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Zehn Jahre nach dem Blitz

Zehn Jahre nach dem Blitz

Titel: Zehn Jahre nach dem Blitz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pjhilip K. Dick
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der »Notwendigkeit« die diesen Mann an meiner Seite umgibt – eine Kategorie der politischen und moralischen Wirklichkeit, die ich mir in meiner Unbedarftheit nicht vorstellen kann; ich lebe schließlich erst zweiundvierzig fahre. Nicht sechshundert.
    Und sobald ich wohlbehalten in Kapstadt angekommen bin, dachte Foote, werde ich die Ohren offenhalten und unaufhörlich den Nachrichtensendungen lauschen, um aus New York zu erfahren, daß Stanton Brose, der fette, schwammige Greis, tot ist – wenn der Anschlag in den Mauern der Agentur selbst, ausgeführt von ihrem jüngsten (gütiger Himmel, konnte man sechshundert fahre jung nennen?) und intelligentesten Kopfarbeiter, erfolgreich war.
    Danach kommt mir – und hoffentlich Louis Runcible, wenn wir handelseinig werden können – vielleicht eine Idee, was zu tun ist. Welches unsere »Notwendigkeit« ist.
    Denn Gott war sein Zeuge, daß er es im Augenblick nicht wußte.
    Laut sagte er: »Sind Sie bereit, wenn Brose tot ist, ihren rechtmäßigen Anspruch auf die alleinige Herrschaft vor dem Rekonstruktionsrat geltend zu machen? Sie, der auf dem ganzen Planeten anerkannte Beschützer, dem General Holt in Wes-Dem und Marschall Harenzany ...«
    »Wissen das nicht siebenhundert Millionen Tanker bereits? Ist nicht die unumschränkte Herrschaft des Beschützers bereits vor Jahren anerkannt worden?«
    »Was ist mit den Bleiernen?« fragte Foote. »Werden sie Ihren Befehlen Folge leisten, wenn es zu einer Kraftprobe zwischen Holt und Harenzany und Ihnen kommt?«
    »Was Sie nicht bedenken, ist die Tatsache, daß ich rechtmäßigen Zutritt zu der Nachbildung, diesem Ding am Eichentisch habe; ich programmiere es – ich gebe ihm über den Megavac 6-v Texte ein. Ich habe daher in gewissen Sinne schon begonnen, die Verwandlung vorzubereiten; ich werde mich mit ihm verbinden, nicht, indem ich es plötzlich ersetze, sondern in dem ich mit ihm ...« Lantano machte eine krampfhafte Handbewegung. »Verschmelzen ist das richtige Wort.«
    Foote warf ein: »Es wird Ihnen nicht gefallen, an diesem Tisch festzusitzen.«
    »Diesen Teil können wir ohne Bedenken auslassen. Schließlich kann Yancy beginnen, ausgewählte Ameisentanks zu besuchen. So wie Churchill im Zweiten Weltkrieg die ausgebombten Gebiete aufsuchte. Diese Szenen mußte Gottlieb Fischer nicht stellen.«
    »Haben Sie Ihre öffentlichen Auftritte in den vergangenen Jahrhunderten auf diese eine gefälschte Szene in Gottlieb Fischers Dokumentarfilm beschränkt? Auf die eine Verkörperung eines amerikanischen Generals im Zweiten Weltkrieg? Oder ...« Seine übersinnliche Fähigkeit war jetzt aufs äußerste gespannt, er hatte etwas ans Licht gebracht. »Waren Sie zu irgendeinem Zeitpunkt schon einmal im Besitz von Macht – wenigstens bis zu einem gewissen Grade –, vielleicht nicht so umfassend wie die des weltweit anerkannten höchsten Beschützers ...«
    »Ich bin bei einigen Gelegenheiten an die Öffentlichkeit getreten. Meiner Rolle liegt eine geschichtliche Entwicklung zugrunde.«
    »Ist ein Name dabei, den ich kenne?«
    Der Mann an seiner Seite erwiderte: »Ja. Einige.« Er erläuterte seine Antwort nicht näher, und es war offenkundig, daß er auch nicht die Absicht hatte, es zu tun; er hüllte sich in Schweigen, während der Flügler sich, über der dunklen Erdoberfläche schwebend, New York näherte.
    »Vor nicht allzu langer Zeit«, begann Foote vorsichtig, ohne jedoch wirklich mit einer Antwort auf seine direkte Frage zu rechnen, »haben einige meiner Mitarbeiter bei der Befragung von Tankern, die sich durch die Erdoberfläche gegraben hatten, die für mich erstaunliche Tatsache herausgefunden, daß ein schwaches Sendezeichen, das von dem gewöhnlich von der Estes-Park-Regierung ausgehenden abwich, auf, sagen wir einmal, gewisse Unregelmäßigkeiten in vorausgegangenen offiziellen, vorgeblich echten Übertragungen hingedeutet hatten ...«
    »Da ist mir ein Fehler unterlaufen«, sagte Lantano.
    »Dann waren Sie das also.« Nun kannte er also den Ursprung dieser Unregelmäßigkeiten. Wieder hatte sich eine seiner Ahnungen bestätigt.
    »Ja, es war mein Fehler«, erklärte Lantano. »Und es hätte Runcible fast die Freiheit und damit auch das Leben gekostet. Es war klar, daß ich aufhören mußte – nachdem ich entdeckt hatte, daß Brose Runcible für die Übertragung der eingefügten Stellen verantwortlich machte. Ich habe nur erreicht, daß Runcible in Gefahr geriet, von Broses Agenten ausgelöscht zu werden. Und das

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