Zauber-Suche
handeln. »Ich werde Ihnen alles, was Sie an Ausrüstung brauchen, zur Verfügung stellen. Sie brauchen jemanden, der Sie beschützt, denn immerhin werden Sie möglicherweise gefährliches Gebiet betreten, in dem auch unmagische Gefahren lauern, jemand, der Sie führt –« Er schnippte mit den Fingern. »Chester der Zentaur! Er ist in einer ähnlichen Situation wie Sie, und Sie beide sind Freunde. Sie können auf ihm reiten, und einen besseren Verbündeten können Sie sich in der Gefahr nicht wünschen.«
»Aber die Zentauren sind keine Menschen. Vielleicht will er nicht gehen.«
»Es stimmt, was die Zentauren angeht, ist meine Macht eher symbolisch. Ich kann ihm nicht befehlen, Sie zu begleiten. Aber ich glaube, daß er Sie zumindest bis zum Schloß des Guten Magiers Humfrey begleiten wird.«
»Warum das denn?« fragte Bink verblüfft.
»Weil nur Humfrey ihm sagen kann, welches magische Talent er besitzt.«
Der König war ja wirklich auf dem laufenden! »Aber diese Antwort würde ihn einen Jahresverdienst kosten!«
Der König zuckte die Schultern. »Es kann aber nicht schaden, mal mit Humfrey zu reden, Chester kann Sie begleiten, einfach nur so, damit Sie nicht allein reisen müssen, und sich zufällig mit dem Guten Magier unterhalten, während Sie beide dort sind.«
Bink begann zu lächeln. »Und Cherie Zentaur braucht nicht einmal etwas davon zu erfahren.«
»Ja, auch darüber könnten Sie mit Chester mal reden.« Der König überlegte. »Und Crombie kann Ihnen den Weg zeigen.«
»Ich glaube nicht, daß Crombie mit Chester Schritt halten kann«, meinte Bink. »Kein Mensch ist so schnell wie ein Zentaur. Und Chester mag bestimmt nicht zwei Leute auf seinem Rücken tragen –«
»Kein Problem! Ich werde Crombie in eine Gestalt verwandeln, die das Tempo halten kann. Einen Drachen –«
»Der würde die Leute nur erschrecken und Aufmerksamkeit erregen –«
»Stimmt. Also gut, einen Greif. Es gibt einige zahme Greife, deshalb werden die Leute nicht allzu neugierig werden. Dann kann er zwar nicht sprechen, aber immerhin fliegen: ein fairer Tausch. Außerdem gibt es wohl kaum ein besseres Kampftier als den Greif. In Begleitung eines Zentauren und eines Greifen brauchen Sie sich wegen irgendwelcher mundanischen Bedrohungen keine Sorgen zu machen.« Er machte erneut eine Pause. »Trotzdem ist es wohl besser, wenn Sie Humfrey um Rat bitten. Es könnte sein, daß wir uns auf etwas Größeres eingelassen haben, als wir erwartet haben.«
Bink spürte, wie ihn die Erregung durchpulste. Endlich mal wieder ein Abenteuer! »Euer Majestät, ich werde die Quelle der Magie für Euch ausfindig machen. Wann soll ich abreisen?«
»Morgen früh«, sagte König Trent lächelnd. »Nun gehen Sie nach Hause und erzählen Sie Ihrer Frau von Ihrer Mission und daß sie keinen Aufschub duldet. Aber sagen Sie nichts von Millie dem Gespenst.«
»Ganz bestimmt nicht«, sagte Bink und lächelte ebenfalls. Doch als er sich abwenden wollte, fiel ihm etwas anderes ein. »Wißt Ihr, ob sich im Gelände ein magischer Maulwurf herumtreibt?«
Der König nahm diese Information mit Würde entgegen. »Davon hat man mir noch nichts gesagt. Ich habe nichts dagegen, solange er nicht die Gräber der Zombies stört.« Doch dann zuckte er zusammen. »Dieser Zombie –«
»Im Garten war noch einer, neben einem der Erdhaufen. Vielleicht war es auch derselbe.«
»Ich werde zu gegebener Zeit eine Untersuchung veranlassen.« Er blickte Bink geduldig an. »Noch irgend etwas Wichtiges?«
»O nein«, sagte Bink, der plötzlich sehr verlegen war. Warum erzählte er dem König bloß eine solche Lappalie? Er hatte offenbar jeden Sinn dafür verloren, was wirklich wichtig war!
3
Die Nickelfüßler- Jagd
Am nächsten Morgen begannen sie ihre Mission: drei Männer mit Frauenproblemen. Alle waren sie froh, ihrer Lage entrinnen und auf Abenteuer ausziehen zu können. Crombie war besonders erfreut über seine neue Gestalt: Er spreizte häufig seine Schwingen und unternahm kleinere Übungsflüge.
Tatsächlich hatte der Soldat auch manches, auf das er nun stolz sein konnte: Seine Löwenläufe waren kräftig und muskulös, sein Adlerkopf mit den scharfen Augen sah beeindruckend aus, und seine Flügelfedern schimmerten. Sein Halsgefieder war blau, seine Rückenfedern schwarz, die Brust war rot und die Schwingen weiß. Ein hübscheres Ungeheuer fand man in ganz Xanth nicht.
Doch stießen sie in die Wildnis vor, was kein Zuckerschlecken war.
Kaum
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