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Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche

Titel: Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Arbeiter Vögel und kleines Wild brachten.
    Solche Gaben hielten sie am Leben, aber mehr auch nicht.
    Der Verpuppung folgte noch mehr Arbeit. Die schlammbedeckten Schlangen mussten vor den prasselnden Regenfluten des Regenwildwinters geschützt werden, bis die Kokons hart geworden waren. Aber schließlich verkündete Tintaglia, dass sie mit den Kokons zufrieden war. Jetzt ruhten die gewaltigen Hüllen auf dem schlammigen Ufer des Flusses.
    Tintaglia erholte sich langsam, seit sie ihre tägliche Jagd wieder aufgenommen hatte. In den ersten Nächten kehrte sie jedes Mal von der Jagd zurück und schlief neben den Kokons, doch dann begann sie immer mehr, den Menschen zu vertrauen, die von ihren Baumhäusern aus über sie wachten.
    Getreu ihrem Wort patrouillierte die Drachenkönigin jetzt an der Mündung des Flusses und flog auch die Küste der Verwunschenen Ufer ab.
    Tintaglia hoffte noch immer, dass noch mehr Schlangen zurückkehrten. Althea vermutete, dass dies auch der wahre Grund für ihre ständigen Flüge an der Küste war. Die Drachenkönigin hatte sogar schon angedeutet, dass sie möglicherweise Lebensschiffe weit in den Süden schicken wollte, die nach verirrten Überlebenden suchen sollten. Althea konnte daran ermessen, wie sehr sie über die Verluste trauerte.
    Von Selden hatte Althea erfahren, dass nicht aus allen Kokons Drachen ausschlüpfen würden. Es gab immer eine gewisse Sterblichkeitsrate in dieser Phase der Entwicklung, aber von diesen geschwächten Geschöpfen starb vermutlich eine größere Zahl als gewöhnlich. Selden schien sie genauso zu betrauern wie Tintaglia, obwohl er Althea nicht genau erklären konnte, woher er wusste, in welchen Kokons die Drachen bereits gestorben waren.
    Ihr wurde klar, wie wenig sie ihren Neffen eigentlich gekannt hatte. In den Wochen, die sie in Trehaug und dann bei der versunkenen Stadt Cassarick verbrachte, hatte er sich ihr noch stärker entfremdet. Dabei fielen ihr nicht nur die körperlichen Veränderungen auf. Manchmal war er auch vom Wesen her kein kleiner Junge mehr. Seine Stimme und seine Wortwahl, wenn er zu der Drachenkönigin sprach, schienen einer älteren und fremdartigeren Person zu gehören.
    Er ähnelte nur dann dem Selden, den sie einmal gekannt hatte, wenn er schmutzig und müde von einem Ausgrabungstag mit Bendir zurückkehrte. Sie hatten die Bäume des schlammigen Dschungels hinter den Kokongründen mit bunten Stofffetzen geschmückt. Die Farben waren eine Art Kode, den Althea nicht verstand. Er würde die späteren Ausgrabungen erleichtern. Während der Mahlzeiten diskutierten Selden und Bendir ernsthaft darüber und machten Pläne für den Sommer, wenn die Ausgrabungen richtig losgehen sollten. Du kennst deinen Neffen nicht mehr, dachte Althea, aber eines wusste sie genau: Selden Vestrit war von dem neuen Leben, das er gefunden hatte, vollkommen begeistert. In diesem Punkt wenigstens ähnelten sie sich. Es überraschte sie, dass Keffria ihn hatte gehen lassen. Vielleicht begriff ihre ältere Schwester endlich, dass man sein eigenes Leben führen musste, statt es sich für ein fernes Morgen aufzuheben. Althea sog tief die Frühlingsluft ein und genoss sie, wie auch ihre Freiheit.
    »Wo ist Brashen?«, erkundigte sich Amber.
    Althea stöhnte. »Er quält Clef.«
    Amber lächelte. »Irgendwann wird Clef Brashen dafür danken, dass er ihm Lesen und Schreiben beigebracht hat.«
    »Vielleicht, aber heute Morgen jedenfalls noch nicht. Ich musste sie allein lassen, bevor ich meine Geduld mit ihnen beiden verlor. Clef verschwendet mehr Zeit darauf, mit Brashen zu streiten, warum er nicht lernen kann, als es überhaupt zu versuchen. Aber Brashen gibt nicht auf. Der Junge ist ein talentierter und begabter Seemann. Er sollte die paar Buchstaben lernen können.«
    »Das wird er auch«, versicherte Brashen, als er zu ihnen trat.
    Er schob sich mit tintenverschmierten Fingern das schwarze Haar aus dem Gesicht. Irgendwie sah er einem frustrierten Lehrer ähnlicher als einem Kapitän. »Ich habe ihm drei Seiten zum Abschreiben aufgebrummt und ihn dann allein gelassen. Ich habe ihn gewarnt, dass ihn gute Arbeit eher von seiner Pflicht befreit als Geschmiere.«
    »Da!«, dröhnte Paragons Stimme. Bei seinem plötzlichen Schrei flog eine Schar bunter Vögel auf. Er hob seine große Hand und deutete auf eine Stelle in den Bäumen. »Da, da ist es.« Er lehnte sich zur Seite und brachte das ganze Schiff zum Schwanken. »Semoy! Hart Steuerbord!«
    »Du wirst auf Grund

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