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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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verstehe nicht, was du meinst, Mutter.«
    »Dein Vater hat nur dich und mich beschützt.« Nervös zupfte sie am Spitzenkragen ihres Kleides. »Wir hätten dir einfach die Wahrheit sagen sollen.« Sie kehrte zu ihrem Platz zurück, setzte sich und atmete tief durch.
    »Mein Vater hat nie an jemand anderen als sich selbst gedacht«, sagte Fielding und erhob sich, um zu gehen. Er sah nicht ein, warum er sich anhören sollte, wie seine Mutter einen Heiligen aus seinem Vater machte. Fielding wusste nur zu gut, was für ein Egoist sein alter Herr gewesen war.
    Als seine Mutter ihn mit festem Blick entschlossen ansah, war sie mit einem Mal wieder die Frau, die Fielding großgezogen und manchmal auch bestraft hatte. »Du wirst hier sitzen bleiben und dir anhören, was ich zu sagen habe«, erklärte sie und klopfte dabei energisch auf den Tisch. »Danach kannst du immer noch entscheiden, ob du gehen und nie mehr wiederkommen willst.«
    Fielding setzte sich ergeben, trank seinen Kaffee aus und schenkte sich eine neue Tasse ein, wobei er Mühe hatte, der Unruhe Herr zu werden, die ihn zu übermannen drohte.
    »Es gab einmal eine Zeit, da galt deine alte Mutter als die perfekte Braut. Ich war hübsch, gut erzogen und hatte eine ansehnliche Mitgift zu erwarten. Meine Eltern hatten mir immer wieder eingeschärft, eine möglichst gute Partie zu machen, und eines Tages dachte ich, den richtigen Mann gefunden zu haben. Zumindest sagte mir das mein Herz, denn wir waren sehr ineinander verliebt.
    Da er aus einer guten Familie kam, stand zu erwarten, dass mein Vater zustimmen würde, als er zu ihm ging, ihn um meine Hand zu bitten. Ich war so ein dummes kleines Ding. Ich fühlte mich so sicher und glaubte, dass wir binnen weniger Monate verheiratet sein würden. Dass ...«
    Sie verstummte und legte die Hand an ihren Mund, um ihre Gefühle zu überspielen. »Es war jedoch so, dass mein Vater mich genau an jenem Tag schon einem anderen versprochen hatte.«
    Eine eisige Kälte breitete sich in Fieldings Magen aus. Es war das gleiche Gefühl, das er gewöhnlich hatte, wenn er eine Grabstätte aushob und dabei jeden Moment eine versteckte Falle auslösen konnte. Als wäre er kurz davor, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    »Zwei Brüder hatten mich umworben, und beide waren nette Männer. Aber ich war jung und dumm, und deshalb hatte ich mein Herz natürlich an den jüngeren, attraktiveren und abenteuerlustigeren der beiden gehängt.« Beatrice war wieder aufgestanden, um ans Fenster zu treten und die Gardine beiseitezuschieben und hinauszusehen.
    Vermutlich war das nichts Ungewöhnliches und sie tat das jeden Morgen, aber sie konnte damit weder das leichte Zittern ihrer Hände verbergen noch die Tragweite ihrer Worte mindern.
    Zwei Brüder, hatte sie gesagt. Und sie hatte den jüngeren geliebt. Alles in Fielding rebellierte gegen den Gedanken. Wie könnte seine Mutter - seine feine, kultivierte Mutter - einmal diesen abscheulichen Mann geliebt haben, der heute als der Rabe bekannt war?
    »Wir hatten so ein wunderbares Leben für uns geplant«, sagte sie wehmütig. »Wir haben davon gesprochen, ein Schiff zu kaufen und um die ganze Welt zu segeln. In allen fremden Häfen wollten wir anlegen, damit er mich mit Schmuck und Parfüms aus allen Ecken dieser Welt beschenken könnte.«
    Fielding hörte voller Unruhe zu und fühlte sich wie ein Kind, das voller Schrecken auf den schaurigen Teilen eines Abenteuerromans wartete. Ein Teil von ihm war versucht, sie anzuschreien, damit sie aufhörte, doch er konnte es nicht. Er glaubte zu wissen, was sie ihm sagen wollte, aber er musste es mit eigenen Ohren hören.
    »Meine Eltern zogen den verantwortungsbewussteren, solideren der beiden Brüder vor, und deshalb hatte mein Vater ohne Weiteres zugestimmt, als er um meine Hand angehalten hatte. Noch am selben Nachmittag wurde die Hochzeit geplant. Ich hatte die Geduld meiner Eltern lange genug mit meinen kleinen Meutereien strapaziert, und daher wusste ich, dass ich keine andere Wahl mehr hatte, als sie mich zu sich riefen, um mich über meine bevorstehende Vermählung zu unterrichten. Ich wusste, dass mir nichts anderes übrig blieb und es an der Zeit war, mich meiner Verantwortung zu stellen.« Sie lachte leise und drehte sich zu Fielding um.
    »Außerdem wusste ich, dass dein Vater ein guter Ehemann sein würde, denn er war liebenswürdig und zuverlässig. Ich hatte nicht einmal den Mut, es David ins Gesicht zu sagen; ich sandte ihm nur eine

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