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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Ungeheuer diesen blöden Greif nicht mit uns in Verbindung bringen, wenn sie ihn gesehen haben sollten.«
    Sie schritten auf das Haupttor zu. Ein Behemoth erhob sich aus dem Schlamm. Er bestand fast nur aus Maul.
    »Haaaaaalt!« brüllte der Behemoth. »Wer daaaaaaa?« Langgezogene A’s beherrschte er wirklich gut. Der Klang erfüllte das höhlenartige Maul.
    »Chester und Bink, Reisende«, sagte Bink, nicht ohne zu beben. »Wir suchen Unterkunft für die Nacht.«
    »Ach jaaaaaaa?« fragte das Ungeheuer. »Dann kommt reeeiiin!«
    Es sperrte das Maul noch entsetzlicher auf.
    »Das ist wohl wie bei dem Wasserspeier«, sagte Bink. »Ich glaube, wir müssen durchs Maul.«
    Der Zentaur spähte mißtrauisch in den tunnelähnlichen Rachen hinein. »Ich will verdammt sein, wenn ich auch noch bei meiner eigenen Vertilgung mithelfe!«
    »Aber das ist der Eingang zum Schloß!« rief Bink. »Der Behemoth selbst.«
    Chester starrte ihn an. »Lieber laß ich mich kastrieren!« Dann galoppierte er ohne weiteres Zaudern in die Öffnung.
    Tatsächlich führte der Schlund ins Innere des Schlosses. Am Ende des Tunnels erblickten sie Licht und traten kurz darauf in eine prunkvolle Empfangshalle. Raffiniert gewobene Wandteppiche bedeckten die Wände, und der Boden bestand aus verzierten Holzplatten.
    Ein gut aussehender, beinahe schon schöner junger Mann kam ihnen entgegen, um sie zu begrüßen. Sein Haupthaar war an den Ohren gelockt, und er besaß einen säuberlich gestutzten Schnurrbart. Er war in eine fürstliche Robe gehüllt, die mit bunten Fäden durchwirkt war, und trug weiche Pantoffeln mit spitzen Enden. »Willkommen im Torschloß«, sagte er. »Darf ich fragen, wer Sie sind und zu welchem Behuf Sie gekommen sind?«
    »Sie dürfen«, erwiderte Chester.
    Eine Pause. »Nun?« fragte der Mann schließlich, etwas pikiert.
    »Na ja, warum fragen Sie denn nicht?« meinte Chester. »Wir haben es Ihnen doch gestattet.«
    Um die Mundwinkel des Mannes zuckten kleine Muskeln, was ihn weniger schön aussehen ließ. »Das tue ich hiermit.«
    »Ich bin Chester Zentaur, und das ist mein Gefährte Bink. Er ist ein Mensch.«
    »Das ist mir auch aufgefallen. Und Ihr Anliegen?«
    »Wir suchen die Quelle der Magie«, sagte Bink.
    »Da haben Sie sich verirrt. Die Quelle der Magie befindet sich im Amazonendorf nördlich von hier. Allerdings ist der direkte Weg dorthin recht gefährlich.«
    »Da sind wir schon gewesen«, sagte Bink. »Da ist nicht die letzte Urquelle, sondern lediglich ein Aufwurf magischen Staubes. Was wir suchen, liegt tiefer. Unseren Informationen zufolge gibt es einen bequemeren Weg, der durch dieses Schloß führt.«
    Der Mann lächelte fast. »Oh, dieser Weg würde Ihnen wohl kaum zusagen.«
    »Es käme auf den Versuch an.«
    »Das übersteigt meine Kompetenz. Da müssen Sie mit dem Hausherrn sprechen.«
    »Einverstanden«, erwiderte Bink. Er fragte sich, was dieser Hausherr wohl für ein Ungeheuer war, wenn er einen solch friedlichen menschlichen Diener hatte.
    »Wenn Sie die Güte hätten, mir zu folgen.«
    »Wir haben die Güte«, sagte Chester.
    »Aber zuerst müssen wir etwas wegen Ihrer Hufe unternehmen. Der Boden besteht aus Teakholzparkett. Wir wünschen nicht, daß er zerkratzt oder beschädigt wird.«
    »Warum legen Sie das Zeug denn dann auf den Boden?« wollte Chester wissen.
    »In den Stallungen tun wir das auch nicht«, sagte der Mann. Er holte mehrere Scheiben aus einem pelzigen Material hervor. »Legen Sie die an die Hufe. Sie werden selbsttätig daran haften und den Aufschlag dämpfen.«
    »Wie wär’s denn, wenn Sie sich die Dinger vor den Mund binden?« fragte Chester.
    »Kommen wir ihm doch ein bißchen entgegen«, murmelte Bink. »Mach dem armen Mann doch eine kleine Freude. Wahrscheinlich sind die Ungeheuer sehr strikt bei solchen Sachen und bestrafen ihre Dienstboten sonst sehr hart.«
    Chester drückte unelegant einen Huf nach dem anderen auf die Pelzscheiben, die haften blieben und seine Tritte dämpften.
    Sie schritten durch eine elegante Halle, stiegen eine mit Teppichen belegte Treppe hinab und kamen in eine kleine Kammer. Chester hatte kaum genug Platz zum Stehen. »Wenn das Ihr Hauptsaal sein sollte –« fing er an.
    Der Mann drückte auf einen Knopf. Die Tür schloß sich gleitend, und plötzlich setzte sich der Raum in Bewegung.
    Bink streckte entsetzt die Hände vor, und Chester trat ein Loch in die Hinterwand.
    »Immer mit der Ruhe, werte Gäste«, sagte der Mann mit leicht gefurchter

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