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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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hoffnungslos zu sein. Aber warum hatte der Gute Magier ihr dann geraten, es mit einem einfachen Heilelixier zu versuchen? Das ergab doch keinen Sinn!
    Doch er hatte versprochen, sein Möglichstes zu tun, auch wenn es seine persönliche Lage erheblich komplizierter machte. Als erstes mußte er das Buch ausfindig machen, dann konnte er sich Gedanken über den nächsten Schritt machen.
    Das Absuchen der Bücher dauerte seine Zeit. Einige Werke konnte er sofort ausschließen, etwa Die Anatomie des Purpurdrachen oder Hagelkörner: Magische und Mundane. Andere erwiesen sich als problematischer, zum Beispiel Der Status von Geistern in Königlichen Häusern oder Lesebuch für Gespenster. Diese mußte er aus dem Regal nehmen und sie durchblättern, obwohl er nicht genau wußte, wonach er eigentlich suchte.
    Weiter verstrich die Zeit. Er kam nicht voran. Er blieb völlig ungestört; offenbar war er der einzige, der dieser Spur nachging. Was die Bücher anging, mußte er sich geirrt haben. Über der Bibliothek gab es noch einen weiteren Raum in einem Turm, der ebenfalls auf Crombies gezeigter Linie lag. Vielleicht würde er ja dort –
    Dann sah er es. Das Skelett im Kleiderschrank. Das mußte es sein!
    Er nahm das Buch herunter. Es war merkwürdig schwer. Der Einband bestand aus geflecktem Leder und sah seltsam scheußlich aus. Er öffnete es, und ein fremdartiger, unangenehmer Duft schlug ihm entgegen, wie von Zombiefleisch, das zu lange in der Sonne gelegen hatte. Die erste Seite war unbedruckt und wies nur einen getrockneten Brei aus Farbe auf, der ihn an die Überreste eines plattgedrückten Käfers erinnerte.
    Hastig schlug er das Buch wieder zu. Nun hatte er keinen Zweifel mehr.
    Der Eimer mit dem Elixier befand sich unten im Ballsaal. Bink umklammerte das Buch mit beiden Armen – es war zu schwer, um es längere Zeit mit einer Hand festzuhalten – und machte sich auf den Weg nach unten.
    Wieder traf er auf einen Zombie. Vielleicht war es auch derselbe von vorhin. Es war schwierig, sie auseinanderzuhalten! Er kam gerade die Treppe hoch. Er wußte, daß dieser echt sein mußte, denn die Königin hatte ihre Maskeradenillusion nicht aufs Innere des Palastes ausgedehnt, und hier oben war sie ohnehin nicht aktiv. Nun hatte Bink den Verdacht, daß der Zombie im Garten ebenfalls echt gewesen war. Was hatten die Zombies hier zu suchen, fernab von ihren erdigen Ruhestätten?
    »Hau ab!« schrie Bink und umklammerte das Buch schützend. »Raus aus dem Palast! Zurück ins Grab mit dir!« Drohend machte er einen Schritt auf den Zombie zu, der auch sofort zurückwich. Jeder gesunde Mensch konnte einen Zombie mühelos in Stücke reißen, sofern ihm danach war. Der Zombie stolperte auf der Treppe und stürzte mit grausiger Hingabe die Stufen hinunter. Auf der ganzen Treppe lagen nun Knochenstücke und Schleim sowie Spritzer einer dunklen Flüssigkeit, die von dem feinen alten Holz aufgesogen wurde. Der Gestank genügte, um Bink den Magen umzudrehen, und seine Augen schmerzten. Zombies waren nicht sonderlich haltbar.
    Bink folgte dem Wesen hinab und verzog angewidert die Lippen. Zum Schloß Roogna gehörte eine Anzahl Zombies, die dabei mitgeholfen hatten, daß es zum königlichen Palast wurde. Doch nun sollten sie eigentlich friedlich und still in ihren Gräbern liegen. Welcher grausige Drang hatte sie nur zu dem Fest geführt?
    Nun, er würde den König bei passender Gelegenheit benachrichtigen. Doch zuerst mußte er sich um Millies Skelett kümmern. Er betrat den Ballsaal – und stellte fest, daß die Unterseedekoration verschwunden war. Jetzt waren wieder die normalen Säulen und Wände zu sehen. Hatte die Königin das Interesse an der Dekoration verloren?
    »Ich hab’s!« rief er, und sofort versammelten sich die Gäste um ihn. »Was ist mit dem Wasser passiert?«
    »Die Königin war plötzlich fort, und ihre Illusion hat aufgehört«, sagte Chester und wischte sich grüne Kuchenkrümel aus dem Gesicht. Das Büffet war also wenigstens echt gewesen. »Komm, ich helf dir mal mit dem Buch.« Der Zentaur griff mit einer Hand nach dem Buch und nahm es mit einer mühelosen Bewegung aus Binks erschlaffenden Armen. Ach, die Kraft eines Zentauren müßte man haben!
    »Ich meinte eigentlich das Heilwasser, das Elixier«, sagte Bink. Jetzt, bei näherem Nachdenken war ihm klar, was aus der Königin geworden war! Der König hatte sie zu sich gerufen.
    »Hier unten«, sagte Crombie und holte den Bottich unter einem Tisch hervor: »Ich

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