Zauber-Suche
eine Fluchmagie, die ganze Wälder auslöschen kann?«
Der Spiegel stimmte zu.
»Wie kommen wir da am besten ohne Schwierigkeiten vorbei?«
Der Spiegel zeigte Bink, wie er einem Theaterspiel zusah.
Humfrey hob den Blick. »Versteht das einer von euch?«
Crombie krächzte. »Wo bin ich?« übersetzte Grundy.
»Die Frage will ich mal eben umformulieren«, sagte Humfrey hastig. »Wo ist Crombie, während Bink das Spiel beobachtet?«
Der Spiegel zeigte eine der Flaschen des Magiers.
Der Greif stieß ein Potpourri wütender Krächzer aus. »Nun hör schon auf, Vogelhirn!« sagte Golem. »Du weißt doch ganz genau, daß ich so was nicht in aller Öffentlichkeit übersetzen kann. Nicht, wenn ich jemals wirklich werden will.«
»Schnabelhirns Sorgen sind ganz verständlich«, meinte Chester. »Warum sollte er ins Innere einer Flasche verbannt werden? Vielleicht kommt er ja nie wieder heraus!«
»Ich mache hier die Übersetzungen«, maulte Grundy und vergaß seine Zurückhaltung.
Humfrey steckte den Spiegel fort. »Wenn du meinen Rat nicht befolgen willst«, sagte er zu Crombie, »dann versuch’s doch auf eigene Faust.«
»Ihr wirklichen Leute laßt euch mal wieder von eurem Temperament leiten!« brummte Grundy. »Vernünftig wäre es, sich die Ratschläge anzuhören, die Alternativen zu untersuchen, darüber zu diskutieren und dann zu einer Einigung zu kommen.«
»Der kleine Wicht besitzt wirklich ungesund viel Menschenverstand«, sagte Chester.
»Welcher kleine Wicht?« wollte Grundy wissen.
»Ich glaube«, sagte der Magier grimmig, »daß dieser unerträgliche Golem in einer Flasche am besten aufgehoben wäre.«
»Jetzt zanken wir uns schon wieder«, sagte Bink. »Wenn der Spiegel meint, daß wir die Geister am besten umgehen, indem wir in Flaschen reisen, dann würde ich das lieber riskieren als den Mist, den wir gerade erst durchgemacht haben.«
»Du brauchst ja auch nichts zu riskieren«, meinte Grundy. »Du mußt dir doch bloß so’n blödes Stück angucken.«
»Ich glaube an meinen Spiegel«, sagte Humfrey, und der Spiegel errötete so stark, daß er leicht durch seine Jacke hindurchschimmerte. »Um es zu beweisen, werde ich mich selbst in eine Flasche einsperren lassen. Ich glaube, Beauregards Flasche ist recht bequem gepolstert und groß genug für zwei. Wie wär’s, wenn Crombie, Grundy und ich in die Flasche steigen und Bink sie trägt? Dann kann er auf Chester zu der Vorführung reiten.«
»Ich bin einverstanden«, sagte Bink. Er überlegte, ob der Gute Magier wohl alle anderen Flaschen mit in seine Flasche nehmen würde. Das schien zwar ein bißchen paradox, war aber zweifellos möglich. »Aber ich weiß nicht genau, wo diese Geister sind, und ich möchte ihnen lieber nicht unvorbereitet begegnen. Wenn wir uns ihnen ein bißchen vorsichtiger nähern und nicht so direkt bei ihnen hereinplatzen, sind diese
Ungeheuer vielleicht nicht ganz so ungeheuerlich.«
Crombie zeigte zum See.
»Ja, ich weiß. Aber wo genau am See? Am Ufer? Auf einer Insel? Ich meine, bevor ich nichtsahnend in einen Zauber hineinrenne, der ganze Wälder vernichtet –«
Crombie krächzte und spreizte die Flügel. Seine stolzen Farben blitzten, als er sich emporschwang und auf den See zuflog.
»He, warte doch, Federhirn!« rief Chester. »Die sehen dich doch in der Luft! Damit verrätst du uns doch alle!«
Doch der Greif ignorierte ihn. Sie sahen zu, wie er mit stolzen Schwüngen über das Wasser schwebte und sein Gefieder rot, blau und weiß aufleuchtete. »Ich muß zugeben, daß dieser sture Schrat wirklich ein ganz hübsches Tier abgibt«, brummte Chester.
Da legte der Greif die Schwingen an den Körper und jagte kopfüber auf die Wasseroberfläche zu, wobei er sich um seine eigene Längsachse drehte. »Ein Fluch!« rief Bink. »Sie haben ihn mit einem Fluch abgeschossen!«
Doch da breitete der Greif auch schon wieder seine Schwingen aus, gewann an Höhe und kam zurückgeflogen. Crombie wirkte völlig unversehrt.
»Was ist passiert?« fragte Bink, als der Greif aufsetzte. »War das ein Fluch?«
»Skwaak!« entgegnete Crombie. Grundy übersetzte: »Was für ein Fluch? Ich bin lediglich eine Wende geflogen, um mir die Jungs mal näher anzuschauen. Sie leben unter der Wasseroberfläche.«
»Unter Wasser?« rief Bink. »Wie kommen wir denn dort hin?«
Humfrey holte eine Flasche hervor und reichte sie Bink. »Mit diesen Pillen. Unter Wasser alle zwei Stunden eine. Das wird – «
»He, da wird gerade ein
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