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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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wir müssen dennoch weitermachen. Wir wären froh, wenn ihr Männer hierbleiben könntet, um unsere Frauen zu ermutigen, aber wir wissen, daß ihr fliehen müßt, bevor die Sirene euch ruft. Leider ist unser Zugangsweg nur in einer Richtung zu beschreiten. Wir waren in letzter Zeit zu sehr beschäftigt, um auch einen Rückweg zu bauen. Ihr könnt nur durch das Gebiet des Wahnsinns entkommen. Aber das ist immer noch besser, als der Sirene zum Opfer zu fallen. Wir werden euch so weit helfen, wie wir nur können, aber –«
    »Nicht bevor wir unseren Gegendienst geleistet haben«, sagt Bink. »Wir haben verschiedenste Talente und müßten die Sache eigentlich deichseln können.« Doch innerlich war er nervös. Es fiel ihm schwer, daran zu glauben, daß ausgerechnet sie dort Erfolg haben würden, wo alle anderen Männer bereits gescheitert waren. Außerdem fragte er sich, warum die Quelle der Magie Xanths seit Jahrhunderten unbekannt geblieben war, wenn die Bewohner dieses Dorfes doch die ganze Zeit davon gewußt hatten.
    »Wir haben heute abend eine Feier«, sagte Trolla. »Einige von unseren jüngeren Mädchen haben noch nie einen Mann gesehen, und sie haben es sich verdient, euch einmal zu betrachten. Wir werden euch allen vorstellen, und dann überlegen wir, wie wir euch dabei helfen können, der Sirene zu entgehen. Bisher haben wir noch keine Möglichkeit gefunden, ihren Gesang von den Ohren der Männer fernzuhalten, obwohl wir Frauen ihn nicht hören können. Wenn ihr erlaubt, könnten wir euch in Käfige sperren, so daß ihr nicht –«
    »Nein!« sagten Bink und Chester mit einer Stimme, und Crombie krächzte.
    »Ihr seid echte Mannsbilder, immer bereit, einer Herausforderung die Stirn zu bieten«, sagte Trolla mit trauriger Bewunderung. »Na ja, wir müßten euch sowieso ab und zu mal herauslassen, und dann würde euch die Sirene doch erwischen, also sind die Käfige auch keine echte Lösung. Wir müssen die Sirene loswerden!« Einen Augenblick lang wurde ihr Gesicht von einem Ausdruck wilden Hasses überzogen, wie es für Trolle charakteristisch war. Doch dann milderten sich ihre Züge wieder. »Ich werde euch eure Unterkunft zeigen und euch zur Dämmerung wieder rufen. Seid bitte höflich zu unseren Dorfbewohnerinnen. Eure Anwesenheit stellt ein bedeutendes Ereignis dar, und die Mädchen sind den Umgang mit Männern nicht gewohnt!«
    Als sie allein waren, fragte Bink den Magier: »Irgend etwas stimmt hier nicht. Würden Sie mal mit Ihrer Magie versuchen, die Lage richtig einzuschätzen?«
    »Muß ich eigentlich alles machen?« fragte Humfrey verärgert.
    »Hör mal, Zwergengnom!« bellte Chester ihn an. »Wir haben uns die ganze Zeit den Hintern abgeschuftet, während du bloß faul herumhängst!«
    Doch Humfrey blieb ungerührt. »Wenn du die Gegenleistung für deine Bemühungen haben willst – jederzeit!«
    Bink entschloß sich, einzugreifen, auch wenn er den Zentauren sehr gut verstehen konnte. Er hatte gar nicht gewußt, daß es so viele Probleme mit sich bringen würde, die Leitung zu übernehmen! »Es sieht so aus, als seien wir am Ziel, an der Quelle der Magie. Aber das war bisher alles viel zu einfach, und die Dorfbewohnerinnen sind viel zu entgegenkommend. Nur Sie können uns sagen, ob wir unsere Suche wirklich beendet haben oder ob wir in eine Männerfalle gelaufen sind. Das ist doch wohl bestimmt ein Anlaß, Ihre Magie anzuwenden, wenn Sie so freundlich sein würden.«
    »Ach herrje, also gut!« sagte Humfrey ungnädig. »Verdient habt ihr es nicht, so, wie ihr Beauregard freigesetzt habt. Aber ich werde mal nachsehen.«
    Der Magier holte einen Spiegel hervor. »Spieglein, Spieglein in der Hand, bist du der schönste im ganzen Land?« Der Spiegel trübte sich und färbte sich tiefrot. »Herrje, hör auf, rot zu werden!« polterte Humfrey. »War doch bloß ein Versuch!«
    Bink konnte sich an einen ähnlichen Spiegel erinnern. Der hatte nur in Bildern geantwortet und meistens auf etwas umständliche Weise. Eine allzu direkte Frage konnte ihn dazu bringen zu zerbrechen.
    »Kennst du die Quelle der Magie von Xanth?« fragte der Magier.
    Ein lächelnder Säugling erschien im Spiegel. Das bedeutete offensichtlich »Ja«.
    »Kannst du mir sagen, wo sich diese Quelle befindet?« Und den anderen murmelte er zu: »Das ist der kritische Punkt. Zu Hause konnte er mir das nie preisgeben, aber hier, mit verstärkter Magie –«
    Der Säugling lächelte erneut. Humfrey lächelte ebenfalls, der Sieg schien nahe.

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