.
    »Falsche Flasche«, brummte der Magier und entkorkte ein weiteres Fläschchen.
    Bink, der einen Augenblick lang erstarrt war, begriff, daß er dem Magier nur dann beikommen konnte, wenn er ihn von seinem Flaschenarsenal trennte. Binks Talent mochte zwar dabei geholfen haben, daß Humfrey die Flaschen verwechselte, aber darauf konnte man sich nun auch nicht mehr verlassen. Bink zog sein Schwert in der Absicht, den Gürtel des Magiers zu durchtrennen – doch dann wurde ihm klar, daß dies wie ein mörderischer Angriff aussehen würde. Wieder zögerte er – und wurde von dem sich verdichtenden Dampf gebremst. Plötzlich standen dreizehn schwarze Katzen vor ihm und fauchten ihn bösartig an.
    Bink hatte noch nie eine artreine Katze gesehen. Er hatte immer gedacht, daß die Katze eine ausgestorbene Tierart sei. So stand er da und starrte sie unschlüssig an. Würde diese
    Tierart endgültig (oder erneut) aussterben, wenn er die dreizehn Katzen tötete?
    In der Zwischenzeit waren der Zentaur und der Greif in ein Handgemenge verwickelt. Es war von Anfang an ein harter Kampf, trotz Chesters Versprechen. Er hatte seinen Bogen gezückt und nun schwirrte ein Pfeil durch die Luft. Doch Crombie war ein erfahrener Soldat und wartete nicht erst, bis der Pfeil sein Ziel erreicht hatte. Er sprang beiseite, breitete die Flügel aus und knallte sie mit einem Luftstoß wieder zusammen. Er schoß schräg empor, und der Pfeil zischte unter seinen Schwanzfedern hinweg. Dann stürzte er sich kreischend und mit ausgefahrenen Krallen auf Chester hinab.
    Sofort hatte Chester Bogen mit Seil vertauscht. Er warf eine Schlinge empor, die die Flügel seines Gegners umschlang und sich schloß. Er zog an seinem Seil, so daß Crombie in einem Viertelkreis herumgerissen wurde. Der Zentaur war etwa dreimal so schwer wie sein Gegner und konnte ihn auf diese Weise mühelos in Schach halten.
    Eine schwarze Katze sprang Bink an, was ihn dazu zwang, sich auf seinen eigenen Kampf zu konzentrieren. Mit einem Reflex schwang er sein Schwert herum – und durchtrennte das Tier säuberlich in zwei Teile.
    Entsetzt erstarrte er. Er hatte nicht vorgehabt, es zu töten! Solch ein seltenes Wesen! Vielleicht waren das die letzten Katzen, die im Lande Xanth noch existieren, einzig erhalten durch die Magie des Magiers.
    Doch zwei Dinge brachten ihn dazu, seine Einstellung zu ändern. Erstens starben die beiden Katzenhälften nicht, sondern verwandelten sich in kleinere Katzen.
    Es war also gar keine echte Katze, sondern eine Pseudokatze, die aus Lebenslehm gebildet und mit einem Katzen-Wesen versehen worden war. Bink brauchte sich über ihre Ausrottung also keine ernsten Sorgen zu machen. Und zweitens war eine andere Katze gerade dabei, ihn in den Fußknöchel zu beißen.
    Mit einem plötzlichen Schrei der Erleichterung und des Zorns wütete Bink mit seiner Klinge unter den Angreifern. Er schnitt die Katzen in Stücke: in Hälften, in Viertel, in Achtel, und jeder Teil wurde zu einer kleineren Katze, die ihn erneut heftig angriff. Das war wie der Kampf gegen die Hydra – nur daß er diesmal keine Umkehrzauberholz dabei hatte, das er hätte verfüttern können, und es war auch kein Faden da, den er hätte durchtrennen können. Es dauerte nicht lange, und hundert winzige Katzen machten sich wütend über ihn her wie die Ratten. Kurz darauf waren es schon tausend, die ihn wie Nickelfüßler ansprangen. Je mehr er kämpfte, um so schlimmer wurde seine Lage. Wenn er doch nur ein Mittel gegen diese hydraähnliche Verdoppelungsmagie hätte –
    »Bink, sei doch vernünftig!« rief Chester und stampfte nach einigen Katzen, die in sein Terrain vordrangen. »Schmeiß sie doch in den Tümpel!«
    Natürlich!
    Bink beugte sich vor und wischte mit der Breitseite seiner Klinge Dutzende von daumennagelgroßen Katzen in den See. Zischend platschten sie ins Wasser und versanken zappelnd. Ob sie ertranken oder vergiftet wurden, konnte Bink nicht sagen, jedenfalls kehrten sie nicht wieder zurück.
    Während er sich siegreich seinen Weg bahnte, blickte Bink zwischendurch zu Chester und Crombie hinüber. Denn wenn Chester etwas zustoßen

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