Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn
Titel:
Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Sandra Regnier
,
Teresa Sporrer
,
Jennifer Wolf
,
Cathy McAllister
,
Natalie Luca
,
Jennifer Jäger
,
Melanie Neupauer
,
Katjana May
,
Mara Lang
,
Lars Schütz
,
Pia Trzcinska
Gebäude etwas Magisches. Nur die Ecktürme reckten trotzig ihre Zinnen in den wolkenverhangenen Himmel, aus dem es mittlerweile wieder wie verrückt schneite.
Sie hatten die Schlangenläufer in einiger Entfernung zur Festung soeben in die Freiheit entlassen und stapften nun durch das Schneetreiben auf den Haupteingang zu. Nach dem eisig kalten Flug konnte Lith es gar nicht erwarten, ins Warme zu kommen. Auch Veloys gute Laune war merklich abgekühlt.
Über dem Tor hing eine ganze Reihe armdicker Eiszapfen, die jeden Moment hinunterzufallen drohten. Die Wachen hatten ihren Posten direkt darunter bezogen. Lith verbiss sich ein Grinsen. Soldat am Spieß. An eurer Stelle würde ich mich vorsehen. Ob sie sich der Gefahr überhaupt bewusst waren?
Ihr skeptischer Blick hatte jedenfalls mehr damit zu tun, dass ihnen plötzlich zwei Squirre gegenüberstanden. Es brauchte nicht viel, um das zu erkennen. Das grüne Haar und die dunkle Hautfarbe sprachen für sich. Die meisten Menschen legten den Angehörigen ihres Volkes gegenüber eine natürliche Ablehnung an den Tag. Ihnen war nicht geheuer, dass jemand über ihre Gedanken und Gefühle Bescheid wusste. Und dass die Squirre bei einem Teil der Bevölkerung Jandurs als Todesboten verschrien waren, tat sein Übriges.
Dennoch lief einer der Soldaten sofort los, um sie Lord Nador anzukündigen, während der andere sie mit einem mürrischen Nicken einließ.
Die Halle Shinjossas war hell erleuchtet, an der Längsseite knisterte in einem offenen Kamin ein Feuer. Lith ignorierte das »Wartet hier« der Wache und lief hinüber, wobei ihre Stiefel nasse Abdrücke auf dem Steinboden hinterließen. Es war ihr gleichgültig, sie musste ihre klammen Finger wärmen, sofort. Bei den Flüssen, wie sie dieses Wetter hasste!
Der Lord empfing sie kurze Zeit später in seinem Arbeitsraum. Er war eine stattliche Erscheinung, was nicht allein an seiner Größe lag, viel mehr an seiner Ausstrahlung. Dunkles Haar, schmale Gesichtszüge und eine Ähnlichkeit mit Matteo, die beinahe wehtat.
Lith hatte sich schon immer unwohl in Nadors Gegenwart gefühlt. Weshalb, konnte sie nicht so genau benennen. Vielleicht aufgrund seines Pulses, dessen machtvolle Energie diejenige anderer Lebewesen bei weitem übertraf. Nur Kaiserin Dylora verfügte über eine noch stärkere Pulsenergie. Und natürlich Matteo – er war ja auch der Lichtpuls.
»Ich bin froh, dass ihr meiner Bitte so schnell nachgekommen seid«, begann Nador.
»Ach? Es war eine Bitte?« Die Worte entschlüpften Lith ungewollt. Moorbullendreck! Konnte sie nie den Schnabel halten?
Nador lächelte amüsiert, er hatte offenbar kein Problem damit, dass sie ihn nicht mit »mein Lord« anredete. »Das ist die Lith, die ich kenne. Niemand zwingt euch zu etwas, das möchte ich klarstellen. Aber ich hoffe doch, dass ich auf euch zählen kann.«
Als sie beide schwiegen, sprach er weiter: »Dich brauche ich für einen ganz besonderen Auftrag, Lith.«
Sie nickte erwartungsvoll. Matteo! Ja, sie war bereit.
»Und dich, Veloy, würde ich gern ausbilden lassen. In Kampftraining und -taktik beispielsweise. Ich habe immer Bedarf an guten Männern.«
Lith konnte nicht fassen, was sie da hörte. »Er soll Soldat werden? Damit er an der Front stirbt?« Der Krieg in Jandur wütete bereits seit vielen Jahren – und hatte viel zu viele Leben gekostet.
Beschwichtigend hob Nador die Hände. »Davon war nicht die Rede. Ich dachte mehr an Geheimaufträge, Unterstützung bei der Befragung Gefangener und Ähnliches mehr.«
»Ihr wollt, dass ich als Spion für Euch arbeite?« In Veloys Augen zuckte ein Funkeln auf, das Lith nur zu gut kannte. Was ihm der Lord anbot, war ganz nach seinem Geschmack.
»Ja, glaubst du denn, das ist weniger gefährlich?«, rief sie. »Du weißt, was dir blüht, wenn du geschnappt wirst.« Sklavendienst, aus dem ihn niemand würde befreien können. Nicht einmal sie.
Veloy zog die Augenbrauen zusammen. »Dann lasse ich mich eben nicht schnappen. Genau deshalb soll ich ja vorher ausgebildet werden. Außerdem ist das meine Sache, Lith. Gewöhn dir ab, mich ständig zu bevormunden.«
Wütend starrte sie ihn an. Das war ja der Gipfel. Nach allem, was sie für ihn getan hatte. »Idiot! Mach doch, was du willst!«
»Worauf du dich verlassen kannst.«
»Nun ja«, meinte der Lord, »das muss nicht sofort entschieden werden. Du kannst zunächst mit der Ausbildung beginnen, Veloy, und wenn dir die Arbeit nicht zusagt, dann darfst du einfach
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