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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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konnten sie auch nicht mit dem Zug fahren, ohne aufzufallen, nicht einmal, wenn sie für sich ein Abteil erster Klasse nahmen. Außerdem wusste er ja nicht einmal, wer die Frau war. Das Letzte, was er brauchen konnte, war, dass sich irgendein wütender Vater an seine Fersen heftete und verlangte, dass er die junge Dame ehelichte. Damit blieb ihnen also nur die Möglichkeit, eine Kutsche zu suchen. Zum Glück hatte er auf dem Weg zur Klosterruine das Schild einer Kutschenvermietung gesehen.
    Als er sein Pferd die entsprechende Straße hinunterlenkte, nahm er hinter sich Hufgeklapper wahr. Fielding lauschte auf das Geräusch, um sicher zu sein, dass er sich nicht täuschte. Ja. Es waren ganz eindeutig Reiter hinter ihnen. »Halten Sie sich gut fest«, sagte er zu der Frau. »Warum?«
    »Weil wir verfolgt werden.«
    Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012

5. Kapitel
    E sme befolgte die Aufforderung und schlang die Arme um Fielding. Er wendete das Pferd so abrupt, dass sie sicher war, sie würden stürzen, doch das Tier wahrte den Halt und bog in ein dicht bestandenes Waldstück ein. Zweige und Blätter peitschten Esmes nackte Beine, als sie immer tiefer in den Wald eindrangen.
    Schließlich ließ ihr Retter das Pferd in den Trab fallen und dann ganz anhalten. »Psst«, flüsterte er.
    Esme konnte nur sein Gesicht sehen, während sie zwischen den Bäumen auf das Herannahen ihrer Verfolger warteten, doch seine Miene verriet nichts. Momente vergingen, in denen Esme ihr schweres Atmen und das wilde Pochen ihres Herzens so laut in den Ohren dröhnten, dass sie überzeugt war, ihr Versteck müsse jeden Augenblick entdeckt werden. Die Hände des Mannes hielten die Zügel noch fester. Dieselben Hände, die erst vor kurzer Zeit noch ihre Beine massiert hatten. Esmes Wangen brannten, als eine nie gekannte Wärme sie erfüllte.
    Das Hufgetrappel auf der Landstraße kam näher. Dann wurden die beiden Reiter langsamer und ritten nur noch im Trab.
    »Ich sehe sie nicht«, sagte Waters.
    Esme konnte die Straße nicht erkennen, doch nach der finsteren Miene ihres Begleiters zu urteilen waren die Männer ihnen schon sehr nahe. Ein Muskel an seinem Kinn zuckte, doch abgesehen davon verharrte er völlig regungslos. Sie war nicht einmal sicher, dass seine Lider sich bewegten.
    »Wir haben sie verloren!«, schrie Waters.
    Thatcher stieß eine Reihe von Flüchen aus, die Esme über und über erröten ließen. »Die schnappen wir uns schon. Schließlich kennen wir seine Verstecke.«
    Und damit wendeten die Männer ihre Pferde und ritten in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren.
    Esme atmete auf und sank ihrem Retter erleichtert an die Brust. »Das war knapp.«
    Sie ließen noch einige Minuten verstreichen, ehe sie zu der Kutschenvermietung weiter ritten.
    Eine knappe Stunde später zog Esme den Mantel noch fester um sich. Sie konnte sich nicht erinnern, je in ihrem Leben so gefroren zu haben oder so schmutzig gewesen zu sein. Aber nach der Kälte, der sie während des anstrengenden Ritts ausgesetzt gewesen war, schafften der warme Mantel ihres Retters und die geschlossene Kutsche auf jeden Fall Abhilfe. Ihr Retter hatte eine Kutsche mit Fahrer gemietet und saß ihr jetzt in dem Gefährt gegenüber.
    Esme konnte kaum glauben, wie viel seit gestern geschehen war. Zuerst ihre Entführung und dann die Rettung durch diesen gut aussehenden Fremden. Und der Fund der Büchse der Pandora! Esme wünschte nur, es wäre unter anderen Umständen geschehen, damit sie sich darüber hätte freuen können. Und sie wünschte sich, ihr Vater würde noch leben und hätte die Entdeckung miterleben können. Er hätte das damit verbundene Abenteuer sehr genossen. Abgesehen von der Entführung seiner Tochter selbstverständlich.
    »Wohin fahren wir?«
    »Nach London.«
    Sie seufzte schwer. Er war wirklich nicht sehr redselig, dieser Fremde. Und er hatte überdies etwas Widersprüchliches an sich. Obwohl er wie ein Gentleman gekleidet war und sich wie ein solcher benahm, pflegte er offensichtlich einen Umgang, der alles andere als standesgemäß war, denn er kannte ihre Entführer. Auch wenn man gerechterweise zugeben musste, dass die Beziehung zwischen ihnen eine eher feindselige zu sein schien.
    Ohne auch nur einen Gedanken an den nötigen Anstand zu verschwenden, musterte Esme ihren Retter ungeniert. Er war ein gut aussehender Mann, das ließ sich nicht bestreiten. Seine dunklen Augen zeugten von einer wachen

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