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Zauberschiffe 03 - Der Blinde Krieger

Titel: Zauberschiffe 03 - Der Blinde Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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versklavten einen.
    Während er nachdachte, führte er die kleine Prozession durch den Flur in die Küche. Dort öffnete er die schwere Tür zum Keller und ließ sie angelehnt, während er die Stufen hinabstieg. Der Keller war mühsam in den felsigen Boden der Insel gehackt worden. Es gab keine Fenster, aber trotzdem hielt er sich nicht damit auf, eine Fackel zu entzünden. So lange wollte er nicht hier bleiben. Es war immer gleich kühl, im Sommer wie im Winter. Früher einmal war es ein sehr guter Weinkeller gewesen. Aber jetzt kündete nichts mehr von seinem ursprünglichen Zweck. Die rostigen Ketten auf dem Boden und einige merkwürdige Flecken erinnerten an seine spätere Nutzung als behelfsmäßiger Kerker für die, die Igrots Missfallen erregt hatten. Jetzt würde das Gewölbe wieder demselben Zweck dienen.
    »Kettet ihn an!«, befahl er seinen Kartenvisagen. »In die hintere Wand sind einige Ringe eingelassen. Macht ihn an einem von diesen Ringen fest. Ich möchte nicht, dass er die kleine Ankle belästigt, wenn sie ihm Essen und Wasser bringt. Falls sie überhaupt kommt.«
    »Ihr versucht, mir Angst zu machen«, meinte Kapitän Haven mit einem letzten Rest Selbstbewusstsein. »Man kann mich nicht so leicht einschüchtern. Das einzige Problem ist, dass ich nicht weiß, was ihr von mir wollt. Warum sagt Ihr es mir nicht einfach?« Er schaffte es sogar, seine Stimme ruhig klingen zu lassen, als ihn die männliche Kartenvisage die steile Treppe hinunterführte. Die Frau war bereits vorausgegangen und kümmerte sich um die Ketten, während ihr fügsamer und unerbittlicher Gefährte den Kapitän festhielt. »Ganz gleich, was mein Sohn Euch erzählt hat, ich bin trotzdem kein unvernünftiger Mann. Man kann über alles reden. Selbst wenn Ihr das Schiff und den Jungen behaltet, könntet Ihr für mich ein beachtliches Lösegeld erzielen. Habt Ihr schon daran gedacht? Ich bin für Euch lebendig mehr wert als tot. Nun kommt schon. Ich bin nicht knauserig. Das bringt keinem Profit.«
    Kennit lächelte zynisch. »Mein teurer Kapitän, es dreht sich nicht alles im Leben um Profit. Manchmal geht es auch um Bequemlichkeit. Und das hier ist bequem für mich.«
    Kyle behielt die Fassung. Er wehrte sich heftig, aber lautlos, als die rostigen Handschellen um seine Hände gelegt wurden. Es nützte ihm nichts. Die lange Gefangenschaft in der Kabine hatte ihn geschwächt. Jede der beiden Kartenvisagen hätte ihn allein bezwingen können. Zusammen behandelten sie ihn, als wäre er ein aufsässiger Fünfjähriger. Das Schloss war zwar schwergängig, aber die alten Schlüssel, die an der Küchentür hingen, bewegten es dennoch. Kennit glaubte den genauen Moment zu kennen, als der Mann zusammenbrach. Es war das rostige Schnappen des Schlosses. In dem Moment begann er zu fluchen, schwor Rache und rief den Zorn von einem guten Dutzend Götter auf sie herab, als sie die Treppe hinaufgingen und ihn einfach dort zurückließen. Als sie die Tür schlossen, begann er zu schreien. Die Tür zum Weinkeller war schwer und passte sehr genau. Als sie zufiel, schnitt sie auch seine Schreie ab, genau wie es Kennit in Erinnerung hatte. Er hängte den Schlüssel wieder an den Haken.
    »Zeigt Ankle den Weg hierher. Ich will, dass er am Leben bleibt. Versteht Ihr das?«
    Die Frau nickte. Als Dedge das sah, nickte er ebenfalls. Kennit lächelte erfreut. Den beiden würde es hier sehr gut gehen. Das Leben auf der Schlüsselloch-Insel würde ihnen mehr Luxus bieten, als sie sich in ihren wildesten Träumen ausgemalt hatten. Sie hatten ihr eigenes Haus, genug zu essen, Frieden und einen Ort, an dem sie ungestört ihr Kind großziehen konnten. Wie einfach es ist, ihnen ihr Leben abzukaufen, dachte er. Es ist schon merkwürdig, wie eisern manche Menschen der Sklaverei widerstehen und sich dann einfach für die Chance, leben zu dürfen, verkaufen.
    Als er wieder zu dem Haus seiner Mutter zurückging, folgten sie ihm auf den Fersen. »Meine Mutter wird euch alles zeigen, was ihr über die Insel wissen müsst«, erklärte er über die Schulter. »Es gibt viele Schweine. Und Ziegen. Die Insel kann euch mit fast allem versorgen, was ihr braucht. Alles, was sich außerhalb des großen Hauses befindet, könnt ihr euch nehmen. Ich bitte euch nur darum, meiner Mutter die schwereren Arbeiten abzunehmen. Das und die Gewähr, dass der Priester niemals versucht, die Insel zu verlassen. Wenn er es doch versucht, steckt ihn einfach zu dem Kapitän in den Keller. Und

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