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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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und Kurtisanen bestürmt wurde. Drei hübsche Zentaurenfüllen kümmerten sich um Chester. Ein paar Greifenkühe beäugten Crombie, doch bei diesem dezidierten Frauenhasser hatten sie kaum eine Chance. Schließlich waren sie ja auch Tiere. Es war sogar ein weiblicher Golem für Grundy dabei.
    Doch wie traurig sahen die anderen weiblichen Wesen aus – die Manticora, die Sphinx und die Harpyien! Sie hatten keine Männer, die sie umhegen konnten.
    »Ah, Mädchen, ich bin ein verheirateter Mann«, protestierte Bink, als sein Weiberschwarm immer aufdringlicher wurde.
    »Sie wird nie davon erfahren«, sagte eine vollbusige Holde mit blauer Mähne. »Wir brauchen dich mehr als sie.« Und sie gab ihm einen festen Kuß aufs linke Auge – die einzige Stelle, die sie bei der Mädchendichte erreichen konnte.
    »Ja, kein Mann verläßt dieses Dorf, außer wenn diese singende Schickse ruft«, ergänzte eine pelzige Schönheit. »Es ist unsere Pflicht, dich hierzubehalten, um dein Leben zu retten. Deiner Frau wäre es doch wohl auch lieber, wenn du am Leben bliebst als zu sterben, oder?«
    Eine verzwickte Frage! Wie würde Chamäleon wirklich darauf reagieren? In ihrer schönen, dummen Phase würde sie verletzt, verwirrt und verzeihend sein. In ihrer häßlichen, klugen Phase würde sie die Situation erfassen und realistisch sein. Sie würde also hinnehmen, was hingenommen werden mußte, und würde ihn sicherlich nicht sterben sehen wollen. Aber trotzdem – wenn er sich nun gar nicht mit ihnen vergnügen wollte –
    Da wurde er abgelenkt. Es war ein schwacher, gespenstischer, aber irgendwie höchst betörender Klang.
    Er versuchte, dem Klang zu lauschen, aber der Lärm der Mädchen übertönte ihn fast gänzlich. »Bitte, ich will mal horchen – da ist eine Melodie –«
    »Das ist die Sirene!« kreischte eine Fee. »Singt, Mädchen,singt! Übertönt das Aas!«
    Sie sangen, laut, leidenschaftlich und schräg. Dennoch war diese unterschwellige Melodie durch den ganzen Lärm zu hören und zwang Bink, darauf zuzugehen.
    Sofort hielten die Mädchen ihn zurück. Sie umarmten ihn heftig, zerrten ihn zu Boden und bedeckten ihn mit ihren weichen Leibern. Bink ging in einem wahren Meer von Armen, Beinen, Brüsten und verschiedensten anderen Teilen weiblicher Anatomie unter, die zu benennen er sich lieber nicht die Mühe machte.
    Die Mädchen meinten es gut – aber der Ruf der Sirene ließ sich damit nicht aus der Welt schaffen. Bink wehrte sich und sah um sich herum, wie seine männlichen Gefährten sich ebenfalls heftig zur Wehr setzten. Bink war stärker als alle Nymphen, denn es waren zarte, hübsche Wesen. Er wollte ihnen nicht wehtun. Und doch mußte er sich aus ihrer geradezu erstickenden Umklammerung befreien. Er schob sie beiseite, riß ihre Hände los und gelangte unter großem Geschrei und Gequieke schließlich wieder auf die Beine.
    Chester, Crombie und der Magier schlossen sich ihm an. Alle waren sie von dem betörenden Gesang gefangen. »Nein, nicht!« rief Trolla verzweifelt hinter ihnen. »Ihr lauft in den sicheren Tod! Was seid ihr eigentlich, zivilisierte Männer oder geistlose Wesen?«
    Diese Bemerkung bekümmerte Bink. Was sollte er mit einer magischen Verführerin? Und doch konnte er der Sirene nicht widerstehen. Ihr Ruf hatte etwas Unirdisches an sich, das die tiefsten Urwurzeln seiner Männlichkeit ansprach, tief unterhalb
    der Schicht seines Intellekts. Er war männlichen Geschlechts, deshalb mußte er einfach darauf reagieren.
    »Laßt sie gehen, sie sind verloren«, sagte Trolla verzweifelt. »Wir haben es versucht, wie wir es stets versucht haben – und sind gescheitert.«
    Obwohl er bereits im Banne der Sirene stand, empfand Bink tiefes Mitgefühl für Trolla und die Mädchen. Sie hatten Leben und Liebe zu bieten und waren doch dazu verdammt, stets abgewiesen zu werden. Ihre positive Ausrichtung konnte dem negativen Zwang der Sirene nicht die Stirn bieten. Die Dörflerinnen waren ebenso verdammt wie die Männer! Lag es vielleicht daran, daß es nette Mädchen waren, die nur versprachen, was sie auch halten konnten, während die Sirene keiner solchen Einschränkung unterlag?
    Crombie krächzte. »So, wie alle Weiber immer scheitern!« übersetzte Grundy. »Aber warum wir uns mit dem Ruf dieses Aases abgeben sollen –« Der Greif zuckte mit den Schwingen und flog weiter.
    Spürte sogar der Golem den Zauber! Offenbar, denn er weigerte sich nicht, mitzugehen.
    Sie liefen einen Pfad entlang, der sich auf

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