Zauberhaft Gekuesst
setzt euch“, sagte eine der Hexen, die sie durch eine ries ige Brille prüfend musterte. Als Tate platz nahm, streichelte sie dem Kater auf ihrem Schoß beruhigend über den Rücken. Da sie noch immer keinen richtig klaren Gedanken fassen konnte, nahm sie an, dass das nun ein Dauerzustand sein würde. Die Göttin blieb neben ihnen stehen, den Kopf majestätisch erhoben.
„Tate Hale, wir bitten dich zuerst, den Vorfall mit Loc zu schi ldern.“ Wieder sprach sie die Frau mit der Brille an. Nun ging die Göttin ein paar Schritte nach vorn und hob mahnend eine Hand.
„Werte Rätin Izraeel. Als neues Mitglied im Rat möchte ich alle bitten, diesen Vorfall auf sich beruhen zu lassen. Ich habe bereits im Vorfeld meine Gründe dargelegt, die Familie Hale und die Familie Johnson in unsere Pläne einzuweihen. Die Sicherheit der magischen Welt ist mehr Wert als die Bestrafung einer Hexe, die nicht mit Absicht gegen unsere Gesetze verstoßen hat.“ Die vier Ratsmitglieder steckten kurz die Köpfe zusammen, ehe Rätin Izraeel sagte: „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir diesem Einwand stattgeben. Allerdings unter einer Bedingung.“ Die Göttin hob fragend eine Augenbraue.
„Der Vorfall mit der Verwan dlung bleibt geheim. Wenn bekannt wird, dass auf solch ein Vergehen keine Bestrafung erfolgt, untergraben wir unsere Autorität. Dieses Wissen verlässt nicht diesen Raum, das ist unsere Bedingung.“ Die Göttin nickte. Tate merkte, wie ihre Mutter zum Sprechen ansetzte, doch ein Blick der Göttin ließ sie innehalten.
„Ich stimme dem ebenfalls zu. Wir werden nach einer Möglic hkeit suchen, die Verwandlung rückgängig zu machen.“ Nachdem die vier Ratsmitglieder den Raum verlassen hatten, stand Janet auf und strich ihrer Tochter beruhigend über den Arm.
„Da habt ihr ein ganz schönes Durcheinander angerichtet“, sagte die Göttin. Seltsamerweise hörte sie sich ermattet an, die Erh abenheit von vorhin war verschwunden.
„Ok, dann werde ich vielleicht von vorn anfangen. Die Störung der Energien vor einem Jahr ist nicht nur aufgrund des Zaubers passiert, den du und deine Schwester praktiziert habt. Ich habe ebenfalls eine Mitschuld. Ich kenne Loc noch aus einer lang vergangenen Zeit und weiß, wozu er fähig ist. Seine Kräfte sollte man nicht unterschätzen. Oh, ehe ich es vergesse, gebe ich euch eure Geschenke.“ Verwundert schaute Tate ihre Mutter an, die jedoch auch nur ratlos mit den Schultern zuckte. Die Göttin streckte ihre Hände aus, murmelte einen kleinen Zauberspruch vor sich hin und mit einem Mal lagen mehrere Ketten mit Anhängern, die aussahen wie ein Pentagramm, in ihren Händen. Sie legte sie auf den Tisch, berührte jede mit dem Zeigefinger, ehe sie zwei herausnahm und die ihnen hinhielt.
„Ich habe einen mächtigen Schutzzauber eingewoben. Es sind extra für eure Familie hergestellte Anhänger. Doch euch sollte bewusst sein, dass ich jederzeit weiß, wo ihr euch befindet, wenn ihr diese tragt. Ich werde so gut es eben geht eure Privatsphäre respektieren. Doch es ist unumgänglich, dass ihr euch schützt.“
Als Janet sich ihre Kette um den Hals hängte, bemerkte sie die wä rmende Kraft der Göttin, die sich um ihren Körper legte.
„Was genau meintet ihr vorhin damit, dass ihr uns einweihen müsst?“ Tate fing in der Zwischenzeit Eathan ein, der anscheinend auf Erkundungstour gehen wollte.
„ Wir haben vor einer ganzen Weile eine deiner Töchter als Wächterin geworben. Doch sie befindet sich noch in der Probezeit, wie die sterblichen so schön sagen. Das bedeutet, niemand darf davon erfahren. Außerdem ist dein Vater ebenfalls dem Rat beigetreten. Fakt ist nun einmal, dass ihr die einzigen Hexen seid, die es mit Loc aufnehmen könnt. Da du und deine Schwester einen Großteil eurer Kräfte eingebüßt habt, haben eure Töchter die Aufgabe, einen schützenden Ring zu bilden. Loc hat etwas gestohlen, das dem Rat gehört und ihm hilft, seine Kräfte wiederzuerlangen. Das dürfen wir nicht zulassen. Außerdem darf niemand etwas davon erfahren. Wir können nicht riskieren, eine Massenpanik ausbrechen zu lassen.“
„Was ist mit Nate?“ Es war das erste Mal, dass Tate eine Frage an die Göttin stellte. Diese sah sie nun mit verständnisvollen Augen an.
„Ich bin mir bewusst, dass das alles für dich nicht so einfach ist. Der Rat hat vorgeschlagen, einen Vergessenszauber über ihn zu verhängen, doch deiner Schwester Tricia hast du es zu verdanken, dass der Rat bis zu
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