Zauber-Suche
gebe.«
»Warum suchst du denn dann nicht die Knochen selbst?« fragte Bink. »Du brauchst doch nur deinem Finger zu folgen, dann hast du sie im Nu gefunden.«
»Kann ich nicht. Bin im Dienst.« Crombie lächelte selbstzufrieden. »Außerdem hast du mir schon genug Frauenprobleme aufgehalst.«
Oh. Bink hatte den Frauenhasser seiner ehemaligen Verlobten, Sabrina, vorgestellt, einem talentierten, schönen Mädchen, das er doch nicht wirklich geliebt hatte. Offenbar hatte das Folgen gehabt. Jetzt genoß Crombie seine Rache.
Bink raffte sich auf und ging in die angezeigte Richtung. Die Knochen mußten sich irgendwo in einem der Obergeschosse befinden. Doch vielleicht würde man sie auch dort nicht so ohne weiteres entdecken. Wenn er sich ehrliche Mühe gab und das Skelett doch nicht fand –
Doch wäre ein Rendezvous mit Millie wirklich so schlimm? Alles, was sie gesagt hatte, war wahr: Chamäleon machte wirklich eine schlechte Zeit durch, und man überließ sie wirklich am besten sich selbst. So lange, bis sie wieder in ihre schöne, nette Phase kam und ihr Kind geboren hatte.
Nein, das war der erste Schritt in den Ruin. Er hatte Chamäleon schon vor ihrer Heirat gekannt und genau gewußt, daß es gute und schlechte Zeiten geben würde. Er mußte es einfach durchstehen und konnte es sich nicht erlauben, mit Millie oder irgendeiner anderen Frau anzubändeln.
Er konzentrierte sich auf den Raum, der in der von Crombie angezeigten Richtung lag. Es war die Königliche Bibliothek, in der die Überlieferungen von Jahrhunderten gesammelt waren. Sollte sich das gespenstische Skelett dort befinden?
Bink trat ein – da saß der König. »Oh, Verzeihung, Euer Majestät. Ich wußte nicht –«
»Kommen Sie herein, Bink«, erwiderte König Trent mit einem herzlichen Lächeln. Er war immer noch jeder Zoll ein Monarch, selbst jetzt, wo er halb über den Tisch gebeugt dasaß. »Ich habe gerade über ein persönliches Problem nachgedacht, und vielleicht sind Sie mir geschickt worden, um mir die Antwort zu bescheren.«
»Ich kann mein eigenes Problem schon nicht lösen«, sagte Bink etwas eingeschüchtert. »Ich bin wohl kaum geeignet, Euch bei Euren Problemen behilflich zu sein.«
»Sie haben ein Problem?«
»Chamäleon ist sehr schwierig, ich selbst bin ruhelos, jemand versucht, mich umzubringen, und Millie das Gespenst will mich verführen.«
König Trent lachte – und hielt inne. »Ich sehe plötzlich, daß das kein Witz war«, sagte er. »Chamäleon wird sich schon wieder bessern, und Ihre Unruhe wird sich auch wieder legen. Aber was das andere angeht – wer trachtet Ihnen nach dem Leben? Ich kann Ihnen versichern, daß dies nicht mit königlicher Duldung geschieht.«
Bink schilderte sein Erlebnis mit dem Schwert. Der König wirkte nachdenklich. »Wir wissen beide, daß Ihnen allenfalls ein Magier mit solchen Mitteln schaden könnte, Bink – und es gibt nur drei Menschen dieses Kalibers in Xanth. Keiner davon will Ihnen übel, und keiner besitzt das Talent, Schwerter zu beleben. Also sind Sie auch nicht wirklich in Gefahr. Aber ich stimme Ihnen zu, das kann sich noch als äußerst lästig und unangenehm erweisen. Ich werde der Sache nachgehen. Da Sie das Schwert sichergestellt haben, müßten wir seinen Zauber eigentlich zurückverfolgen können. Wenn sich jemand an den Waffen aus meinem Arsenal vergriffen haben sollte –«
»Ah, ich glaube, daher kommt es auch«, sagte Bink. »Doch Chester Zentaur hat es gesehen und an sich genommen.«
»Ach so. Na ja, lassen wir das also. Es ist mir wichtig, daß mir die Zentauren treu verbunden bleiben, wie es jedem König in Xanths Geschichte wichtig gewesen ist. Chester kann das Schwert behalten, aber ich glaube, wir sollten seinen Eigenzauber ausschalten. Mir fällt allerdings auf, daß hier gewisse Ähnlichkeiten mit Ihrer eigenen Magie vorliegen. Was immer sich gegen Sie stellt, verbirgt sich und benutzt eine andere Magie als seine eigene, um Sie anzugreifen. Das Schwert ist nicht Ihr Gegner, es war lediglich das Werkzeug einer feindseligen Macht.«
»Magie wie meine eigene …« wiederholte Bink. »Das wäre denkbar. Es wäre zwar nicht genau die gleiche Magie, da sich Magie in Xanth ja niemals wiederholt, aber ähnlich –« Besorgt sah er den König an. »Das bedeutet aber, daß ich überall mit Schwierigkeiten rechnen muß, bei allem und jedem, und immer scheinbar zufälliger Art!«
»Von einem Zombie, einem Schwert, einem Grabenungeheuer oder einem Gespenst«,
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