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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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erhielt sie so Gelegenheit, den Marquis nach seiner Mitgliedschaft bei Solomon's zu fragen. Sie folgte ihm in sein Arbeitszimmer, das nur ein paar Türen weiter und direkt gegenüber dem Salon lag, in dem sie am Tag ihrer Ankunft gesessen hatten.
    »Kommen Sie«, sagte er und führte sie zu seinem Schreibtisch. An der Wand dahinter hing eine schön gerahmte Landkarte. Diese handkolorierte und ungewöhnlich detaillierte Karte war völlig anders als alle, die Esme je gesehen hatte, und sie war ausgesprochen schön.
    Unwillkürlich streckte sie die Hand danach aus, beherrschte sich aber dann doch, das alte Pergament zu berühren. »Ich kenne das Land nicht, das sie darstellt«, sagte sie.
    Der Marquis lachte. »Das ist kein Land, sondern der versunkene Kontinent Atlantis.«
    »Atlantis? Ist dies das Thema Ihrer Studien?« Die Frage war ihr entschlüpft, bevor sie sich Gedanken hinsichtlich ihrer Angemessenheit machen konnte. Schließlich war ihr bekannt, dass die Mitglieder von Solomon's nicht gern über ihre Studien sprachen.
    »Ja, das ist es.«
    »Und das ist die Landkarte, die Sie damals gefunden haben?«
    »Nicht in den Höhlen Dovers, aber später in einer anderen Höhle und an einer anderen Küste«, erwiderte er mit funkelnden Augen.
    Esme schaute sich in seinem Arbeitszimmer um und bemerkte die Texte über Plato und Aristoteles, die neben einer weiteren Landkarte auf dem Schreibtisch lagen. Es war eine Weltkarte, auf der der Marquis Linien und Routen in einigen der Wasserflächen eingezeichnet hatte. »Würden Sie mir mehr über Solomon's erzählen?«, wagte sie, ihn zu fragen. »Ich weiß durchaus, dass es unangebracht ist, Sie darum zu bitten.«
    »Aber nein, Miss Worthington. Fielding erweist unserem Club einen sehr wichtigen Dienst, und wir wissen, dass Sie durch den Raben in Gefahr gebracht wurden. Da sollte man doch meinen, dass Sie sich die Antworten auf ein paar Fragen verdient haben.« Er zeigte auf einen der Sessel, die vor seinem Schreibtisch standen. »Aber nehmen Sie doch bitte Platz.« Er selbst setzte sich hinter seinen Schreibtisch und öffnete eine Schublade zu seiner Linken, aus der er einen zusammengefalteten Brief herausnahm, den er Esme reichte.
    Als sie das Pergament entfaltete, sah sie, dass es Max' Einladung zur Mitgliedschaft bei Solomon's war. Die verschnörkelte Schrift wie auch die Qualität des Pergaments zeugten von der Wertschätzung der Mitglieder des Clubs. Dann bemerkte sie das Datum. »Aber diese Einladung kam vor vierzehn Jahren, Mylord! Damals konnten Sie doch kaum älter gewesen sein als ...«
    »Neunzehn«, warf er ein. »Ich war eines der jüngsten Mitglieder, die je dort aufgenommen wurden. Das kommt vor, wenn man eine Landkarte wie die an der Wand hinter mir entdeckt. Bis dahin hatte noch niemand eine Karte von Atlantis zu Gesicht bekommen.«
    »Sie ist sehr schön«, sagte Esme.
    »Ja, das ist sie, nicht wahr?« Max warf einen Blick auf die Karte, bevor er weitersprach. »Zuerst kam dieser Brief, und dann hatte ich eine ganze Reihe von Zusammenkünften bei Solomon's. Ich zögerte zunächst, da ich bis zu dieser Einladung noch nie von dem Club gehört hatte, aber die Herren überredeten mich, einzutreten.«
    »Ich wusste schon als kleines Mädchen von dem Club«, sagte Esme. »Mein Vater war kein Mitglied, und er erhielt auch nie eine solche Einladung, doch vor vielen Jahren war er Mitgliedern von Solomon's bei ihren Nachforschungen behilflich. Er sagte immer, Solomon's sei die Vereinigung der ritterlichsten Männer Englands.« Die Geschichten ihres Vaters hatten in ihr den Wunsch geweckt, diese Herren nicht nur kennenzulernen, sondern auch zu ihnen zu gehören, was, wie sie sehr wohl wusste, absurd war. Denn diese Männer duldeten keine Frauen in ihrem Kreis. Kein Herrenclub tat das.
    »Einige Mitglieder sind das durchaus, aber ich könnte Ihnen auch Geschichten über andere erzählen, die noch einiges über Ritterlichkeit zu lernen haben.«
    »Aber die Mitglieder Ihres illustren Kreises haben bei mehr als einer Gelegenheit die Monarchie gerettet«, gab Esme zu bedenken.
    Max zog überrascht die Augenbrauen hoch.
    »Nun ja, ich muss zugeben, dass ich so etwas wie eine Bewunderin Ihres Clubs bin«, sagte Esme und spürte, wie sie vor Verlegenheit errötete.
    »Es mag den einen oder anderen Fall gegeben haben, in dem die Krone in Gefahr und ein Mitglied von Solomon's an der Lösung des Konflikts beteiligt war«, räumte der Marquis bescheiden ein. »Aber wir sind in

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