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Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche

Titel: Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Haut um ihre Narbe zusammenzog »Wenn man sich in einen Handel einmischen will, sagte sie, um den schon andere feilschen, sollte man sich den aussuchen, der am wenigstens profitiert. Wenn man sein Interesse stützt, dann wird er einen als Partner akzeptieren. Wer profitiert also am wenigsten davon, wenn Ihr den Thron verliert?«
    »Also wirklich!« Er klang angewidert, als er sich zu ihr umdrehte. »Das ist demütigend! Du würdest mein Leben und das Schicksal des Throns dem Feilschen von Händlern ausliefern!« Er schnaubte verächtlich. »Aber was kann man von einer Händlertochter schon anderes erwarten? Dein ganzes Leben bestand aus Kaufen und Verkaufen. Zweifellos haben deine Mutter und deine Großmutter deine kurze Zeit der Schönheit ebenfalls als etwas betrachtet, mit dem man handeln konnte. Händler Restate jedenfalls hat es so gesehen!«
    Malta zuckte innerlich zusammen. Sie antwortete erst, als sie sicher war, dass sie sich wieder in der Gewalt hatte. Meine einzige Waffe, dachte sie, ist, solchen Anwürfen stoisch zu begegnen. »Händler handeln mit Gütern. Satrapen und Adlige handeln mit Macht. Ihr, vornehmer Magnadon, täuscht Euch selbst, wenn Ihr glaubt, dass es einen großen Unterschied zwischen diesen Mechanismen gäbe.«
    Er wirkte wenig beeindruckt, widersprach ihrer Schlussfolgerung jedoch nicht. »Gut, um deine Frage zu beantworten: Alle profitieren von meiner Abwesenheit. Jedenfalls alle Adligen mit Geld oder Einfluss.«
    »Dann liegt dort die Antwort. Denkt an die, die weder Geld noch Einfluss haben. Das sind Eure Verbündeten.«
    »Ach, was für wunderbare Verbündete. Womit wollen sie denn meine Freiheit erkaufen? Mit Stöcken und Steinen? Schmutz und Staub?«
    »Bevor Ihr überlegt, wie sie Euch freikaufen, solltet Ihr darüber nachdenken, warum es ihnen nützen könnte. Sie müssen einsehen, dass es zu ihrem Vorteil ist, wenn sie Euch befreien. Dann werden sie die Mittel dazu schon finden.« Sie löste den Umhang und setzte sich auf den Rand des Bettes. Der Satrap richtete sich auf und sah sie an. »Also, denkt nach.«
    Der Satrap von Ganz-Jamaillia lehnte den Kopf an die Wand.
    Seine blasse Haut und die dunklen Ringe unter seinen Augen ließen ihn eher wie ein krankes Kind aussehen als wie einen besorgten Herrscher. »Das ist sinnlos«, sagte er hoffnungslos.
    »Es ist alles viel zu weit weg. Niemand in Jamaillia wird sich für mich einsetzen. Meine Feinde sind zu zahlreich. Ich werde verkauft und geschlachtet wie ein Festtagslamm.« Er verdrehte die Augen. »Siehst du, Malta, nicht alles kann mit deiner Händler-Ethik des Kaufens und Verkaufens gelöst werden.«
    Plötzlich hatte sie eine Idee. »Und wenn doch, Magnadon Satrap?« Sie beugte sich angespannt vor. »Falls ich Euch und Euren Thron mit meiner Händler-Ethik retten kann, was würde mir das bringen?«
    »Das kannst du nicht, also warum sollte ich darüber spekulieren?« Er winkte schlaff mit der Hand. »Geh weg. Deine idiotische Idee, an Deck spazieren zu gehen, hat mich erschöpft. Ich werde jetzt schlafen.«
    »Nein, das werdet Ihr nicht«, widersprach sie kühn. »Ihr werdet wachliegen und Euch selbst bemitleiden. Stattdessen solltet Ihr Euch meinen Vorschlag anhören. Ihr sagt, ich kann Euch nicht retten. Ich glaube, ich kann es. Ich möchte Euch eine Wette und damit ein Geschäft vorschlagen.« Sie hob das Kinn. »Falls ich Euch rette, werde ich zusammen mit Euch gerettet. Ihr werdet mir eine Stellung als…«
    »Oh nein, fordert nur nicht, Gefährtin meines Herzens zu werden. Das wäre zu demütigend. Genauso wenig werde ich Euch heiraten.«
    Zorn flammte in ihr auf. »Ich versichere Euch, dass ich mich niemals so weit demütigen würde. Nein. Ihr werdet mich und meine Familie als Eure Repräsentanten in Bingtown und der Regenwildnis einsetzen. Ihr werdet Bingtown und die Händler dort als unabhängig von Jamaillia anerkennen. Und das Recht, jamaillianische Interessen dort zu vertreten, obliegt ausschließlich meiner Familie, den Vestrits.« Sie lächelte, als ihr die ganze Tragweite ihrer brillanten Idee klar wurde. Mit einem solchen Vertrag im Gepäck konnte sie nach Bingtown zurückkehren. Jede Narbe und jede Schande würde neben einem solchen Coup verblassen. Es wäre das endgültige Geschäft, der beste Handel, den jemals ein Händler abgeschlossen hatte. Selbst ihre Großmutter wäre stolz auf sie.
    Und Reyns Familie könnte…
    »Das ist absolut lächerlich! Du willst ganz Bingtown für dich selbst!«
    »Ach

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