ZECKENALARM IM KARPFENLAND
Hyalomma-Zecken auf die Spur gekommen, die für den Tod zweier Männer aus der Region verantwortlich sind (wir berichteten darüber). Die Ärzte und Wissenschaftler wurden im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim fündig. Weiterhin ist nachgewiesen, dass der verstorbene Röttenbacher J.S. sich am 14. August dieses Jahres mit zwei Verwandten zu einem Picknick im Fränkischen Freilandmuseum aufgehalten hat. Im Rahmen einer gestrigen Pressekonferenz informierte der leitende Teamleiter der Untersuchungskommission, Prof. Dr. Karl Uwe Hasselschmidt: „Wir haben den Infektionsherd eruiert. Auch wenn wir keine lebenden Hyalomma-Zecken mehr gefunden haben, so können wir ihre Anwesenheit doch nachweisen. Zudem haben wir unter den Huftieren des Freilandmuseums drei Schafe identifiziert, welche mit dem Krim-Kongo-Fieber-Virus infiziert sind. Wir sind einen großen Schritt voran gekommen und werden unsere Ermittlungen intensiv weiterführen. Aufgrund der bisherigen Ermittlungsergebnisse sahen wir uns leider auch gezwungen, die Mitarbeiter des Freilandmuseums und ihre Familienangehörigen aus Vorsichtsgründen zu isolieren und in der NeuStadtHalle in Neustadt an der Aisch in Quarantäne zu nehmen. Wir werden zügige Tests vornehmen, um die Menschen, die gesund sind, schnell wieder nach Hause zu entlassen. Die Quarantäne in Röttenbach wird voraussichtlich am Samstagabend aufgehoben. Die letzten Testergebnisse sollten bis dahin vorliegen. Bisher wurde keine weitere Infektion festgestellt.“
Die Fragen unseres Reporters, wie der Erlanger Obdachlose mit den Zecken in Bad Windsheim in Kontakt kam und wie die Hyalomma-Zecken nach Bad Windsheim kamen, konnte Prof. Dr. Karl Uwe Hasselschmidt nicht beantworten. „Wir sind noch mitten in unseren Ermittlungen. Bitte haben Sie noch etwas Geduld. Vielleicht können wir Ihnen das nächste Mal mehr berichten.“
Die Reporter des NT bleiben dran.
Röhrach, Gaststätte Jägerheim, Sonntag, 2. September 2012
Kunigunde Holzmann, Margarethe Bauer und Dirk Loos saßen in der Gaststätte Jägerheim in Röhrach und eröffneten ihre ganz private Karpfensaison. Die Röttenbacher Fischküche Fuchs war noch geschlossen. So schnell konnten die Wirtsleute nach ihrer Entlassung aus der Turnhalle den Betrieb nicht wieder anfahren. Die zwei Röttenbacherinnen und der Rentner aus dem Sauerland genossen ihre wieder gewonnene Freiheit. Sie hatten gerade ihre Bestellungen aufgegeben, als sich die Gaststättentür öffnete und Landrat Eberhard Bierlinger eintrat.
„Do schau her, der rode Kormoran had die Jagdsaison aa eröffned. Edz werds nemmer lang dauern und die Karbfnweiher wern bald leer sei“, rief die Kunni.
„Ja die Kunni und die Retta sen aa do“, gab der Landrat zurück. „Habdder die Zwangsisolierung aa gud überschdandn? Iech gfrei mi scho auf mein erschdn Karbfn. Also, dann lassds eich fei schmeggn.“
„A nedder Mo, der Bierlinger“ merkte die Retta an.
„Hoffendli sen nern die Händ ned gebundn beim Karbfnessen“, knurrte die Kunni vor sich hin. Dann kam die Bedienung mit den Getränken.
„Bin iech froh, dass iech widder aus dera Durnhall draußn bin“, atmete die Retta auf, nachdem sie einen ordentlichen Schluck von ihrem Kitzmann-Pils genommen hatte.
„Edz horchd mer amol zu, ihr zwaa, was iech eich zu sagn hab“. Kunni Holzmann senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. „Dees mid dera Kuarandäne in der Röttenbacher Durnhall had mier gscheid gschdungn, dees habder gmergd, und alles bloß wecher dera Gschichd mid di Zeggn, an die iech ieberhabds ned glaab. Edz werder gleich froogn, warum iech ned do dran glaab. Ganz einfach: Erschdns, in Erlang is der Obachlose an dem Krim-Kongo-Fieber gschdorbn, weiler vo die exodischn Zeggn gschdochn worn is. In Röttenbach had der Sappers Hanni dees gleiche Schiggsal erliddn. Weid und breid sen in unserer Gegnd ka andere Leid vo denne Zeggn in Midleidenschafd gezogn wordn. Ned aaner is gschdochn worn. Zwaidns, diese Zeggn gibds bei uns gor ned. Edz frooch iech eich, wo kumma die bledzlich her? Gsehgn hads nu kaner, bis auf des Zeggnbaa, des wu die vo die Gsundheidsbehördn in Bad Windsheim gfunna ham. Edz behaubd iech amol: Wenns die Zeggn in unsera Gegend dadsächli geben solled, dann dädsis überall gebn, ned bloß in Bad Windsheim. In Erlang had mer ka aanziche gfundn. Der Obdachlose is beschdimmd ned midn Zuuch nach Bad Windsheim gfoahrn, um sich dord schdechn zu lassn, und die Zeggn sen beschdimmd ned su gscheid, sich
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