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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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brannte vor Scham. »Was jetzt?«
    »Marissa?«
    »Die hat null Kohle. Joanna vielleicht?«
    »Auch nicht.«
    »Lucy?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Notlösung. Wie sieht’s mit Dean aus?«
    »Dean ist ständig pleite. Aber du könntest Hudson fragen.«
    »Ich?«
    »Klar! Er hat sie dir ja auch geschenkt.«
    »Aber das macht es ja nur noch schlimmer. Er macht mir ein Geschenk, und ich bring sie um.«
    »Du hast sie nicht umgebracht. Wir werden sie retten. Du solltest Hudson fragen.« Sie sah zu mir auf. »Der hat immer Extra-Geld übrig. Außerdem mag er dich.«
    Ich wurde rot. »Tut er nicht.«
    »Glaub mir. Das tut er. Er hält dich für das schärfste Mädchen in ganz Westport. Ruf ihn an. Er ist sicher wach. Der ist immer wach.«
    Das schärfste Mädchen in ganz Westport? Sollte das ein
Witz sein? Ich meine, ich hielt mich ja nicht unbedingt für hässlich. Aber da waren so viele Mädchen, die attraktiver waren als ich. Pinky zum Beispiel.
    Moment. Halt. Es ging hier um Donut.
    »Ich weiß doch nicht mal seine Nummer«, meinte ich.
    Sie hatte die Nummer sofort parat. Sie hatte sie in ihrer Kontaktliste auf dem Handy. Also tippte ich die Nummer ein. Was hatte ich schon für eine Wahl?
    Nach zweimal Klingeln ging er schon ran. »Hallo«, sagte er ganz ruhig und so, als wäre es normal, um zwei in der Nacht angerufen zu werden. Was es vermutlich für ihn auch war. Anrufe von Lehrerinnen. Anrufe wegen Sex. Vielleicht sogar wegen Drogen. Vielleicht war er ja der Dealer von Miss Franklin. Nee. Oder?
    »Hey, Hudson? Tschuldige, dass ich störe – ich bin’s, April. Ich wollte dich nur um einen Gefallen bitten.«
    »Was ist denn los?«
    Ich konnte die Tränen nicht verbergen. Man hörte es meiner Stimme an. »Ich ... wir sind in der Tierklinik. Donut hatte einen Unfall. Die operieren erst, wenn wir ihnen eine Vorauszahlung machen, uns fehlen zweitausendeinhundert Dollar. Du bist doch immer flüssig, und da dachte ich, ich könnte mir vielleicht was leihen. Ich schwöre, ich zahl’s dir zurück. Ich bekomm jeden Monat Geld von meinem Dad, also kann ich es dir in Raten zurückzahlen und ...«
    Er zögerte keine Sekunde. »Wo bist du? Ich bin in zehn Minuten da.«
    PARTY IN DER TIERKLINIK
    Fünfzehn Minuten später war Hudson bei uns im Wartezimmer. Nicht dass ich mich beschwert hätte. »Das ist schon das zweite Mal, dass du mich rettest«, meinte ich und sah zu ihm auf. Er hielt mich für das schärfste Mädchen in ganz Westport? Verrückt. Vor allem, wenn das der Kerl sagte, der definitiv der schärfste Typ in ganz Westport war. Diese Wangenknochen. Diese unheimlich blauen Augen.
    Er wurde rot. »Mach dir keine Gedanken deswegen.« Er reichte der Empfangsdame seine Kreditkarte.
    Dann deutete er auf Vi und Lucy, die beide auf dem Sofa schliefen. »Dean ist gerade zum Starbucks. Da ist einer gleich die Straße runter, der hat rund um die Uhr geöffnet. Er besorgt Frappuccinos für alle, außer ich ruf ihn an und schaff ihm was anderes an.«
    »Nee, das klingt großartig«, sprudelte es aus mir heraus. »Ich danke euch. Wirklich. Und ich zahl dir das zurück, sobald ich kann. Gleich ab nächster Woche.«
    »Mach dir keine Gedanken. Kein großes Ding«, meinte Hudson.
    Die Frau am Empfang zog die Karte durch, dann reichte sie sie ihm zurück. »Die Frau Doktor fängt in etwa zwanzig Minuten an. Ihr könnt nach Hause gehen, oder ihr setzt euch. Es wird vermutlich ein paar Stunden dauern, bis wir wissen, wie es ihr geht.«
    »Vielen Dank«, sagte ich zu ihr. »Ich glaube, wir bleiben lieber.« Ich warf einen Blick zu Hudson. »Ihr braucht ja nicht bleiben. Logisch.«

    »Wir leisten dir Gesellschaft. Wir haben ja sonst nichts Besseres zu tun.«
    »Pfft«, sagte ich und winkte ab. »Wer braucht schon Schlaf?« Ich war ganz hibbelig vor Erleichterung. Zwar konnte es immer noch sein, dass Donut nicht durchkam, aber immerhin hatte sie eine Chance. »Also im Ernst, Hudson, das ist schon ein großes Ding. Ich schwöre, ich zahl dir das zurück.«
    Er nickte. »Ich vertrau dir. Wenn du denkst, das ist es wert, dann ist es das wert.«
    Ich starrte ihn an. Noah hatte meinem Urteil nicht vertraut. Mein Dad auch nicht. »Aber warum? Du kennst mich doch kaum.«
    Er lächelte. »Du hast etwas an dir ... Du bist straight.«
    Ich schluckte. Unsere Blicke verfingen sich ineinander. Was bedeutete denn das überhaupt? Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, deshalb fragte ich: »Woher hast du denn eigentlich so viel Geld

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