Zaubersommer in Friday Harbor
seidigen Locken durch seine Finger gleiten.
„Sag mir, was du glaubst, wie es ausgeht.”
„Ich
glaube, sie landet am Ende bei James Stewart.”
„Warum?”
„Na ja, sie
und Cary Grant waren schon einmal verheiratet und haben sich scheiden lassen.
Das ist zum Scheitern verurteilt.”
Sam
lächelte über ihren sachlichen Ton. „Was für eine kleine Zynikerin du doch
bist.”
„Jemanden
zum zweiten Mal zu heiraten funktioniert nie. Schau dir Liz Taylor und Richard
Burton an. Oder Melanie Griffith und Don Johnson. Übrigens kannst gerade du
mich kaum als Zynikerin bezeichnen – du glaubst ja nicht einmal daran, dass
eine erste Ehe funktionieren kann.”
„Doch, für
manche Leute funktioniert das. Daran glaube ich.” Er fuhr fort, ihre Haare
durch seine Finger gleiten zu lassen. „Aber ich finde es romantischer, nicht
zu heiraten.”
Lucy
richtete sich halb auf, stützte sich auf ihren Ellenbogen und schaute auf ihn
herab. „Warum?”
„Wenn man
nicht heiratet, ist man nur in den guten Zeiten zusammen. Im besten Teil der
Beziehung. Und wenn die dann den Bach runtergeht, kann man sich trennen und
neue Wege gehen. Keine hässlichen Erinnerungen, keine die Seele mordende
Scheidung.”
Lucy
schwieg und überlegte. „Deine Argumentation hat einen Haken.”
„Welchen?”
„Weiß ich
nicht. Habe ich noch nicht herausgefunden.”
Sam
lächelte und zog sie wieder zu sich hinunter. Er beugte sich über ihre Brust,
strich mit der Zunge über ihre Brustwarze, die sofort hart wurde, und verrieb
den Speichel mit dem Daumen. Ihre Haut wirkte wie blasse Seide und fühlte sich
unglaublich glatt unter seinen Fingerspitzen an. Ihr Körper faszinierte ihn,
alles war weich, nachgiebig und geschmeidig. Und ihr Duft – nach Blüten,
Baumwolle, einem erotischen Hauch von Salz und Moschus – ließ sein Blut
aufwallen. Er legte sich über sie, zog mit den Lippen bedächtig einen Pfad über
ihren Körper, genoss ihren Geschmack. Als er tiefer glitt, begannen ihre
Glieder unter seinen Händen zu zittern. Er spürte, wie sie seine Haare
streichelte, seinen Nacken, und die Berührung ihrer kühlen Finger erregte ihn
augenblicklich. Zielstrebig folgte er ihrem weiblichen Duft dorthin, wo er
stärker wurde, verlockender, und Lucy gab einen erregten Laut von sich, ihre
Beine öffneten sich wie von selbst.
Sie
wimmerte, als er sich lustvoll in die weiche Zartheit zwischen ihren
Oberschenkeln begab, in die seidige Hitze vordrang, ihr erotisches und
berauschendes Aroma aufnahm. Er spielte mit ihr, streichelte, saugte sanft, bis
sie schluchzend gegen ihn stieß. Jeden Stoß und jeden Pulsschlag fing er auf,
half ihr, sich zu entspannen, weich zu werden, bis sie still unter ihm lag.
Dann
bedeckte er sie mit seinem Körper, ließ sich in die köstlich-feuchte Tiefe
sinken und bewegte sich mit langsamen Stößen in ihr, um das Gefühl bis zum
Letzten auszukosten. Ihre Fingernägel glitten über seinen Rücken, ein sanftes
elektrisierendes Kratzen, das ihn anfeuerte, heftiger und tiefer in sie hinein
zu stoßen. Der Höhepunkt kam ohne Vorwarnung, erfasste seinen ganzen Körper mit
Macht, breitete sich über jeden Quadratzentimeter seiner Haut aus.
Außer Atem
und fassungslos ließ Sam sich auf die Seite fallen, als es vorüber war. Lucy
kuschelte sich an ihn. Er schloss die Augen und kämpfte darum, seinen Atem zu
beruhigen. Seine Glieder fühlten sich unglaublich schwer an. Er kannte
sexuelles Vergnügen, aber noch nie hatte er das so intensiv, so
verschwenderisch empfunden. Erschöpfung machte sich in ihm breit, und er wollte
nur noch schlafen. So wie jetzt ... in seinem Bett ... mit Lucy an seiner
Seite.
Der letzte
Gedanke ließ ihn die Augen aufreißen.
Er schlief
nie gemeinsam mit einer Frau ein. Das war einer der Gründe, warum er lieber in
der Wohnung der Frau Sex hatte als bei sich zu Hause. Es war einfach viel
leichter, wenn er anschließend gehen konnte. Bei einigen Gelegenheiten war Sam
sogar so weit gegangen, dass er eine protestierende Frau ins Auto gepackt und
zu ihr nach Hause gefahren hatte. Der Gedanke, eine ganze Nacht mit einer Frau
zu verbringen, hatte ihn bisher immer mit einem Abscheu erfüllt, der an Panik
grenzte.
Er zwang
sich, das Bett zu verlassen, und ging unter die Dusche. Nachdem er einen
Bademantel übergezogen hatte, brachte er einen heißen Waschlappen ans Bett,
kümmerte sich um Lucy und deckte sie ordentlich zu. „Bis morgen früh”, murmelte
er und küsste sie kurz auf die
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