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ZECKENALARM IM KARPFENLAND

ZECKENALARM IM KARPFENLAND

Titel: ZECKENALARM IM KARPFENLAND Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Rosenzweig
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Der Durst kann iech Iehna … Ihnen soogn. Schlimm. Dees... Das schdelln Sie Iehna nicht vor. Meine Zunga … Zunge woar schon ganz aufgequolln. Mei Hals ausgetrocknet. Kein Weizenbier weit und breit. Nur Wasser. Da kriegst du ja Läus im Bauch, wenn du dees tringst. Kwasi neue Errecher. Was die Sache nu verschlimmerd hädd. Wasser nehm iech daheim nur zum Gardngießn‹.
    Eine Bürgerin war ganz und gar nicht über ihre Anwesenheit erbaut. Sie war stinksauer. Kunni Holzmann schimpfte wie ein Rohrspatz. „Dees had mer vo seiner Gudmüdichkeid! Eigschberrd wersd! Su a Kwadsch! Als ob mier alle ogschdeggd worn wärn! Die solledn erschd amol iehre Hirne eischaldn, die Krauderer vo der Gsundheidsbehörde. Herr Landrad, kannsd du do nix undernehma?“
    „Leider ned, Kunni, da sen mir aa die Händ gebundn.“
    „Diech wähli aa nimmer“, brummelte die Kunni leise vor sich hin. „Wennsdes brauchsd, die Bolidiger, dann hams bloß bleede Ausredn. Rods Gschwerdl. Wie der Herr, so sei Gscherr!“
    „Was haderst du denn schon wieder mit der Welt, Tante Kunni?“ Gerald Fuchs setzte sich neben sie, auf die Liege.
    „Weils doch woahr is! Die sollerdn erschd amol ieberlegn, was die da veranschdaldn.“
    „Wieso?“, wandte ihr Neffe ein, „es ist doch richtig, dass die Behörden den Ausbruch des Krim-Kongo-Fiebers ernst nehmen und versuchen, eine weitere Ausbreitung zu verhindern, indem sie alle Personen, die mit dem Verstorbenen Kontakt hatten ermitteln, vom Rest der Menschheit fern halten und jeden Einzelnen testen, ob er infiziert oder gesund ist.“
    „Edz redsd du aa scho su bleed daher. Auf unserer Geburdsdoochfeier woar der Hanni kerngsund. Und außerdem, ieberlech amol: zwaa Leid schderbn an dera Grangheid. Bloß zwaa. Dazwischn liegn sechs Wochn. Ka anderer Mensch had si infizierd, odder is gschdochn worn. Ned amol aaner. Den Obdachlosn und den Johannes Sapper hamm si si ausgsuchd die Zeggn, dies bei uns goar ned gebn deferd. Ausgrechned die zwaa. Die missn indelligend sei, die Viecher. Kaner had die klan Grabbler bisher gsehgn. Wos fälldn dier dozu ei?“
    „Wieso, was sollte mir denn dazu einfallen?“ wunderte sich der Erlanger Kommissar.
    „Dass do irgendedwas ned schdimma kann! Irgendedwas is da oberfaul!“
    „Geistert der Kommissar Leitmayr schon wieder in deinen Gedankengängen herum, Tante?”, fragte Gerald Fuchs amüsiert.
    „Der hädd dees Ganze scho längsd aufgeglärd. Der lässd si ned fier bleed verkaafn.“
    „Willst du damit sagen, dass ich blöde bin, weil ich die Angelegenheit noch nicht aufgeklärt habe? Ist gar nicht meine Zuständigkeit.“
    „Naa, dees ned, abber iech bleib dabei, dass do irgendwas ned schdimmd. Warum ausgrechnd der Obachlose und der Johannes Sapper? Dees gehd mer scho die ganze Zeid durchn Kubf. Was hamm die zwaa midanander zu do?“
    „Zufall!“, argumentierte der Kommissar.
    „Naa, Zufäll gibds ned. Solche scho gleich goor ned. Jedenfalls hab iech mier gschworn, dassi rausfind, wos doo dahinderschdeggd. A Kunni Holzmann schdeggd mer ned su einfach, mier nix dier nix, in a Durnhall. Dees lass iech mier ned gfalln und die Retta aa ned. Zeggnalarm, bei uns im schena Karbfnland! Wu gibds denn suwas? Amol gschdochn is halbdod? Hhm? Na, dees glabbi ned! Do machi ned mied!“
    •
    Drei in Schutzanzügen vermummte Gestalten, zwei Mitarbeiter des Robert-Koch-Instituts und ein Vertreter des Erlanger Gesundheitsamtes hatten Julia Fuchs und ihren Ehemann Bruno in den angrenzenden Geräteraum der Turnhalle gebeten.
    „Frau Fuchs, Herr Fuchs, bitte erzählen Sie uns nochmals ganz genau, wann und wo Sie sich mit Ihrem Bruder beziehungsweise Schwager im Bad Windsheimer Freilandmuseum aufgehalten haben.“ Die Stimmen der drei Maskierten kamen dumpf aus dem Inneren ihrer Gesichtsmasken.
    „Dees hammer Iehrn Kolleegn doch scho mol derzähld“, stöhnte Julia Fuchs auf.
    „Das wissen wir, aber verstehen Sie doch bitte, wir müssen den Ort finden, wo sich Ihr verstorbener Bruder infiziert hat. Jede Kleinigkeit kann wichtig sein. Vielleicht fällt Ihnen ja noch etwas Zusätzliches ein. Bitte, erzählen Sie doch nochmals ganz von vorne.“
    Julia Fuchs grummelte vor sich. „Na gud. Also, dees woar a su: Iech hab meim Bruder, Godd sei seiner Sööl gnädich, zu seim Geburdsdooch im Juli an Gudschein gschengd. Mei Bruno und iech hammna zu an Biggnig im Grüna eiglodn. Mid Schambanja, Lax, Kaviar und so. Vom Feinsdn hald. Am fierzehndn Augusd hatter an freia Dooch ghabd, mei

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