Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
Vom Netzwerk:
müssen und bis auf Weiteres zu ihren Angehörigen gehen sollen.«
    Angesichts Theas besorgter Miene legte ihr Esme beruhigend die Hand auf die Schulter. »Ich verspreche dir, dass alles gut wird, Tante. Ich bin mit einem Besucher im Arbeitszimmer, falls du mich brauchst.«
    Thea nickte zögernd, bevor sie durch eine Tür verschwand.
    Die alte Dame war ein wenig unbedarft, aber gutherzig, und Esme war dankbar für den finanziellen Beitrag, den Thea geleistet hatte und der es ihnen beiden ermöglicht hatte, am Rand von Clareville Grove ein passendes Haus zu erwerben. Ein Anwesen mit einem schönen Garten, den Thea gewissenhaft in Ordnung hielt.
    Ein leises Schuldbewusstsein beschlich Esme. Arme Thea und Mr. und Mrs. Craddock. Es war nicht ihre Schuld, dass Esme sich plötzlich in seltsame Geschehnisse verwickelt sah, die mit verzauberten Armreifen und einem geheimnisvollen Mann zu tun hatten, der sich ›der Rabe‹ nannte. Aber es beruhigte Esme immerhin ein wenig, dass sie ihre Tante mitnehmen konnte, wohin auch immer Mr. Grey sie bringen würde.
    Als sie in ihr Arbeitszimmer zurückkehrte, stand Mr. Grey vor den hohen Bücherregalen und betrachtete sie interessiert.
    »Sie haben eine beeindruckende Sammlung«, bemerkte er.
    Esme schwoll das Herz vor Stolz, als sie seinem Blick zu den langen Reihen gebundener Ausgaben folgte. Sicher wusste ein Mann wie Fielding - der das Vertrauen der Mitglieder von Solomon's genoss - eine solch umfangreiche Bibliothek zu schätzen. Auch wenn er die Frau, der sie gehörte, nicht schätzte. »Ich glaube nicht, dass wir alle mitnehmen können«, sagte sie mehr zu sich selbst als ihm.
    »Dazu haben wir weder den Platz noch die Zeit.«
    »Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, warum Sie so übellaunig sind«, bemerkte sie. »Aber lassen wir das, und sehen wir lieber zu, dass wir herausfinden, wie ich dieses verdammte Armband loswerde.« Wohl wissend, wie sinnlos ihr Bemühen war, doch außerstande, sich zu beherrschen, zerrte Esme an dem goldenen Reif an ihrem Arm. Doch natürlich rührte er sich wieder nicht.
    »Ich glaube mich zu erinnern, in einem der Bücher dort oben etwas über die Armreifen gelesen zu haben«, sagte Esme und stieg auf die Leiter. Mit dem Zeigefinger strich sie suchend über eine Reihe in grünes Leder gebundener Bücher. »Professor MacAdo ist ziemlich exzentrisch in seinen Ansichten.«
    »Soll ich Ihnen helfen?«, fragte Fielding.
    »Nein, nein, ich komme schon zurecht.« Sie streckte sich und schaffte es, mit der Fingerspitze das letzte Buch in der Reihe herauszuziehen. Sie reichte es herunter und schwenkte es ungeduldig, als Fielding nicht sofort danach griff.
    Ihre Finger streiften seine, als er ihr das Buch aus der Hand nahm. Eine prickelnde Hitze schoss ihren Arm hinauf, und für einen Moment schloss sie die Augen, um dieses Gefühl zu genießen. Als Fielding sich räusperte, zog sie verlegen ihre Hand zurück, doch das eigenartig warme Prickeln blieb.
    »Es gibt allerdings auch noch andere Veröffentlichungen zu dem Thema«, fuhr sie fort. »Eine neuere findet sich vielleicht in einem der Journale auf dem Schreibtisch.« Esme nahm weiter Bücher aus dem Regal und reichte sie Fielding, wobei sie jedoch darauf achtete, seine Hand nicht wieder zu berühren. Eins nach dem anderen suchte sie Bücher zusammen, bis Fielding protestierte.
    »Genug jetzt«, sagte er. »Sie haben schon ein Viertel Ihrer gesamten Bibliothek herausgesucht.« Sein Ton war grimmig, aber nicht so, dass Esme sich davon eingeschüchtert fühlte.
    Nachdem sie sich noch drei Bücher genommen hatte, stieg sie die Leiter hinunter. »Oh, und in diesem hier finden wir vielleicht auch noch den einen oder anderen Hinweis«, sagte sie dann und zog ein braunes Büchlein aus einem weiteren Fach heraus.
    Kopfschüttelnd betrachtete Fielding den Stapel Bücher unter ihrem Arm. »Sie können die nicht alle mitnehmen. Sehen Sie sie durch und packen Sie nur die wichtigsten zusammen.« Er sah geradezu Furcht einflößend aus mit seinen über der Brust verschränkten Armen, doch Esme konnte nur daran denken, wie sinnlich sein Mund und sein Kinn wirkten.
    Außerstande, der Versuchung noch länger zu widerstehen, streckte sie die freie Hand aus und strich mit den Fingerspitzen über die dunklen Bartstoppeln an Fieldings Kinn. Sie fühlten sich rau, aber nicht unangenehm an. Er schien die Zähne zusammenzubeißen, als sie ihn berührte, doch als er keine weitere Reaktion erkennen ließ, zwang Esme

Weitere Kostenlose Bücher