Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
Vom Netzwerk:
wirst sehen, morgen früh wird dir klar werden, dass ich recht habe.«
    Ich hätte nicht sagen können, ob er jetzt herzlos war oder ob ich mich lächerlich benahm. Aber ich durfte Donut nicht sterben lassen. Ich würde sie nicht einfach so im Stich lassen. »Vielleicht verkauf ich ja das Auto.«
    »Du verkaufst auf gar keinen Fall dieses Auto, das verbiete ich«, sagte er. »Du hast kein Recht, diesen Wagen zu verkaufen. Er gehört immer noch Penny.«
    Na großartig. »Dad, ich muss auflegen.«
    »Tut mir leid, Prinzessin. Und das mit der Katze tut mir auch leid.«
    Tränen traten mir in die Augen. Ja, aber es tat ihm nicht leid genug, als dass er sie hätte retten wollen. »Tschüss«, sagte ich, bevor ich auflegte.
    »Keine Chance?«, fragte Vi.
    »Keine Chance«, entgegnete ich.
    Als Nächstes rief ich meine Mom an. Wenigstens war es bei ihr früh am Morgen. Ich stieg ein mit: »Kannst du mir vielleicht dreitausend Dollar geben, damit ich Donut retten kann?«
    Sie entgegnete mit: »Ich wünschte, ich hätte dreitausend Dollar. Was ist mit Donut passiert?«
    Ich erzählte ihr die ganze Geschichte im Telegrammstil.
    »Hast du deinen Vater gefragt?«
    »Er will mir nicht helfen.«
    »Typisch.«
    Ich schloss die Augen. »Mom – nicht jetzt.«
    »Rufst du mich an, wenn du zu Hause bist?«, fragte sie.
    »Klar. Ich muss jetzt auflegen.«

    »Ich würde dir das Geld geben, wenn ich es hätte«, fügte sie noch hinzu.
    »Und das sagt ausgerechnet eine, die ihre Katze in einem anderen Land zurückgelassen hat«, murmelte ich.
    »Was sagst du, Liebes?«
    »Nichts, tschüss.« Ich legte auf. »Willst du es bei deiner Mutter versuchen?«, fragte ich Vi.
    »Meine Mutter hat ganz bestimmt keine dreitausend Dollar übrig.«
    »Sonst jemand, den wir fragen könnten?«
    »Noah vielleicht?«
    Ich hatte keine Ahnung, ob er so viel Geld hatte, aber einen Versuch war es wert. Ich rief also auf seinem Handy an, bekam aber nur die Mailbox dran. »Ach, klar, sein Handy liegt ja bei uns.«
    »Kannst du ihn auf dem Festnetz anrufen?«
    »Um halb zwei in der Nacht?«
    »Es handelt sich um einen Notfall«, meinte Vi.
    Mein Herz pochte, als ich seine Nummer wählte. Ich hoffte nur, er würde rangehen. »Hallo?«, krächzte seine Mutter.
    Oh Mann. Ich hätte auflegen sollen. Nein. Man konnte ja meine Nummer sehen. Die würden wissen, dass ich es war. Das wäre ja gleich noch schlimmer. »Hi, Mrs Friedman«, sagte ich zerknirscht. »Es tut mir wirklich, wirklich leid, dass ich so spät anrufe. Aber ist Noah da?« Offensichtlich war er das. Es war ja auch mitten in der Nacht.
    »April?«
    »Ja?«
    »Er schläft tief und fest. Kann ich ihm nicht morgen früh sagen, dass du angerufen hast?«

    »Oh.« Was jetzt? Sollte ich darauf bestehen, dass sie ihn weckte, damit ich mir Geld leihen konnte?
    Ein Gerumpel war zu hören, dann ein »Hallo?« – Noah.
    »Hi«, sagte ich. »Ich bin’s.«
    »Ich bin jetzt dran, Mom«, sagte er.
    »Es ist schon spät, Noah.«
    »Tut mir leid, Mrs Friedman«, sagte ich noch einmal. »Es ist ein Notfall.«
    »Na schön. Dann gute Nacht. Noah, ich bin da, wenn du mich brauchst.« Endlich legte sie auf.
    »Was ist los?«, fragte er.
    »Donut ist von einem Auto angefahren worden«, sagte ich schniefend.
    »Ach du Scheiße. Ist sie ... hat ...«
    »Sie lebt noch. Wir sind bei der Tierärztin. Sie braucht eine OP. Die kostet dreitausend Dollar. Und ich hab das Geld nicht. Ich hab meinen Dad und meine Mom gefragt und auch Vi hat nicht so viel. Wir haben vielleicht elfhundert, eher neunhundert, weil wir ja auch noch was zu essen brauchen. Also hab ich mich gefragt ... hast du vielleicht was? Ich würde es dir auch zurückzahlen. In Raten. Ich könnte dir mindestens fünfhundert im Monat geben, bis es abbezahlt ist. Was meinst du?«
    Er schwieg. »Das ist sehr viel Geld. Meine Eltern würden mich umbringen.«
    »Also ...« Ich hielt den Atem an.
    »Ich kann nicht.«
    Er kann also nicht. Kann er nicht oder will er nicht? Ich wusste, dass er Geld hatte auf seinem Konto. Geld von der Bar-Mizwa. »Ach, egal.«

    »Wo ist dieser Tierarzt?«
    »Die Norwalk Notfallklinik.«
    »Weißt du, wer das Tier überfahren hat?«
    »Wer sie überfahren hat.«
    »Also sie.«
    »Nein. Ich weiß nicht, wer es war.« Was für ein Arsch überfährt auch ein Kätzchen und hält dann noch nicht mal an?
    »Ach, April, jetzt wein doch nicht.«
    »Ich muss dann mal.« Und schon legte ich auf. »Na, das war ja mal eine Pleite.« Mein Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher