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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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verteidigen könnte. Doch einen Fehler konnten sie sich auf keinen Fall leisten, denn sonst würden er und die Frau als Gefangene des Raben enden.
    »Zielen Sie nicht auf die Arme, sondern direkt auf den Bauch. Dort können Sie den größten Schaden bewirken«, belehrte er sie.
    Ein Schaudern durchlief sie, aber sie nickte tapfer.
    Fielding trat einige Schritte von ihr zurück und richtete seine Pistole auf den oberen Teil der Eisenkette.
    »Sind Sie verrückt?«, zischte die Frau.
    Ohne ihren Einwand zu beachten, zielte Fielding und schoss. Es funktionierte, wie er sich gedacht hatte. Der Knall zerriss die Stille, und die Kette brach entzwei. Binnen Sekunden war Thatcher auf den Beinen. Doch Fielding hatte die junge Frau schon gepackt, und gemeinsam kämpften sie sich die Treppe hinauf.
    »Was glaubst du, wie weit du kommst, Grey?«, brüllte Thatcher, während er nach seiner Waffe suchte. Aber die hatte Fielding ihm bereits weggenommen, so wie er auch ihre Kutsche fahrunfähig gemacht und die Pferde fortgetrieben hatte.
    »Es ist doch sonst nicht dein Stil, Thatcher, arglose Frauen zu entführen.« Fielding schob eine weitere Kugel in seine Pistole und richtete sie auf die Männer.
    Thatcher machte einen Schritt auf Fielding zu, geriet aber in der Dunkelheit ins Stolpern. »Wir wissen beide, Grey, dass du trotz deines Titels nichts Besseres bist als wir.«
    Waters kroch derweil auf den Knien um den Lagerplatz herum, tastete den Boden ab, hob auf der Suche nach einer Waffe auch die Decken an.
    »Oh, aber einen Unterschied gibt es zwischen uns«, entgegnete Fielding. »Ich habe das Kästchen und das Mädchen.«
    »Gib uns das verdammte Kästchen«, fauchte Thatcher und trat noch einen Schritt vor. »Dann teilen wir mit dir das Geld, das wir dafür bekommen.«
    »Nicht einen Schritt weiter, sonst erschieße ich dich«, warnte Fielding ihn, während er und Esme rückwärts die Treppe hinaufgingen. »Wir verschwinden jetzt.« Und damit drehten sie sich um und rannten los.
    Fielding zog die Frau hinter sich her, obwohl er wusste, dass ihre Füße in den leichten Pantoffeln gegen die zersprungenen Steine schlugen, aber das war im Augenblick nicht sein Problem. Würde er die Frau tragen, kämen sie noch langsamer voran, und er hörte schon jetzt die Männer hinter sich.
    Schließlich gelangten er und die Frau ins Freie, wo ihnen die kalte Nachtluft entgegenschlug. Fielding schwang sich auf sein Pferd, dann zog er die Frau zu sich herauf und setzte sie vor sich in den Sattel. Mit dem Gesicht zu ihm, was das Reiten um einiges erschwerte, aber ihm blieb keine Zeit, sie umzudrehen. Wortlos stieß er seinem Pferd die Knie in die Flanken, und sie preschten in dem Moment los, in dem Thatcher und Waters auftauchten.
    »Danke, dass Sie mich gerettet haben«, sagte die Frau atemlos.
    Es war schwer, ihr nicht ins Gesicht zu sehen, da sie ihm direkt gegenübersaß. Im hellen Mondschein konnte er die Sommersprossen auf ihrer Nase und ihre großen, von dichten Wimpern umrahmten grünen Augen sehen. Und auch, dass ihr Haar trotz des Schlamms, der es verklebte, nach Flieder roch, entging ihm nicht.
    Fielding nickte kurz und konzentrierte sich auf den Weg vor ihnen.
    »Werden sie uns verfolgen?«, fragte sie.
    »Wahrscheinlich.« Ihre Beine streiften seine, und er senkte seinen Blick auf weit gespreizte, makellose weiße Schenkel, die ganz dicht an seinen lagen. Unwillkürlich musste er daran denken, wie sich diese Schenkel unter seinen Händen angefühlt hatten. Fest, aber biegsam. Ein scharfes Ziehen ging durch seine Lenden, als sein Körper erneut auf ihren reagierte. Herrgott noch mal!
    Er konnte sich nur vorstellen, wie entrüstet sie wäre, falls sie zufällig seine Erektion bemerkte. Er hatte in der Ruine mehr als genug von ihrem Gerede mitbekommen, um zu wissen, dass sie eine wohlerzogene junge Dame war. Und offenbar auch eine prüde, auch wenn sie einen Körper hatte, der wie dazu geschaffen schien zu sündigen.
    Sie konnten unmöglich so nach London zurückreiten. Es war ein mehr als zwölfstündiger Ritt, und falls die Frau seine Reaktion auf sie zufällig bemerkte, würde sie ihm, geschwätzig, wie sie war, den ganzen Weg über Predigten über die Sünden des Fleisches oder dergleichen Unsinn halten. Der Ritt würde schier endlos sein, selbst wenn sein Körper keinen eigenen Willen mehr hätte.
    Sie mussten entweder den Zug nehmen oder eine Kutsche finden. Fielding musterte ihr verschmutztes Nachthemd. So, wie sie aussah,

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