Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)
schon unter den lebenden? oder döst ihr immer noch auf der matratze? ich bin
schon seit halb acht uhr voll am beat und zieh mir aus dem internet die zauberflötenfacts
rein. aber ehrlich, mädels, so ganz behirne ich die story immer noch nicht: warum
macht die doofe königin zuerst auf supermummy und dann auf voll krasse zicke? wahrscheinlich
habt ihr blinddüsen keinen blassen schimmer, wovon ich da quatsche? heute abend
ist der mega event angesagt: zauberflöten-premieeeere!!! und eure
coole flora ist voll dabei. directly at the show! yeahh!
aber jetzt ganz
ehrlich: so richtig geilen bock hab ich auch wieder nicht auf zweieinhalb stunden
herumgekreische nach noten. doch ich freue mich irre auf die vielen schicken leute!
hey, ich sag’s euch: was ich da schon gestern abend auf der metatollen party für
hippe klamotten gesehen habe!!! mamma mia, glitzerfummeln zum niederbrechen. bin
echt happy, dass mummy mit mir noch das geile lila kleid bei der fashion week in
berlin gekauft hat. und heute abend mache ich ganz auf hollywood: da werfe ich mich
in das brickfarbene, mit dem schmetterling am ausschnitt. yeah mädels, da sieht
die kleine flora dann aus wie sexy christina aguilera.
und jetzt reibt
euch gefälligst den sand aus den sehdeckeln: denn ich poste euch hier bilder von
der fete gestern abend, – sponsorenparty von moda sabarella. megacool!
tschüssischmatz!
eure flora
noch was:
ich bin sowas von
urhappy, dass ich diesen wettbewerb gewonnen habe. diese schnuckelige stadt hat
das totale italo-flair. und so kann florababy hier jede menge spass haben und muss
nicht mit euch im freibad rumhängen und sich von den pusteligen knallköpfen anwanzen
lassen!
hehehe …
nochnochwas:
der hölle rache
kocht in meinem herzen! aber brutalo! wenn ihr nicht sofort aus der kiste krabbelt,
und mir antworten postet! ich schmeiß mich jetzt ins getümmel. hoffentlich hat emina
heute mehr trillerlaune als in den vergangenen tagen!
Wenn das ein Märchen war, dann war
sie Rapunzel. Und die Stadt, die sich am anderen Ufer des Flusses im magisch hellen
Licht der Morgensonne rekelte, war die Residenzstadt, in der ihr Prinz lebte. Eine
schönere Stadt konnte es gar nicht geben.
Einer majestätischen
Krone gleich prangten die weißen Mauern der Burg auf dem Haupt des Festungsberges.
Darunter, als funkelnder Kontrast zum satten Grün der Festungshöhe, blitzten die
Kuppeln und Türme der Kirchen, leuchteten die Dächer und Fassaden der hohen Bürgerhäuser
von Salzburg. Fabienne Navarra machte behutsam einen Schritt nach vorn und legte
ihre schmalen Hände auf die Querverstrebung des Eisengeländers. Das Metall fühlte
sich heimelig an, erwärmt vom Sonnenlicht. Sie beugte
sich vorsichtig über die Brüstung und blickte nach unten. Am Salzachufer herrschte
schon rege Betriebsamkeit, Spaziergänger und Radfahrer waren in beiden Richtungen
unterwegs. Doch keine Spur von einem Prinzen war auszumachen, weder hoch zu Ross
noch zu Fuß. Auch kein Prinz auf Inlineskates. Ein Mopedfahrer rauschte eben vorbei.
Selbst der hatte nichts Prinzenähnliches an sich. Sah von hier oben eher aus wie
eine Qualle mit Helm. Was würde sie machen, wenn plötzlich tatsächlich da unten
am Eingang des Hauses ein Prinz erschiene? Ihre kastanienbraunen Haare reichten
ihr zwar bis an die Hüften, aber für Rapunzels Zopf, an dem man hochklettern konnte,
fehlte doch einiges. Mindestens zehn bis zwölf Meter schätzte sie. Immerhin stand
sie auf der Dachterrasse eines Hauses, das vier Stockwerke hoch war. Ein helles
Lachen drang zu ihr herauf. Auf dem Gehweg an der Salzach lief eine junge Frau hinter
zwei kreischenden Kindern her. Ein Mädchen und ein Junge. Beide trugen grellgelbe
T-Shirts, verziert mit bunten Federn. Fabienne stimmte in das Lachen mit ein, winkte
den herumtollenden Kindern zu. Aber die hatten keinen Blick für sie. Die Stadt lag
im Zauberflötenfieber. Die Kleinen waren gewiss unterwegs zum nahe gelegenen Zauberflötenspielplatz
im Park von Schloss Mirabell. Dort lud einer der Festspielsponsoren, eine internationale
Handelskette, zum Papageno-Schminken. Zu Mittag, so hatte Fabienne gelesen, würde
sich sogar noch Maximilian Glocker, der Papageno der Festspiel-Zauberflöte, zum
gemeinsamen Fotoshooting einfinden. Vielleicht sollte sie sich diesen Spaß auch
gönnen, überlegte sie und schaute den beiden ausgelassenen Kindern noch eine Weile
nach. Dann richtete sie ihren Blick wieder nach oben, auf das Ensemble der Stadt
ihr
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