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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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normale Kräfte zu kümmern.«
    »Gebieterin!« rief Naradas bestürzt. »Ihr würdet Euch doch nicht wirklich mit solchen Kreaturen verbünden!«
    »Ich würde mich mit dem Höllenfürsten selbst verbünden, um am Ort, der nicht mehr ist, zu siegen. Mordja hat Flucht vorgetäuscht und Nahaz vom Schlachtfeld weggelockt. Also bring deine Tiere dorthin, damit sie Urvons Krieger vernichten. Nahaz und seine Heerschar werden nicht da sein, um euch aufzuhalten. Und kommt dann so schnell wie möglich nach Kell.«
    »Jawohl, Gebieterin«, versprach Naradas untertänig.
    Glühende Wut erfüllte Garion. Die Entführer in seines Sohnes war nur Sekunden von ihm entfernt, und er wußte, daß sie keine Zeit haben wür-de, ihren Willen zu sammeln, ehe er die Fänge in sie geschlagen hätte, und dann wäre es zu spät. Er fletschte die gefährlichen Zähne und schlich Schritt um Schritt näher, das Fell gesträubt und den Bauch dicht über dem Boden. Er dürstete nach Blut, und sein Haß brannte wie Feuer. Vor Ungeduld zitternd spannte er die Muskeln, und ein tiefes drohendes Knurren füllte seine Kehle.
    Dieser Laut brachte ihn schließlich wieder zur Besinnung. Der Gedanke, der ihm schier das Gehirn versengt hatte, war der eines Wolfes gewesen, der lediglich den unmittelbaren Augenblick beachtete. Wenn Zandramas tatsächlich bloß ein paar Sprünge entfernt stand, konnte er sie zerreißen und ihr Blut in dem hohen Gras verspritzen, ehe das Echo ihrer Schreie von den nahen Bergen widerhallte. Aber wenn die Gestalt vor dem weiß-
    äugigen Naradas nur ein unstoffliches Sendbild war, dann würden seine Fänge ins Leere schnappen, und die Zauberin von Darshiva würde aufs neue seiner Rache entgehen wie bereits in Ashaba.
    Vielleicht hatte der brennende Gedanke sie alarmiert, möglicherweise hatte sie aber auch nur, wie Polgara es häufig tat, die Gegend mit dem Geist sondiert und so die anderen aufgespürt. Die Zauberin zischte plötzlich erschrocken.
    »Gefahr!« rief sie ihrem weißäugigen Knecht zu. Doch dann lächelte sie grausam. »Aber ich habe eine Gestalt, der alornische Zauberei nichts anhaben kann!« Sie spannte sich, verschwamm, und plötzlich erschien die ungeheure Gestalt eines Drachen vor den erschreckten Elefanten. Sie breitete die gewaltigen Segel ihrer Schwingen aus, stieß sich in die feuchte Nachtluft empor und füllte die Dunkelheit mit ihrem kreischenden Brüllen und geifernden roten Feuer.
    Tante Pol! sandte Garion seine Gedanken aus. Der Drache kommt!
    Was? antwortete sie.
    Zandramas hat sich verwandelt! Sie fliegt auf euch zu!
    Komm zurück! befahl Polgara. Sofort!
    Er wirbelte herum, seine Krallen scharrten in den weichen Boden, und er raste, so schnell seine Wolfsbeine es vermochten, zum Hof zurück. Hinter sich hörte er das panische Trompeten der Elefanten, und über sich das Brüllen des Drachen. Verzweifelt rannte er. Er wußte, daß Polgara und die anderen Zandramas nichts anzuhaben vermochten und daß nur Eisenfausts Schwert sie vertreiben konnte.
    Es war nicht weit, obgleich ihm die Sekunden wie Stunden schienen, während er mit der Schnelligkeit des Wolfes dahinjagte. Der feurige Ofen des Drachen beleuchtete die wallenden Sturmwolken am Himmel, aus denen immer wieder bläuliche Blitze zuckten. Dann zog sie die gewaltigen Schwingen an und stieß mit Feueratem hinunter auf das Gehöft.
    Garion verwandelte sich mitten im Sprung und raste, Eisenfausts glü-
    hendes Schwert schwingend, auf das Tor zu.
    Im letzten Moment spreizte die Drachin die Flügel und landete auf dem Innenhof, immer noch Feuer und Rauch speiend. Dann schwang sie ihren Schlangenhals herum und blies weißglühende Flammen auf die hölzernen Gebäude ringsum. Das trockene Holz begann zu verkohlen und zu rauchen, und da und dort fingen kleine blaue Flammen an, den Türrahmen hochzulecken.
    Garion stürmte in den Hof. Grimmig schlug er mit dem glühenden Schwert auf die Drachin ein. »Du magst zwar gefeit gegen Zauberei sein, Zandramas«, brüllte er. »Aber nicht gegen dies!«
    Sie kreischte und spie Feuer auf ihn, doch er achtete nicht darauf und hieb mit der blauen Flamme des Auges und der Klinge auf sie ein.
    Schließlich mußte sie vor seinen unermüdlichen Hieben zurückweichen.
    Sie hob sich verzweifelt flatternd und mit den Krallen um sich schlagend in die Luft, um über das Dach des einstöckigen Wohnhauses zu fliegen.
    Dann ließ sie sich wieder auf dem Boden nieder und spie erneut Flammen auf das Haus.
    Garion stürmte durch

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