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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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organisiert und hervorragend bewaffnet, daß Drachen an ihnen keinen besonderen Gefallen fanden. Manche Menschen, wie etwa der König, besaßen Magie, die jeden Drachen fertigmachen konnte. Für gewöhnlich gingen Menschen und Drachen sich aus dem Weg.
    Konnte jener anonyme Feind ihnen vielleicht den Drachen auf den Hals gehetzt haben? Ein kleiner Anstoß im kleinen, heißen Gehirn des Drachen – und das Ergebnis würde wie ein Unfall aussehen. Bink mußte an die Analyse des Königs denken: daß die Magie seines Gegners der seinen glich. Natürlich war es nicht dieselbe, aber sie war ihr ähnlich und deshalb heimtückisch und schwer greifbar.
    Da erblickte er einen kleinen Erdhaufen, der frisch aussah. War hier etwa auch ein magischer Maulwurf? Offenbar war ja ganz Xanth mit den Viechern übersät!
    Crombie und Chester liebten beide den Kampf. Doch Bink verließ sich im Endeffekt auf sein verborgenes Talent. Das Problem bestand darin, daß sich dieser Schutz nicht unbedingt auch auf seine beiden Freunde erstreckte. Nur wenn er sich selbst ins Handgemenge stürzte, durfte er hoffen, daß er ihnen damit half, denn dann würde sein Talent sie wahrscheinlich ebenfalls retten müssen, damit er überlebte. Er fühlte sich schuldig, weil sein Mut nicht echt war. Es konnte durchaus sein, daß sie starben, während er magisch davor geschützt war. Und doch durfte er ihnen nicht einmal davon berichten.
    Jedenfalls befanden sie sich auf einer ebenen Lichtung, dem idealen Jagdgelände für einen Drachen. Weder waren dort hohe Bäume, die ihnen als Schutz oder Fluchtmöglichkeit hätten dienen können, noch irgendwelche Ortszauber, deren sie sich rechtzeitig bedienen konnten. Der Drache stürzte auf sie zu. Ein langer Feuerstrahl schoß aus seinem Maul. Ein ordentliches Flammen reichte, einen Menschen durch und durch zu rösten. Gerüchten zufolge fanden Drachen geröstetes Menschenfleisch besonders lecker.
    Chester hatte seinen Bogen gespannt und einen Pfeil eingelegt. Er war gut ausgerüstet: ein Bogen, Pfeile und Schwert und ein geschmeidiges Seil, und er konnte mit allen Waffen meisterhaft umgehen. »Bleibt von der Flamme weg!« brüllte er. »Er muß zwischendurch mal Luft holen. Wenn er anfängt, vorzuschnappen, springt zur Seite!«
    Ein guter Rat. Jedes Wesen von der Größe eines Drachen war etwas behäbig und langsam, und der Feuerstrahl mußte wohlgezielt werden. Tatsächlich waren sie in unmittelbarer Nähe des Ungeheuers wahrscheinlich am sichersten, denn dann konnten sie seitlich um das Tier herumlaufen, bevor es sich neu orientieren konnte. Allerdings durften sie ihm auch nicht allzu nahe kommen, denn die Fänge und Klauen eines Drachen konnten verheerende Wirkungen haben.
    Crombie besaß allerdings ebenfalls Klauen, und sein Schnabel war ebenso wirkungsvoll wie seine Fänge. Außerdem hatte er den Vorteil, fliegen zu können. Er war wesentlich schneller als der massige Drache. Allerdings war er kein natürlicher Greif, so daß er nicht mit der gleichen Schnelligkeit und Präzision wie ein echter Greif reagieren konnte.
    Bink war das schwächste Glied in der Verteidigungskette – jedenfalls würden die anderen das so sehen. »Bink, zurück!« rief Chester, als Bink vorstürzte. Bink konnte dem Zentauren sein scheinbar dummes Vorgehen nicht erklären.
    Als er noch eine Drachenlänge von dem Tier entfernt war, wurde der Drache langsamer und richtete seinen Blick auf seinen gefährlichsten Gegner, den Greif. Crombie stieß einen schrillen Kampfschrei aus und stürzte sich auf den Schwanz des Drachen. Als das Ungeheuer den Kopf wandte, um ihn zu verfolgen, schoß Chester ihm einen Pfeil in den Nacken. Der Pfeil war mit der ganzen Kraft eines Zentauren abgeschossen worden, dennoch prallte er wirkungslos von den metallischen Schuppen ab. »Muß ihn ins Maul treffen, wenn er gerade nicht Feuer speit«, brummte Chester.
    Bink wußte, wie gefährlich das war. Einen solchen Schuß konnte man nur plazieren, wenn man direkt vor dem Drachen stand und dieser sein Maul aufgesperrt hatte – was normalerweise nur der Fall war, wenn er zubeißen oder Feuer speien wollte. »Tu’s nicht!« rief Bink. »Laß Crombie einen Fluchtweg finden!«
    Doch Crombie war außer Hörweite und stark beschäftigt, und außerdem war der sture Zentaur nicht in Rückzugsstimmung. Wenn sie den Drachen nicht auf eine für sie geeignete Weise angriffen, würde er sie auf eine für ihn geeignete Weise verspeisen.
    Bink trat mit gezücktem Schwert näher

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