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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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riß den Korken heraus. Der entweichende Rauch verdichtete sich schließlich wieder zu dem Guten Magier. Ein Spiegelei lag auf seinem Kopf. »Ich hatte ganz vergessen, daß ich in dieser Flasche ja das Frühstück aufbewahre«, sagte er verlegen.
    Grundy konnte seine neugewonnenen Gefühle nicht länger unterdrücken. Er brach in Gelächter aus, stürzte zu Boden und rollte prustend umher. »So was hab’ ich noch nicht gesehen«, keuchte er und bekam einen weiteren Lachanfall. »Ein belegter Gnom!«
    »Sinn für Humor gehört auch zum Wirklichsein«, sagte Chester ernst.
    »Ja, ja«, meinte Humfrey etwas kurzangebunden. »Gut, daß kein Feind die Flasche in die Hände bekommen hat. Wer sie besitzt, beherrscht den Inhalt.«
    Der Magier versuchte es mehrmals wieder, bis er endlich wußte, wie er es bewerkstelligen mußte, um das Holz in die Flasche zu befördern. Bink hoffte nur, daß es die Sache auch wert war. Wenigstens wußte er jetzt, woher der Gute Magier seine gewaltige Sammlung hatte: Er füllte einfach alles in Flaschen, was ihm als nützlich erschien.
    Da entdeckte Bink wieder einen Erdhaufen. »He, Magier!« rief er. »Es wird Zeit, diese Dinge zu untersuchen. Was erzeugt diese Erdhaufen? Gibt es die in ganz Xanth oder immer nur dort, wo wir uns aufhalten?«
    Humfrey trat zu ihm, um den Erdhaufen zu mustern. »Hm, das muß ich wohl tatsächlich untersuchen«, meinte er säuerlich. »Auf der Sireneninsel war auch einer und in unserem Knochenlager ebenfalls.« Er holte seinen magischen Spiegel hervor. »Was ist das für ein Ding?« bellte er ihn an.
    Der Spiegel bewölkte sich nachdenklich und zeigte schließlich das Bild eines wurmähnlichen Wesens.
    »Das ist ja ein Zappler!« rief Bink entsetzt. »Sind die Zappler etwa wieder da?«
    »Das ist kein Zappler«, widersprach ihm Chester. »Schau dir doch nur mal die Größe an. Das Ding ist doch zehnmal zu groß.« Worauf im Spiegel ein Meßstab erschien, der ihnen zeigte, daß das Wesen zehnmal größer war als ein Zappler. »Kennst du dich denn nicht mehr in der Artenbestimmung aus? Das ist ein Grabbler.«
    »Ein Grabbler?« fragte Bink. Er mochte nicht zugeben, daß er noch nie von dieser Tierart gehört hatte. »Mir erscheint er wie ein überdimensionaler Zappler.«
    »Es sind Verwandte«, erklärte Chester. »Die Grabbler sind größer, langsamer und treten nicht in Schwärmen auf. Es sind Einzelgänger, die sich unter der Erde bewegen. Sie sind harmlos.«
    »Aber die Erdhaufen …«
    »Ich hatte es vergessen«, sagte Chester. »Ich hätte sie schon vorher an ihrer Form erkennen müssen. Sie werfen beim Tunnelgraben die Erde hinter sich auf, und wo sie an die Oberfläche kommen, entsteht ein Haufen. Je weiter sie graben, desto mehr verstopfen sie dann den hinter sich liegenden Tunnel, so daß nichts übrig bleibt als ein schlichter
    Erdhaufen.«
    »Aber was machen sie denn?«
    »Sie bewegen sich durch den Boden und werfen Erdhaufen
    auf, sonst nichts.«
    »Aber warum verfolgen sie mich? Ich habe doch nichts mit Grabblern zu schaffen.«
    »Das könnte Zufall sein«, meinte Humfrey. Er befragte den Spiegel: »Ist es Zufall?«
    Der Spiegel zeigte sein unglückliches Säuglingsgesicht.
    »Dann hat irgend jemand oder irgend etwas die Grabbler also darauf angesetzt, uns auszuspionieren«, sagte Humfrey, und der Spiegel lächelte.
    »Die Frage ist: Wer?«
    Der Spiegel verdunkelte sich. »Die Quelle der Magie etwa?« wollte Humfrey wissen. Doch der Spiegel stritt das ab. »Binks Feind also?« Wieder lächelte der Säugling.
    »Doch wohl nicht derselbe wie die Ungeheuer im Teich?« fragte Bink.
    Der Säugling lächelte.
    »Heißt das, daß es tatsächlich derselbe ist?«
    »Verwirr den Spiegel nicht mit deiner Unlogik!« fuhr der
    Magier ihn an.
    »Er hat bestätigt, daß es nicht derselbe ist!«
    »Äh, klar«, sagte Bink. »Aber wenn uns unser Weg an den Ungeheuern vorbeiführt, dann stehen wir vor einem Problem. Wenn der Feind uns die ganze Zeit ausspioniert und uns Hindernisse in den Weg legt, dann wird er auch nicht zögern, die Ungeheuer zu etwas Bösem anzustacheln.«
    »Ich glaube, da hast du recht«, sagte Humfrey. »Wahrscheinlich ist es an der Zeit, daß ich wieder etwas von meiner Magie opfere.«
    »Nur keine Umstände!« meinte Chester ironisch.
    »Halt’s Maul, Pferdehintern!« fauchte Humfrey. »Ich will mal sehen. Müssen wir an den Seeungeheuern vorbei, wenn wir unser Ziel erreichen wollen?«
    Der Spiegel lächelte.
    »Und die Ungeheuer besitzen

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