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Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Titel: Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier , Teresa Sporrer , Jennifer Wolf , Cathy McAllister , Natalie Luca , Jennifer Jäger , Melanie Neupauer , Katjana May , Mara Lang , Lars Schütz , Pia Trzcinska
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Retterin des Elfenreichs.
    ›Felicitys Grotte‹.
    Nein, dieses Kind war unsere Prophezeite, die Retterin der Elfen. Eine Fee.
    Ich würde sie › Fays Grotte ‹ nennen. Ja, das klang gut.
    Zur Bestätigung hellten alle Glocken noch einmal lautstark durch die Nacht.

KATJANA MAY
KOBOLDMAGIE
Eine fantastische Weihnachtsgeschichte

    »Laura! Könntest du bitte mal die Christbaumkugeln vom Speicher holen?«
    Mas Stimme drang durch die geschlossene Tür und sogar über die Musik hinweg – zwecklos sie zu ignorieren. Seufzend tippte ich noch schnell meine Nachricht an Rike zu Ende.
    Muss jetzt aufhören. Wir sehen uns morgen.
    Denk daran, es wird gewichtelt. :-)
    Ich krieg sowieso immer nur Ramsch. :-C
    Und wenn der Marvin dich gezogen hat? ;-)
    Dann ist er sicher schon jetzt gefrustet. :-P
    »Laura!«
    Ich stöhnte und klappte meinen Laptop zu, rutschte vom Bett und ging in den Flur. »Ich komme ja schon! Man kann doch nicht immer gleich alles unterbrechen.«
    »Aber antworten könntest du wenigstens.« Ma steckte einen leicht mit Mehl bestäubten Kopf aus der Küchentür. »Holst du dann mal die Sachen runter? Wenn ich mit dem Backen fertig bin, will ich gleich schauen, ob irgendwas ersetzt werden muss. Nicht dass wir am Heiligabend dastehen und feststellen müssen, dass …«
    »… sich im Karton Mäuse eingenistet haben und keiner die Sachen mehr anfassen mag. Das ist ein Mal passiert, Ma, ein Mal , und da wohnten wir noch nicht hier. Ich glaube nicht, dass die Viecher mit umgezogen sind.«
    Ich inspizierte das Chaos auf dem Küchentisch. »Was machst du eigentlich gerade?«
    Ma strich sich ihre Haare zurück und hinterließ dabei eine weitere Mehlspur auf ihrem Kopf. »Vanillekipferl. Sieht man das nicht?« Und dabei blickte sie so stolz, dass ich es nicht übers Herz brachte zu sagen, dass ich die anders in Erinnerung hatte.
    Beim Hinausgehen schnappte ich mir die Schlüssel vom Dachboden und nahm die Treppe nach oben. Es war ein altes Haus, in dem wir jetzt wohnten, und die Stufen knarrten bei jedem Schritt. Am Geländer war der Lack abgeplatzt und wenn man dagegen drückte, wackelte es, so dass ich mich lieber an der Wand entlang fortbewegte. Auf dem Speicher war ich fast nie. Bei unserem Einzug hatten wir hier all die Dinge gelagert, die wir übers Jahr nicht brauchen würden, sorgfältig in ihren Kisten verpackt.
    Ein bisschen gruselig war es schon, als mein Schlüssel im Schloss knirschte und sich die Tür mit einem Knarren öffnete. Vor mir gab es nichts als Dunkelheit und winterliche Kälte, da der Raum nicht beheizt wurde. Ich fröstelte, als ich meine Hand tastend hineinschob, bis sie den Lichtschalter erreichte, doch das machte es auch nicht viel besser: Von der Decke baumelte eine nackte Glühbirne, deren schummriges Geflacker einen vergeblichen Kampf gegen die Schatten in den Ecken bestritt.
    Ich atmete tief durch – schließlich war ich beinah sechzehn und kein Kind mehr, das an Monster unter Betten glaubte. Und außerdem war es so kalt, dass hier jedes Ungeheuer unweigerlich erfrieren würde – besser, ich beeilte mich, ehe ich mir hier oben noch eine Erkältung einfing. Prüfend blickte ich mich um und rieb mir dabei die Arme – dort vorn standen die Kartons. Aber welcher davon war der richtige?
    Ich bewegte mich über knarzende Dielen zu einer der Außenwände hin und begann die Kisten auseinanderzuschieben und vorsichtig hineinzuspähen – nur für den Fall, dass ich mit den Mäusen falsch gelegen haben sollte. Der erste Karton enthielt Luftmatratzen und Badelaken – Fehlanzeige ersten Grades. Ich rückte ihn noch ein wenig weiter von der Wand ab, um besser an den zweiten heranzukommen.
    Er klemmte.
    Ich runzelte die Stirn. Wie konnte das sein? Zu sehen war nichts in dem spärlichen Licht, also hockte ich mich hin und tastete mit meiner Hand um die Kiste herum, um das Hindernis auszumachen. Ein Stück der Wandverkleidung ragte hier in den Raum hinein – als ich sie berührte, ließ sie sich jedoch ohne weiteres zur Seite schieben.
    Etwas bewegte sich dahinter.
    Für eine Sekunde setzte mein Herzschlag aus und ich plumpste vollends zu Boden. Ohne das Loch aus den Augen zu lassen, rutschte ich ein Stück nach hinten und tastete dabei nach dem Karton, um ihn schleunigst wieder davorzuschieben, ehe mir am Ende noch irgendein Tier entgegensprang – doch ich konnte es nicht. Ich war wie erstarrt, als plötzlich ein Bein in der Öffnung erschien – klein zwar, aber unmissverständlich ein Bein

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