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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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würde ich unsere ganzen Regeln über den Haufen werfen und mich dann noch dahinter verschanzen.
    »Vielleicht solltest dann du mal mit ihr reden.«
    »Und was soll ich zu ihr sagen?«
    »Sag ihr, dass du findest, sie übertreibt es. Dass du dir Sorgen machst. Dass du sie liebst.«
    Ich seufzte. »Vielleicht.« War das denn echt so schlimm? Sie trainierte nun mal gern. Manchmal auch mitten in der Nacht. Es gab doch bestimmt schlimmere Arten, mit Stress umzugehen, oder? Schließlich spritzte sie sich kein Heroin oder so.
    »Gut.« Sie nickte. »Und ich sollte auch besser wieder heim.«
    »Was?« Ich trat einen Schritt zurück. »Du willst gehen? Warum? Das brauchst du doch nicht!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaub, ich habe eure Gastfreundschaft schon ein bisschen überstrapaziert.«
    »Nein! Überhaupt nicht! Klar, war ein bisschen hektisch dieses Wochenende, aber heute Abend geht es hier viel ruhiger zu.«
    Marissa blickte zu Boden. »In Wirklichkeit vermisse ich meine Familie.«
    Ihre Worte trafen mich wie ein Schlag in die Magengrube. »Aber ich dachte, du wärst gern hier.«
    »Bin ich auch«, meinte sie. »Nur bin ich jetzt schon fünf Nächte weg. Das ist eine ziemlich lange Zeit.«

    »Aber ich ...« Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wollte einfach nicht, dass sie ging. »Geh nicht.«
    »Ich kann doch nicht ewig bei euch wohnen. Es war doch von Anfang an klar, dass ich irgendwann wieder verschwinden würde, oder?«
    Tja, vermutlich war es so. Aber irgendwie hatte ich es verdrängt. Ich wusste, dass es blöd war von mir, zu glauben oder zu hoffen, dass sie bei uns einziehen würde, für immer. Seit sie hier war, war ich so glücklich. Ich hatte so gut wie gar nicht an meine Eltern gedacht. Endlich hatte ich wieder das Gefühl gehabt, eine Familie zu haben.
    Aber alle anderen mussten jetzt nach Hause.
    Alle außer mir.

TREFFEN ZUM BRUNCH
    GELDSORGEN
    »Sag mal«, meinte Vi, während sie, Lucy und ich mal wieder im Hula saßen. »Stellt sich Noah eigentlich immer noch so an, weil du dir das Geld von Hudson geborgt hast?«
    Ich zuckte innerlich zusammen, weil Vi sich so abfällig über Noah äußerte. Mir stand es ja zu, so was zu denken. Aber nicht Vi. Genau wie ich denken konnte, dass Vi einen herumkommandierte, Noah so was aber nicht sagen durfte. Und keiner außer mir durfte meine Eltern für beschissen halten.
    »Noah hätte gern, dass ich das Geld so schnell wie möglich zurückzahle«, meinte ich. »Ist ja auch logisch. Keiner hat gern Schulden bei jemand anderem.«
    »Wie viel schuldest du ihm denn noch?«, erkundigte sich Lucy.
    »Neunzehnhundert. Am Monatsanfang krieg ich wieder was. Und ich hoffe, dass das Geschenk, das mein Dad in seiner E-Mail erwähnt hat, ein Scheck ist.«
    »Wir sollten irgendwie Geld sammeln«, meinte Vi mit funkelnden Augen.
    Lucy lehnte sich zurück. »Wie denn? Sollen wir Autos waschen?«
    Vi wedelte verneinend mit dem Zeigefinger. »Ich stell mich nicht im Badeanzug raus in die Kälte und wasche Autos. Wir schmeißen eine Party.«
    »Wir schmeißen doch andauernd Partys«, entgegnete ich.
    »Nein, ich meine eine richtige Party.«
    »So wie in diesen ganzen Teeniefilmen!«, rief Lucy begeistert. »Solche, bei denen sie alles kurz und klein schlagen!«

    »Ganz genau«, meinte Vi. »Nur ohne das Kurz-und-klein-Schlagen.«
    »Aber das kostet uns doch nur Geld«, protestierte ich. »Wie sollen wir denn so Geld verdienen ?«
    Vi zuckte mit den Schultern, so als wäre das offensichtlich. »Wir verlangen einfach fünf Dollar Eintritt von den Leuten und verkaufen ihnen dann überteuertes Essen und Getränke. Das ist alles.«
    »Klar«, sagte ich. »Warum nicht.«
    »Wann wollt ihr die Party denn schmeißen?«, wollte Lucy wissen.
    »Nächsten Samstag«, meinte Vi. »Ist doch logisch. An Aprils Geburtstag.«
    »Machen wir es doch lieber am Freitagabend«, meinte ich. »Ich muss am Sonntagvormittag mit dem Zug in die Stadt, da sollte ich nicht allzu verkatert sein.«
    Ich konnte echt nicht fassen, dass mein Dad nach New York kam und mich mit dem Zug in die Stadt fahren ließ, statt mich besuchen zu kommen. Nicht dass ich ihn auch nur in der Nähe des Hauses gewollt hätte. Aber trotzdem. Es war schließlich mein Geburtstagswochenende, und ich war es, die sich abmühen sollte.
    »Dann eben Freitagabend. Dann hast du eben um Mitternacht erst Geburtstag.«
    »Juhuuu«, jubelte ich lustlos.
    »Was hast du bloß gegen Geburtstage?«, fragte Lucy.
    Vi lachte. »Jetzt geht

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